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Chemnitzer Nachwuchsdiplomaten in den USA

Einblicke ins Reisetagebuch: TU-Studierende vertraten bei der weltweit größten UN-Simulation in New York die Interessen Kasachstans und erhielten vier Auszeichnungen für ihre engagierte Arbeit

  • Tag 12: Ausgezeichnet: Die Chemnitzer NMUN-Delegation nach der "Closing Ceremony" mit ihren vier Awards im Hauptsitz der Vereinten Nationen. Alle Foto: privat
  • Faculty Adviser Dr. Antje Nötzold und die Head Delegates Marcus Dörfel und Anne Steinborn (v.l.) präsentieren den "Honorable Mention Delegation Award".
  • Die NMUN-Delegation der TU Chemnitz vor dem Hauptsitz der UN.
  • Tag 11: Marie-Christin Kraenzlin (oben links) feilt in einer global zusammengesetzten Ländergruppe an dem genauen Wortlaut des Resolutionsentwurfs.
  • Adrian Lundquist spricht vor dem UNICEF-Komitee und wirbt für die anstehende Abstimmung über die Draft Resolution.
  • Elisabeth Gohr (r.) verhandelt die letzte Überarbeitung des Working Papers zur Draft Resolution, die später vom zweiten Komitee der Generalversammlung angenommen wurde.
  • Richard Mittag und Magdalena Kosciolek stimmen zusammen mit überwältigender Mehrheit des ersten Komitees der Generalversammlung für eine von Kasachstan mitentworfene Resolution.
  • Tag 10: Abstimmung über eine "Motion" im ersten Komitee der Generalversammlung.
  • Björn Klose als sogenannter Pager. Das sind Delegates, die während der "formal sessions" geschriebene Nachrichten zwischen den Delegationen übermitteln.
  • David Tschorr hält eine Rede in einem der Komitees der Generalversammlung, in der alle 193 Mitgliedstaaten der UN vertreten sind.
  • Magdalena Kosciolek (Mitte links) in der Diskussion über die Zusammenführung mehrerer Working Papers
  • Tag 9: Ann-Katrin Maier (l.) und Ira Tsiflidis im Committee Internationale Atomenergie Agentur.
  • Bertram Richter (M.) verhandelt mit anderen Delegierten über das Thema Food Security.
  • Der Chemnitzer Delegierte Jakob Landwehr (l.) als Chair (Vorsitzender) des ECOSOC Committee.
  • Ann-Katrin Maier und David Tschorr in der Deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen.
  • Tag 8: Die TU-Delegation bei der Eröffnungszeremonie der NMUN-Konferenz 2013.
  • Marcus Dörfel hält eine Rede vor dem 4. Committee der Generalversammlung der UN zur Agenda-Reihenfolge.
  • Anne Steinborn diskutiert die Position Kasachstans im sogenannten informal caucus mit anderen Delegierten.
  • Tag 7: Richard Mittag (l.) und Andreas Sharik vor der George Washington Statue im Financial District, die an seine Vereidigung hier als erster Präsident der USA erinnert.
  • Die Chemnitzer Delegation erkundete die unzähligen Läden in Chinatown.
  • Lagebesprechung mit der Stadtführerin Robin in Chinatown.
  • Tag 6: Auf dem Rockefeller Center genießen Anne Steinborn, Ira Tsiflidis, Elizabeth Gohr und Marie-Christin Kraenzlin (v.l.) die atemberaubende Aussicht über die Dächer New Yorks.
  • Die Delegation beim Speechtraining im Sheraton Hotel.
  • Tag 5: Ankunft in New York: Jakob Landwehr, Ann-Katrin Maier, Magdalena Kosciolek, Bertram Richter, Björn Klose und Marcus Dörfel (v.l.) im Central Park.
  • Marie-Christin Kraenzlin, Andreas Sharik und Bertram Richter (r.) auf dem Times Square.
  • Tag 4: Die NMUN-Delegation vor der Kasachischen Botschaft in Washington D.C.
  • David Tschorr, Zhanar Atiyeva aus dem Washingtoner Büro der Konrad-Adenauer-Stfitung und Magdalena Kosciolek (v.l.).
  • Tag 3: Andreas Sharik, Marcus Dörfel und Richard Mittag nehmen Nachhilfe bei Albert Einstein.
  • Dr. Jurij Aston, Chief of Staff to The Ambassador, Ann-Katrin Maier und Marcus Dörfel.
  • Die NMUN-Delegation vor der Deutschen Botschaft in Washington D.C.
  • Tag 2: Anne Steinborn und Elisabeth Gohr (v.l.) vor dem Kapitol in Washington.
  • Tag 1: Magdalena Kosciolek, Ann-Katrin Maier und Adrian Lundquist (v.l.) warten auf den Beginn der St. Patrick`s Day Parade.
  • Die St. Patrick`s Day Parade in Washington DC.
  • Björn Klose und Adrian Lundquist (v.l.) trotzen der Kälte vor dem Washington Monument.
  • Die Chemnitzer NMUN 2013-Delegation vor dem Lincoln Memorial.

