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Mit Robotern in die Zukunft starten

Das Projekt RoboSchool führt Schüler zu ihrem eigenen Roboter und gibt ihnen dabei Klarheit über die Zukunftsplanung - Momentan werden eine Offene, Internationale und Mobile RoboSchool angeboten

  • Ein deutscher Schüler und ein türkischer Schüler arbeiten gemeinsam an der Programmierung eines Linienverfolgers während der deutsch-türkischen RoboSchool 2014 an der TU Chemnitz. Foto: Axel Teichmann
  • Er ist fertig: Der Traum vom eigenen Roboter wird für die Schüler der Offenen RoboSchool 2014 in der IBS in Lauta/Laubusch wahr. Foto: Simon Grübler
  • Auch der theoretische Hintergrund hinter dem Roboterbau wird in der RoboSchool nicht vernachlässigt: Die Schüler bekommen Vorlesungen der Elektrotechnik/Mechanik zu hören, wo fleißig mitgeschrieben wird. Foto: Axel Teichmann
  • In der RoboSchool wird Teamarbeit groß geschrieben: Gemeinsam arbeiten ein deutscher Schüler und eine georgische Schülerin der deutsch-georgisch-serbischen RoboSchool 2015 an einem Lötbausatz. Foto: Leander Herr

Für alle Schüler, die sich für Naturwissenschaft, Technik und Informatik interessieren aber nicht wissen, ob ein ingenieurtechnisches Studium der richtige Zukunftsweg für sie ist, gibt es an der Technischen Universität Chemnitz ein besonderes Angebot: Die RoboSchool bietet den Schülern sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Einblick in die verschiedenen Felder rund um den Bau und die Programmierung von Robotern. Dabei wird die RoboSchool in verschiedene Formate unterteilt: Momentan sind die Offene, die Internationale und die Mobile RoboSchool im Programm.

Die Offene RoboSchool lädt alle Schüler herzlich ein, die ein Interesse an Naturwissenschaften und Technik mitbringen. Die Kombination aus theoretischen Grundlagen und praktischer Umsetzung befähigt die Teilnehmer dazu, am Ende der mehrtägigen RoboSchool einen Roboter mit selbstgeschriebenen Programmen zum Leben zu erwecken und in einem Wettkampf-Parcours gegen seine Konkurrenten antreten zu lassen. Bei der RoboSchool im Februar 2015 konnten sich 20 Schüler der 8., 9. und 10. Klassen aus ganz Deutschland für die RoboSchool begeistern. So jung war die Gruppe noch nie - doch trotz des jungen Alters haperte es nicht am Fleiß: Das Engagement war sogar so groß, dass bis in die tiefen Abendstunden programmiert wurde, damit der eigene Roboter bestens auf den bevorstehenden Wettkampf vorbereitet war. Doch bei der ganzen Fleißarbeit kam auch die Freizeit nicht zu kurz: Diese wurde dafür genutzt, sich untereinander besser kennenzulernen und gemeinsame Studienpläne zu schmieden. Am Ende der RoboSchool dürfen die Schüler sogar einen eigenen zusammengelöteten elektronischen Würfel mit nach Hause nehmen. Die nächste Offene RoboSchool findet vom 8. bis 12. Februar 2016 statt und richtet sich an Schüler ab Klassenstufe 8. Eine Schule, die zu begeistern weiß: Die nächste RoboSchool, für die man sich bereits anmelden kann, ist schon zur Hälfte ausgebucht.

In der Internationalen RoboSchool stellen sich interkulturelle Teams mit Schülern aus aller Welt ebenfalls der Herausforderung, ihre Roboter in Wettkampf-Parcours gegeneinander antreten zu lassen. Das Wettkampffieber und die Begeisterung für die Technik schweißt die Schüler unterschiedlicher Herkunft dabei so sehr zusammen, dass auch die Freizeit für gemeinsame Aktivitäten wie Städteausflüge, gemeinsames Bouldern, gemütliches Grillen und aktive Sportnachmittage genutzt wird. Die Internationale RoboSchool hat bereits Schüler vieler verschiedener Länder und Kulturen zusammengebracht: Bei den bisherigen deutsch-türkischen RoboSchools wurden türkische und deutsche Schüler dazu eingeladen, gemeinsam etwas über Roboter und ein Studium in Chemnitz zu erfahren. Die deutsch-tschechische RoboSchool führte im September 2013 tschechische und deutsche Oberstufenschüler zum gemeinsamen Lernen, Programmieren und Basteln zusammen. Und bei der vierten internationalen RoboSchool wohnten Schüler aus sogar vier verschiedenen Staaten – Georgien, Deutschland, Serbien und Montenegro – Vorlesungen über Grundlagen der Robotik, Mechanik und Elektrotechnik bei und verwendeten ihr neugewonnenes Wissen dazu, den eigenen Roboter optimal auf den folgenden Wettkampf vorzubereiten. Im Zusammenhang der bisherigen Internationalen RoboSchools gab es sogar bereits weiterführende Kontakte, die eine thailändische RoboSchool möglich machen: Diese findet Ende Oktober 2015 an der TU Chemnitz statt.

Die Mobile RoboSchool hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Immer wieder kamen Anfragen von Schulen, ob es denn nicht möglich wäre, eine RoboSchool direkt vor Ort an der jeweiligen Schule durchzuführen – ein Projekt, das kurzerhand in die Tat umgesetzt wurde. Innerhalb von mehreren Projekttagen erlernen die Schüler die Grundlagen der Roboterprogrammierung und erhalten einen Einblick in den Aufbau eines Roboters. Für die Mobile RoboSchool ist es nicht einmal nötig, dass Computersysteme innerhalb der Schule verwendet werden, da die RoboSchool über einige tragbare Systeme verfügt, die für solche Außeneinsätze genutzt werden können. Die nächste Mobile RoboSchool findet im November 2015 in einem Gymnasium in Lichtenstein statt und eine Woche vor den Weihnachtsferien ist die dritte Mobile RoboSchool im Evangelischen Gymnasium Leukersdorf geplant. Zudem wird es mit der Weiterfinanzierung im Bereich der Mobilen RoboSchool einen Zusatz geben: Mit der RoboSchool to go wird Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen für gewisse Zeit eine Art Lunchbox zur Verfügung stehen, die neben einem kleinen Roboter auch einen Mini-PC und alles weitere, was zur Programmierung des Roboters benötigt wird, enthält. Somit können sich die Bildungseinrichtungen auch nach der Mobilen RoboSchool oder unabhängig davon mit der Robotik auseinandersetzen.

Mit der Weiterfinanzierung durch die Projektträger BMBF, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, und DLR, das deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, kann außerdem ein ganz neues RoboSchool-Format auf die Beine gestellt werden: die sogenannte Visual RoboSchool. Das Konzept dieses Formates besteht darin, die Bildverarbeitung mit der Robotik zu vereinen. Gerade die humanoiden Roboter verfügen über visuelle Sensoren, die die Grundlage für das Auswerten von Bilddaten - zum Beispiel eine Objekterkennung - liefern. Wie die Vereinigung im Detail aussieht, wird Anfang nächsten Jahres erarbeitet.

Weitere Informationen erhalten Interessenten unter http://roboschool.tu-chemnitz.de oder bei Maja Riedel, Telefon 0371 531-32783, E-Mail maja.riedel@hrz.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Sabrina Schäfer)

Katharina Thehos
21.10.2015

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