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Vom Volksbuch zum modernen Erzählstoff: Der Mythos des "Ewigen Juden"

Am 28. November 2013 stellt Prof. Dr. Gunnar Och im Museum Gunzenhauser im Rahmen einer kommentierten Lesung Stefan Heyms Roman "Ahasver" vor

Am Donnerstag, den 28. November 2013, findet um 19.30 Uhr im Museum Gunzenhauser am Chemnitzer Falkeplatz eine kommentierte Lesung im Rahmen des Stefan Heym-Jahrs statt. Der Eintritt ist frei. Organisator ist die Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft des Instituts für Germanistik der TU Chemnitz. Unter dem Titel "Stefan Heyms Ahasver und die Geschichte vom ewigen Juden" stellt Prof. Dr. Gunnar Och von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den Mythos und den Roman "Ahasver" des Chemnitzer Schriftstellers vor. Dabei wird die literaturwissenschaftliche Darstellung von Textausschnitten belebt und ergänzt. Diese liest Dr. Christoph Grube, ausgebildeter Hörbuchsprecher und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft.

Die Geschichte vom Juden Ahasver, der Jesus auf seinem Leidensweg verspottet und dafür zur ewigen Wanderschaft durch die Welt verflucht wird, reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück; Stefan Heym nahm sich 1981 des Stoffes an. Dr. Christoph Grube erklärt: "Wir möchten die Zuhörer zu einem Spaziergang durch die Literaturgeschichte mitnehmen. Einer der größten `Bestseller´ des 17. Jahrhunderts war ein Volksbuch, das den Ahasver-Stoff zum Inhalt hatte. Ausgehend davon beleuchten wir den Mythos des `Ewigen Juden´ über die Romantik bis in die Neuzeit hin zu Stefan Heyms Roman." Immer wieder beschäftigten sich jüdische Autoren von Heinrich Heine bis Jakob Wassermann mit dem Stoff, dabei wandelte sich das christliche Feindbild zu einer Symbolfigur des Judentums. Die kommentierte Lesung soll in die Tradition des Textes einführen und den Kontext erläutern, aus dem heraus Stefan Heym schließlich seinen Roman verfasste. Zur Untermalung erwarten die Zuhörer dabei gelesene Originalpassagen - beispielsweise aus dem 17. Jahrhundert auf Frühneuhochdeutsch.

Im Anschluss an die Lesung besteht ausreichend Raum für Fragen und Diskussion. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an alle Interessierten, Vorkenntnisse des Mythos oder Romans sind nicht erforderlich. Dazu erläutert Dr. Grube: "Das besondere an einer kommentierten Lesung ist, dass die Information mit literarischen Leckerbissen ergänzt wird. So lernt jeder individuell den Stoff und die Geschichte kennen und kann lernen, den großartigen Text Stefan Heyms einzuschätzen und zu verstehen."

Weitere Informationen erteilt Dr. Christoph Grube, Telefon 0371 531-34447, E-Mail christoph.grube@phil.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Florentina Liefeith)

Katharina Thehos
22.11.2013

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