14 Studierende der TU Chemnitz nahmen in New York an der weltweit größten UN-Simulation teil. Auf der so genannten National Model United Nations-Konferenz (NMUN) schlüpften die Studenten in die Rolle von Diplomaten und vertraten die Interessen Kasachstans. Bevor die Simulation am 24. März 2013 losging, erhielten die Nachwuchsdiplomaten in Washington D.C. und New York weitere Einblicke in die Weltpolitik. Für die Leser von "Uni aktuell" berichten sie täglich von ihren Erlebnissen.

Tag 12: Donnerstag, 28. März
"You must be the change you wish to see in the world.” (Mahatma Gandhi)

Nach einem zeitigen Aufbruch am Morgen und langem Warten war endlich der Moment gekommen, auf den viele von uns schon sehnsüchtig gewartet hatten: der Besuch des Hauptgebäudes der Vereinten Nationen. Im Rotationsverfahren, da aufgrund der Sicherheitsbestimmungen immer nur sechs Leute pro Delegation anwesend sein durften, konnten wir in der General Assembly Hall über die ausgewählten am Vortag verabschiedeten Resolutionen aus den vier Komitees der Generalversammlung abstimmen. Außerdem wurden die Ergebnisse der sogenannten "Subsidary Bodies", wie unter anderem der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) und des Special Committee on Peacekeeping Operations, vorgestellt, in denen auch Mitglieder unserer Delegation maßgeblich zu den Reports beigetragen haben.

Aufgrund der rotierenden Sitzordnung der Länder in der Generalversammlung hatten wir das Glück, als Kasachstan in der Mitte der ersten Reihe Platz nehmen zu können. Für die Abstimmung wurde auch das elektronische Abstimmungssystem genutzt, sodass wir wie die echten Ländervertreter durch das Drücken eines grünen (Zustimmung), roten (Ablehnung) oder gelben (Enthaltung) Knopfes am Platz abstimmten und die diplomatische Rolle besonders gut nachempfinden konnten.

Anschließend fanden in der General Assembly Hall auch die zwei Closing Ceremonies der NMUN-Konferenz 2013 statt. Erneut brachte uns Kasachstan Glück, da alle Länder bis einschließlich "K" der ersten Closing Ceremony beiwohnten und wir als ganze Delegation bis zum Beginn im Saal bleiben konnten und reichlich Gelegenheit hatten, den Raum genauer zu erkunden. Während der Closing Ceremony dankten die NMUN-Organisatoren in feierlichen Reden den Delegierten, den Faculty Advisors sowie allen freiwilligen Helfern und Beteiligten. Der Gastredner Under Secretary General for Communication and Public Information Peter Launsky-Tieffenthal betonte zudem in seiner Rede mehrfach, wie wichtig die Zusammenarbeit der UNO mit der jungen Generation ist, da wir die Zukunft gestalten. Dies unterstrich Secretary-General der NMUN Miriam Müller, indem sie darauf hinwies, dass die gesammelten Erfahrungen der Simulation nicht nur für die politische Karriere sondern auch für die persönliche Entwicklung nutzen.

Zum Abschluss wurden Delegationen für engagierte und besonders authentische Repräsentation ihre Landes sowie regelgetreue und hervorragende Mitarbeit während der Konferenz ausgezeichnet. Mit großen Freude nahmen wir dabei noch einen weiteren Award für die gesamte Gruppenleistung der Chemnitzer Delegation als "Honorable Mention Delegation" entgegen.

Am späteren Nachmittag konnten wir nach den vier intensiven Tagen der Simulation ein wenig durchatmen, ausruhen und entspannen. Ein paar gingen ein wenig shoppen, besichtigten noch einen andere Ecke der Stadt oder bereiteten sich einfach auf den bevorstehenden Delegates Ball am Abend vor. Auf diesem feierten wir gemeinsam mit den anderen Delegationen, mit denen wir in den letzten Tagen eng zusammengearbeitet hatten, ausgelassen unsere Erfolge und gemeinsamen unvergesslichen Erlebnisse.

