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Ohne Sport geht es nicht

Mit viel Eigeninitiative zum Plan A: Ralf Sommerfeldt berichtet über seinen Weg vom Studium in die Selbstständigkeit - "Der Vitalist" profitiert vom Know-how der TU Chemnitz

Ralf Sommerfeldt hat 2009 direkt nach Abschluss seines Magisterstudiums in Sportwissenschaft und Sportgerätetechnik das gewagt, wofür nicht viele den Mut aufbringen können: Er hat sich mit einem Kleinunternehmen selbstständig gemacht. Der 28-Jährige bietet in seiner Ausgründung "Der Vitalist" ein vielfältiges Angebot, mit dem er Sportbegeisterte aller Altersklassen anspricht: vom Babyschwimmen und Kinder-Eltern-Sport über "Personal Training" und Ernährungsberatung bis hin zu Präventionskursen, wie Aquakurse, Rückenschulkurse, Nordic Walking und Herz-Kreislauf-Training.

Die sportliche Orientierung Sommerfeldts Leben begann jedoch nicht erst mit der Firmengründung, sondern zeichnete sich schon sehr früh ab. "Ich habe bereits als Kind viel Sport getrieben. Spätestens seit meiner beruflichen Laufbahn beim Chemnitzer Fußballclub als Torhüter in der ersten und zweiten regionalen Oberliga von 2005 bis 2008 ist Sport ein fester Bestandteil meines Lebens", erklärt Sommerfeldt seine Leidenschaft. Durch die Doppelbelastung von Studium und beruflicher Tätigkeit als Torhüter musste er viel Disziplin in dieser Zeit aufbringen: "Ich hatte neben dem Studium zwei Mal täglich Fußballtraining. Und wenn Kommilitonen Semesterferien hatten, habe ich meinen Beruf ausgeführt".

Als der Sportler die Doppelbelastung nicht mehr bewältigen konnte, beendete er 2008 seine berufliche Laufbahn beim CFC. Nach Abschluss seines Sportstudiums stellte sich die Jobsuche in Chemnitz und Umgebung für ihn jedoch als schwierig heraus. Da Sommerfeldt durch die Beendigung seiner Anstellung beim CFC Arbeitslosengeld I bezog, hatte er Anspruch auf den Gründungszuschuss. "Durch diese Förderung war es mir möglich, mein Kleinunternehmen mit dem Namen `Der Vitalist´ zu gründen, ohne etwas verlieren zu können", erklärt der Sportler. Nur der Kauf der Sportgeräte für die jeweiligen Kurse sei als Investition notwendig gewesen.

Zunächst bot Sommerfeldt seinen Kunden Kurse im Personal Training und Nordic Walking an, um dann sein Angebot monatlich zu erweitern. Auch eine Kooperation mit verschiedenen Krankenkassen strebte der Kleinunternehmer an, weshalb er zahlreiche Lizenzen erwarb, die ihn nun berechtigen, die verschiedenen von den Krankenkassen bezuschussten Kurse durchzuführen. "Es ist dabei sehr wichtig, auch neuartige Kurse anzubieten, die in meinem Kompetenzbereich liegen, sowie nach der Konkurrenz zu schauen und das Angebot ständig zu erweitern", erklärt Sommerfeldt. Bei seinen Kursen kommt ihm auch häufig das Wissen, das er an der Chemnitzer Universität in Sportpädagogik und Trainingslehre erlernt hat, zugute. Nur das buchhalterische Wissen musste sich der Einzelunternehmer noch aneignen, und auch heute sind die wöchentlichen Bürostunden für ihn eher Pflicht als Freude.

Das Ziel des Sportlers ist es, durch seine Kurse den Kunden nahezubringen, dass Sport sehr wichtig für die gesamte Lebenseinstellung und Gesundheit ist und gut tut. "Deshalb arbeite ich auch gerne mit Kindern zusammen, ich möchte ihnen den Spaß am Sport beibringen. Wenn mir das gelingt, bin ich sehr zufrieden", so der Familienvater von zwei Mädchen. Und auch ältere Teilnehmer ließen sich meist schnell von dem Sportler begeistern und mitreisen.

Momentan sind besonders die acht bis zehn Wochen andauernden Kurse "Aquafitness" und "Drums Alive" begehrt. Letzterer ist ein Fitnesstrend, der traditionelle Aerobicelemente mit dem energiegeladenen Rhythmus der Trommeln kombiniert. In den Kursen soll das Trommeln mit Drumsticks auf großen Bällen und dessen Verbindung mit Bewegung erlernt werden. Die Sportart ist somit ein ganzheitliches, leicht zu erlernendes Workout für Körper, Geist und Seele für alle Altersklassen. An der TU Chemnitz werde der Fitnesstrend "Drums Alive" intensiv erforscht.

Und auch die Aquafitness ist ein Trainingsprogramm für Jedermann. "Durch die Bewegung im Wasser wird die Muskulatur gekräftigt, das Herz-Kreislaufsystem trainiert, Übergewicht bekämpft und natürlich auch die Freude am Wasser gefördert", erläutert Sommerfeldt. Bei einem Kurs, den "Der Vitalist" anbietet, würde er sich freuen, wenn er noch mehr genutzt werden würde: die Firmenfitness. "Heutzutage arbeiten die Mitarbeiter bis zu einem Alter von 67 Jahren, weshalb es wichtig ist, in der Firmengemeinschaft etwas für deren Gesundheit zu tun", erklärt Sommerfeldt. Momentan führt er diesen Kurs mit den Verwaltungsmitarbeitern der Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See in Chemnitz durch. "Wenn die Mitarbeiter danach noch einmal arbeiten müssen, sind sie durch den Sport motivierter und entspannter", freut sich der Einzelunternehmer.

Für seine Zukunft und die seines Unternehmens wünscht sich der TU-Absolvent, dass sein Angebot weiterhin so gut angenommen wird. "Der Vitalist ist mein Plan A, ich hoffe, dass dieser auch lange und gut aufgeht!"

(Autorin: Mary De Luca, Praktikantin in der Pressestelle)

Mario Steinebach
19.03.2012

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