(Autoren: Elisabeth Gohr und Adrian Lundquist)

Weitere Informationen zum erfolgreichen Abschneiden der Delegation finden sich in der Pressemitteilung vom 29. März 2013: http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/2013/03.29-07.09.html

Tag 11: Mittwoch, 27. März
Let`s vote!

Obwohl uns der anstrengende "Meltdown-Tuesday" noch in den Knochen steckte, ging es heute noch einmal intensiv mit den abschließenden Verhandlungen über unsere Resolutionsentwürfe weiter. Das "Merging" der verschiedenen Working Papers stellte sich manchmal als noch schwieriger als gedacht heraus, da einerseits ein Konsens innerhalb der internationalen Gemeinschaft angestrebt wird, andererseits sich jedoch die nationale Positionen über eine große Bandbreite erstrecken, was den Verhandlungsprozess sehr schwierig und langwierig macht. Umso erfreulicher war es für uns, letztendlich in den Ergebnissen der Diskussion - den Draft Resolutions - unsere Positionen verteidigt zu haben.

Die abschließende Phase der Simulation der Abstimmung über die vorliegenden Resolutionsentwürfe - das Voting Procedure - wurde schließlich durch die Motion "Closure of Debate" eingeleitet. Während dieser Phase des Voting Procedure ist es den Delegates nicht erlaubt, den Raum zu verlassen. Eine Draft Resolution kann einerseits durch Akklamation angenommen werden, was bedeutet, dass die Resolution von allen akzeptiert und verabschiedet wird. In einigen Komitees konnte diese "Adoption by acclamation" erfolgreich durchgeführt werden. Wenn es hingegen Widerspruch gegen eine Draft Resolution gibt, kommt es andererseits zur Abstimmung, bei der die Länder dafür, dagegen oder mit Enthaltung abstimmen können. Jeder Delegierte erwartet gespannt das Ergebnis der jeweiligen Abstimmung mit der Hoffnung, dass seine Resolution verabschiedet wird.

Im Anschluss an die Voting Procedures wurden in den Komitees bereits heute die Auszeichnungen für die besten Position Papers bekannt gegeben. In den vor der Simulation einzureichenden Position Papers müssen die jeweiligen Position und Ziele des zu vertretenden Landes hinsichtlich der drei möglichen Simulationsthemen dargestellt werden. Unsere Delegation wurde für die sehr gute und fundierte Vorbereitung der kasachischen Position für die UN-Simulation gleich in drei Komitees der Generalversammlung mit dem "Outstanding Position Papers Award" ausgezeichnet. Wir freuten uns riesig darüber in der Gruppenbesprechung am Abend gleich drei Awards in den Händen zu halten.

Damit ist der Hauptteil der Simulation nach drei langen und anstrengenden Tagen aber auch schon wieder vorbei. Gleichwohl sind wir alle gespannt auf den morgigen Tag mit den abschließenden Sessions im Hauptsitz der UN am East River und der Closing Ceremony im aus den Nachrichten bekannten Raum der UN-Generalversammlung.

(Autoren: Richard Mittag und Marie-Christin Kraenzlin)

Tag 10: Dienstag, 26. März
Meltdown Tuesday - Model United Nations all day long

Bereits gestern sind in einigen Komitees die ersten "Working Papers" zur Überprüfung an den Chair (die Leitung des Komitees) eingereicht wurden. Bis heute Nachmittag konnten von den Ländern noch weitere abgegeben werden, wobei diese immer von einer bestimmten Mindestanzahl von Komiteemitgliedern unterstützt werden müssen. Anschließend werden die Working Papers vom Chair bis ins kleinste Detail geprüft, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen neu, stimmig und passend zum Aufgabenfeld des Komitees sind.
Da in allen Komitees anfangs viele Working Papers mit teilweise ähnlichen Ideen oder zu sehr speziellen Aspekten eingegangen sind, wurden die jeweiligen "Sponsors", das heißt die Länder, die das Working Paper maßgeblich geschrieben haben, aufgefordert mehrere Papers zusammenzufügen - zu "mergen". Damit ging es für uns wieder intensiv ans verhandeln, um breitere Unterstützung für die eigene Ideen zu finden und diese auch weiterhin in den Working Papers drin zu halten.

Neben der "normalen" Diplomatenarbeit engagierten wir uns in den Komitees auch zusätzlich als "Pager". Diese sind für die Zustellung von Zetteln zuständig, mit denen während der formalen Sitzungen Nachrichten von einem Land zu einem anderen Land geschickt werden können. Somit können die Delegates auch während der Reden miteinander kommunizieren.

Nachmittags wurden die Sitzungen für eine Stunde für die sogenannten "Delegate Seminares" unterbrochen. Hier berichteten hochrangige Gastredner über Themen, die auch die aktuelle Arbeit der UN prägen wie "Sustainable Development" oder "Human Rights Today", und diskutierten anschließend mit den Teilnehmern. Zum Thema "The Role of Media in International Affairs" berichteten Robert Windrem (CNN) und Pamela Falk (CBS News) über die unterschiedlichen Auffassungen von Journalismus und über die Berichterstattung in Krisengebieten.

Nach einem sehr langen Sitzungstag kam die Delegation abends nochmal zusammen, um sich über den Verlauf des Tages in den einzelnen Komitees auszutauschen sowie sich gemeinsam über die erfolgreichen Reden und Verhandlungsergebnisse zu freuen. Zusätzliche Motivation erhielten wir dabei durch einen kleinen Besuch des Osterhasen - organisiert von zwei unserer Delegates. In kleinen bunten Eiern versteckte sich für die Gruppe ein Buchstabenrätsel, das ausnahmsweise mal nichts mit NMUN zu tun hatte…

(Autoren: Björn Klose und Ira Tsiflidis)

Tag 9: Montag, 25. März
Praktischer Einblick in den Diplomatenalltag

Nach einer kurzen Nacht erreichte unsere Delegation eine erfreuliche Nachricht: Unser Delegate Jakob Landwehr wurde als "Chair", das heißt als Vorsitzender, für das Committee ECOSOC (Wirtschafts- und Sozialrat) ausgewählt und wird daher den Rest der Simulation dieses Committee leiten. Damit ist die TU Chemnitz nicht nur als Delegation der Republik Kasachstan, sondern auch mit einem "Chair" vertreten.

Doch bevor die nächsten Sessions am frühen Nachmittag begannen, stand für uns statt ausschlafen ein Besuch in der Deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen auf dem Programm. Wir brachen am Vormittag zu Fuß zur Deutschen Vertretung auf, die gleich schräg gegenüber dem Hauptsitz den Vereinten Nationen gelegen ist. Empfangen wurden wir von dem Pressesprecher der uns einen kurzen Überblick über die Positionen Deutschlands in der UN und der Bedeutung der Institution für die Umsetzung der Leitlinien deutscher Außenpolitik gab. Im Rahmen der anschließenden Möglichkeit Fragen zu stellen, diskutierten wir über die Reform des UN-Sicherheitsrates sowie über den Arabischen Frühling und insbesondere die deutsche Enthaltung bei der Sicherheitsresolution zum Libyeneinsatz. Inhaltlich interessierte uns vor allem, wie die Deutschen ihre Forderung nach einem permanenten Sitz im Sicherheitsrat begründen und mit welchen Rechten dieser permanente Sitz ausgestattet sein soll. Spannend war auch, zu erfahren wie stark das Agieren der deutschen Vertretung von der Regierung vorgegeben wird und wie intensiv der inhaltliche Austausch stattfindet.

Im Anschluss an eine kurze Mittagspause starteten wieder die "Committee Sessions". Heute wurden in allen Komitees an den sogenannten "Working Papers" gearbeitet. So werden die jeweiligen in den Komitees erarbeiteten Texte genannt, bevor sie bei entsprechender inhaltlicher Qualität und formaler Korrektheit vom Chair als Resolutionsentwürfe - "draft resolutions" - akzeptiert werden. Zur Erarbeitung der Working Papers finden sich Staaten mit ähnlichen Interessen und Ideen zusammen und arbeiten gemeinsam an einem Text für eine mögliche Resolution. Unsere Delegation konnte hierbei viele Ideen einfließen lassen, die im kasachischen Interesse liegen. Des Weiteren hatten einige aus unserer Delegation die Möglichkeit, eine Rede zu halten, wodurch sie den kasachischen Standpunkt vor dem gesamten Komitee zum Ausdruck bringen konnten.

Mit Spannung warten wir nun auf den morgigen Tag. Während in einigen Komitees das Feedback der Chairs zu den eingereichten Working Papers erwartet wird und anschließend die Überarbeitung der Details ansteht, könnte es in anderen Komitees bereits zur sogenannten "Voting Procedure", das heißt der Abstimmung über die vorliegenden Resolutionsentwürfe, kommen. Dabei entscheidet sich, ob unsere Ideen von der internationalen Gemeinschaft angenommen werden.

(Autoren: David Tschorr und Ann-Katrin Maier)

Tag 8: Sonntag, 24. März
Let`s get started!

Nach Monaten der Vorbereitung in Chemnitz und nach Tagen der Vorfreude in den USA wurde es heute schließlich ernst: Die NMUN 2013 wurde offiziell eröffnet.

Zunächst aber konnten wir in einer kurzen Einführungssitzung zur Konferenz einen ersten Blick auf die anderen Delegationen werfen, mit denen wir von nun an für ein paar Tage die Geschicke der Weltpolitik lenken werden. Wir besprachen die Regeln dieser NMUN-Simulation, hatten die Möglichkeit, unsere Fragen an die Organisatoren der Simulation loszuwerden und nutzten die Zeit, um erste Kontakte mit potentiellen Partnerdelegationen zu knüpfen.

Nach einer kurzen Pause trafen wir uns dann im nahegelegenen Hilton-Hotel zur Eröffnungszeremonie, bei der zwei hochrangige Diplomaten aus der UN als Gastredner auf den Geist der UN einstimmten und die Simulation schließlich von der Madam Secretary General der diesjährigen NMUN-Konferenz Miriam Müller offiziell für eröffnet erklärt wurde. Die Gelegenheit nutzten wir und begannen mit den Delegierten der anderen Länder bereits die Verhandlungen über die am Abend anstehenden Entscheidungen zur Agenda-Reihenfolge in den jeweiligen Komitees. Wir konnten wieder einige neue Bekanntschaften mit den Vertretern anderer Nationen machen und herausfinden, welche unserer Ideen Unterstützung finden würden und bei welchen uns noch harte Verhandlungsarbeit bevorstand.

Anschließend trennten sich dann die Wege unserer Delegation: Jeder von uns ging in sein eigenes Komitee, beispielsweise in eine der Generalversammlungen oder UNICEF, um von nun an die Interessen Kasachstans auf der internationalen Bühne zu vertreten, Koalitionen zu schmieden und Lösungen für dringende weltpolitische Probleme zu entwickeln. Dabei konnten einige unserer Delegationsteilnehmer schon Erfolge verbuchen, erste Reden halten und einen positiven Eindruck bei den anderen Delegationen hinterlassen.

Zum Abschluss des Tages kamen wir dann alle noch einmal zusammen, um uns über die Erlebnisse des Tages, die Erfolge und Schwierigkeiten in den einzelnen Komitees auszutauschen und die Strategie für die nächsten Tage festzulegen.

(Autoren: Marcus Dörfel und Anne Steinborn)

Tag 7: Samstag, 23. März
Durch Downtown Manhattan mit einer waschechten New Yorkerin

Am kalten aber sonnigen Samstagmorgen stand für die Chemnitzer Delegation eine Besichtigung von Lower Manhattan auf dem Plan. Der rund sechsstündige Rundgang mit der gebürtigen New Yorkerin Robin begann mit einer Fahrt in der New Yorker Metro vom Hotel in den Financial District, der die weltberühmte Wallstreet beherbergt. Nach einigen geschichtlichen Anekdoten zur Gründung New Yorks und seiner neunmonatigen Geschichte als Hauptstadt der damals neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika, verließen wir den Wald aus Wolkenkratzern und erhaschten an der windigen Südspitze von Manhattan einen Blick auf die Freiheitsstatue. Als es anschließend durch den Battery Park in Richtung "Ground Zero" ging, bekamen die Nachwuchsdiplomaten neben Zahlen und Fakten auch einige emotionale Einblicke von unserer über 60-jährigen Stadtführerin, die ganz offen ihre Gedanken zu den Nachwirkungen von Sturm Sandy im letzten Jahr und den Anschlägen vom 11. September 2001 mit uns teilte.

Neben weiteren Stationen wie der Trinity Church, dem Occupy Park und dem Sitz des Bürgermeisters wusste unsere Stadtführerin immer wieder mit interessanten Geschichten zur Stadtgeschichte aufzuwarten. Beispielsweise dem Marsch von 25 Elefanten über die Brooklyn Bridge, der das damalige Vertrauen der Bürger in ihre neu erbaute Brücke stärken sollte.

Chinatown bot uns nicht nur die Gelegenheit für einen Mittagsimbiss, sondern eine faszinierende, fremdartige Welt, und das mitten im Großstadtdschungel von New York. Der Rundgang führte weiter über Little Italy durch das angesagte Viertel Soho bis nach Greenwich Village. Es gab viel zu entdecken, aber am interessantesten war wohl der Stopp im Washington Square Park. Hier entführte uns Robin in ihre Vergangenheit, als sie freiheitsliebend und -genießend die 1960er-Jahre erlebte und dabei spätere Größen wie Jimi Hendrix und Bob Dylan traf, die damals zu Beginn ihrer Karriere im Greenwich Village auftraten.

Am späteren Nachmittag hieß es schließlich, Abschied zu nehmen von einer interessanten New Yorkerin. Anschließend nutzten wir die noch übrige Zeit für letzte Besorgungen für die anstehenden Tage der UN-Simulation, bevor sich die Delegation abends zum nochmaligen Speechtraining traf, um bis Mitternacht einen letzten Schliff an die Reden für das Agendasetting und Themen in den jeweiligen Kommittees anzulegen.

(Autoren: Andreas Sharik und Richard Mittag)

Tag 6: Freitag, 22. März
Luft holen und … Kerzen auspusten!

Der sechste Tag in den USA und die Simulation rückt immer näher. Viele Delegates nutzen daher den Tag, um etwas Luft zu holen und den Fokus von Washington D.C. langsam auf die NMUN Conference zu lenken. Auf den Zimmern wurde an den Reden für die Festlegung der Agendareihenfolge sowie für die einzelnen Themen gefeilt.

Gleichwohl wurde der Tag natürlich auch genutzt, die Stadt näher erkundet, in der die meisten zum ersten Mal sind. In Gruppen erlebte so jeder sein eigenes kleines Abenteuer: ob auf dem stillgelegten Flugzeugträger mit dem integrierten Sea, Air and Space Museum, der seit 1982 ein Wahrzeichen der Stadt darstellt, oder in Harlem, dem nördlichen Teil Manhattans oberhalb des Central Parks. Andere genossen auf dem Empire State Buildung oder dem Rockefeller Center die herrliche 360 Grad Aussicht über die ganze Stadt. Außerdem standen noch die weltbekannte Grand Central Station und der Madison Square Garden, die "berühmteste Arena der Welt", auf dem Besichtigungsprogramm.

Zurück im Hotel trafen sich alle wieder zum abendlichen "Speechtraining", um gemeinsam die erarbeiteten Reden zu üben und zu verbessern und um so einen gelungenen Start der Delegation in die Konferenz zu garantieren. Neben der Konferenzvorbereitung galt die Aufmerksamkeit besonders einem Delegierten, der heute seinen 24. Geburtstag feierte. Von der Delegation mit einem kleinen Geschenk bedacht, wird Adrian den Abend bestimmt noch gebührend ausklingen lassen.

(Autoren: Ira Tsiflidis und Jakob Landwehr)

Tag 5: Donnerstag, 21. März
New York - here we are!

Heute war es endlich soweit: Nach einer vierstündigen Busfahrt erreichten wir nachmittags New York, die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Zwanzig Blocks später checkten wir auch schon in unserem Hotel ein - das Sheraton ganz in der Nähe des Times Square, in dem auch die NMUN Simulation stattfinden wird. Nach einer gründlichen Zimmerinspektion ging es sofort raus auf die Straßen des Big Apples, denn bis zum anstehenden Kick-Off Dinner in New York blieben uns noch ein paar Stunden.

Für einige bot das sonnige Wetter eine prima Gelegenheit, den Central Park zu erkunden und einen Blick auf die Stadtsilhouette von innen zu werfen. Andere verschwanden einfach zwischen den Skyscrapern und ließen die Stadt auf sich wirken.

Um 20 Uhr traf man sich im Gossip Restaurant, das unter anderem leckere Burger und Salate im Angebote hatte. Gut gesättigt schlenderten wir über den Times Square zurück ins Hotel und unterhielten uns über unsere ersten Eindrücke von der Stadt und die anstehenden langen Tage in New York.

(Autoren: Marie-Christin Kraenzlin und Bertram Richter)

Tag 4: Mittwoch, 20. März
Der Alltag eines Diplomaten: von der Konrad-Adenauer-Stiftung über die Botschaft von Kasachstan zur Weltbank

Der letzte Tag in Washington zeigte sich zwar von seiner sonnigen aber gleichwohl windigen Seite und ließ uns alle an das kalte Deutschland denken. Hochmotiviert und perfekt vorbereitet brach die Delegation in das Botschaftsviertel auf, um einen Termin in der Konrad-Adenauer-Stiftung wahrzunehmen. Nach einer netten Begrüßung mit Kaffee und Keksen empfing uns der Leiter des Auslandsbüros der USA, Dr. Lars Hänsel. Neben einem intensiven Blick auf die künftigen innen- sowie außenpolitischen Herausforderungen der USA, analysierte Herr Hänsel auch die großen politischen Themen der zweiten Amtszeit Obamas. Darüber hinaus bekamen wir die Möglichkeit, die aus Kasachstan stammende Mitarbeiterin des Büros Zhanar Atiyeva zur ihrer Heimat zu befragen. Wir diskutierten über die dortige wirtschaftliche sowie politische Entwicklung, die Stellung des Landes in der Region, aber auch über kontroverse Positionen in Kasachstan zur Rolle der Frau bzw. zur 20-jährigen Präsidentschaft Nazarbayevs.

Nach einem kleinen Imbiss und einem Zwischenstopp bei der kasachischen Botschaft begaben wir uns am frühen Nachmittag zur Weltbank, wo uns Angelica Silvero, die Direktorin des "Speakers Office", erwartete. In einer typisch amerikanisch-frischen Präsentation stellte sie uns Aufbau und Aufgaben der Weltbank vor, zeigte aber auch explizit die Herausforderungen und das Engagement der Organisation in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung sowie Armutsbekämpfung auf. Als abschließendes Highlight des Termins bot sich uns die Möglichkeit, weitere offene Fragen zu "unserem" Land in Vorbereitung auf die NMUN-Konferenz einer Kasachin zu stellen, die vom kasachischen Wirtschaftsministerium ausgeliehen gerade sechs Monate bei der Weltbank arbeitet.

Den letzten Tag in der US-Hauptstadt ließen wir mit einem Besuch im American Dinner und einer abschließenden Sightseeingtour der im Dunkeln erleuchteten Denkmäler ausklingen.

(Autoren: Magdalena Kosciolek und David Tschorr)

Tag 3: Dienstag, 19. März
Einblicke in den Diplomatenalltag und Tipps zum Verhandlungserfolg beim Besuch in der Deutschen Botschaft

Heute Morgen begrüßte uns Washington D.C. zum ersten Mal mit Sonnenschein. Höhepunkt des Tages war der Besuch bei der Deutschen Botschaft. Empfangen wurden wir von Dr. Jurij Aston, dem Ersten Referenten von Botschafter Ammon. Nach einer Einführung zur Arbeit des Auswärtigen Amtes kamen wir schnell auf das Leben im diplomatischen Dienst und die aktuelle Politik zu sprechen. Angefangen bei den Schwierigkeiten, die sich durch die häufigen Ortswechsel ergeben, über die verschiedenen Lebensläufe der Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes bis hin zu den Anforderungen an einen Diplomaten konnten wir interessante Einblicke in den Diplomatenalltag gewinnen. Inhaltlich unterhielten wir uns über die Wichtigkeit der transatlantischen Beziehungen, den wachsenden Einfluss Chinas auf dem internationalen Parkett und am Rande auch über die Bemühungen der Bundesregierung im Feld der Abrüstung.

Darüber hinaus bekamen wir wertvolle Ratschläge zum erfolgreichen Verhandeln, die uns in New York sicherlich zu Gute kommen werden. Grundlegend für die Durchsetzung der eigenen Position ist die Beschaffung von Mehrheiten. Herr Aston berichtete aus seinen eigenen Erfahrungen bei der UN, wie man dabei taktisch klug vorgeht, um einerseits Brücken zu bauen sowie andererseits Partner das Gesicht wahren zu lassen. So wurde uns nicht nur erneut die Wichtigkeit aktiven Handelns bewusst gemacht, sondern auch die Bedeutung von funktionierenden Netzwerken. Mindestens genauso hilfreich sind jedoch auch die exakten Kenntnisse der Verfahrensregeln - bei den Vereinten Nationen "Motions" genannt. Glücklicherweise beherrschen wir diese dank der intensiven Vorbereitungen der letzten Monate und können auf unsere Erfahrungen bei den UN-Simulationen in Hamburg und Chemnitz zurückgreifen.

Nach dem Botschaftsbesuch konnten wir dann auch noch das Wetter genießen, das heute zum ersten Mal frühlingshaft war. Dabei machten wir zum einen Bekanntschaft mit einem U.S. Park Ranger mit bayrischen Wurzeln und absolvierten zum anderen noch ein wenig Nachhilfeunterricht bei Albert Einstein - natürlich gebührend in feinem Zwirn.

(Autoren: Ann-Katrin Maier und Marcus Dörfel)

Tag 2: Montag, 18. März
Die Qual der Wahl bei den verschiedenen Sehenswürdigkeiten Washingtons

Washington begrüßte uns an diesem Morgen mit Regen und Kälte. Das konnte uns aber nicht aufhalten, ein bekanntes Wahrzeichen wartete schließlich noch darauf, von uns besichtigt zu werden: das Capitol - der Sitz des amerikanischen Parlaments. Daher machten wir uns am Vormittag auf den Weg, um eines der Zentren der amerikanischen Politik mit eigenen Augen zu sehen.

Da Washington aber noch mehr zu bieten hat und uns das Wetter inzwischen doch ein wenig zusetzte, beschlossen wir, in verschiedenen Gruppen, je nach Interesse, die Kongress-Bibliothek im Thomas-Jefferson-Building oder eines der bekannten Smithonian Museen zu besuchen. Die Kongress-Bibliothek ist mit einem Bestand von über 155 Millionen Objekten eine der größten und bedeutendsten Bibliotheken weltweit. Sie beeindruckte uns mit ihrem wunderschönen Lesesaal (den man leider nur durch eine Glasscheibe betrachten durfte) und faszinierte uns mit einer original Gutenberg-Bibel, die dort zu bewundern war.

Die Smithonien-Museen sind nach dem britischen Wissenschaftler James Smithson benannt, der sein gesamtes Vermögen den USA spendete, um in Washington eine Institution zur Vermehrung und Verbreitung des Wissens zu gründen. Uns fiel es schwer, aus einem der 19 Smithonien-Museen in Washington auszuwählen, da jedes von ihnen mit anderen eindrucksvollen Ausstellungsstücken lockte. So konnten diejenigen, die das National Museum of American History besuchten, einen Einblick in die amerikanische Geschichte bekommen. Hier warfen wir unter anderem einen Blick auf George Washingtons Sessel, betrachteten Abraham Lincolns Hut, sahen die erste US-Flagge in Form des Sternenbanners (Star-Spangled Banner) und bewunderten das Kleid, das Michelle Obama bei der Amtseinführung ihres Ehemannes 2009 trug.

Diesen spannenden und interessanten Tag ließen wir am Abend beim Kick-off Dinner gemeinsam im mediterranen Restaurant "Mezè" ausklingen. Dabei bot sich uns gleich noch die Gelegenheit, das international geprägte Viertel Adams Morgan zu erleben.

(Autorinnen: Elisabeth Gohr und Anne Steinborn)

Tag 1: Sonntag, 17. März
Washington trotz Kälte im Fieber des St. Patrick`s Day

Nach einem langen Samstagsanflug sind wir am Sonntagmorgen gut erholt aufgewacht. Wir freuten uns neugierig auf unseren ersten Tag in der "Haupstadt der Weltpolitik" und stärkten uns erst einmal mit typisch amerikanischem Frühstück bei Dunkin`s Donut, wo wir den Tag mit Bagels, Ei und Speck und natürlich Donuts begannen - schon war wohl das erste Kilo mehr auf den Hüften.

Um 11 Uhr starteten wir von unserem Hotel, um uns gemeinsam die St. Patrick`s Day Parade anzuschauen. Drums and Pipes, United States Airforce Music Corps und weitere Musikgruppen erinnerten an den Tod des irischen Bischofs Saint Patrick im 5. Jahrhundert. Auf Grund der Vielzahl irischer Einwanderer und deren Nachfahren wird dieser irische Feiertag auch in den USA groß gefeiert und fast jeder ist mit einem grünen Hütchen, Schal oder wenigstens grüner Plastikperlenkette ausgestattet.

Direkt anschließend begann unsere Washington-DC-Tour. Auch das für die Jahreszeit ungewöhnlich kalte Wetter verdarb uns nicht die Lust. Es gab so viel zu entdecken und wir erkundeten alles entlang der National Mal vom Abraham Lincoln Memorial über das Weiße Haus bis zum Washington Monument. Eine tolle Stadt, die Lust auf mehr macht!

Unsere nette Stadtführerin führte uns nicht nur zu all den wichtigen Monumenten, sondern zeigte und erklärte uns auch geheime Ecken und Fakten. Wenn ihr die World War 2 Memorial "Kilroy" - eine Graffiti-Figur, die berühmt wurde als sie während des Zweiten Weltkrieges von Soldaten überall auf der Welt hinterlassen wurde - immer noch nicht gefunden habt, fragt uns doch einfach.

Am Abend stand dann das erste richtige amerikanische Dinner auf dem Programm - gute Burger und Pommes und wohl gleich das nächste Kilo auf den Rippen…

(Autoren: Björn Klose und Adrian Lundquist)

Weitere Informationen zur UN-Simulation und dem Projekt der Chemnitzer Studierenden: http://www.tu-chemnitz.de/nmun

Katharina Thehos
29.03.2013

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