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Stifter bringen technische Textilien weiter voran

Fünf regionale Unternehmen finanzieren die Stiftungsprofessur Technische Textilien/Textile Maschinenelemente, die am 1. März 2012 an der TU Chemnitz startet - Fortführung des Projektes InnoZug

  • Dr. Markus Michael (2.v.r.) ist Inhaber der neuen Stiftungsprofessur Technische Textilien/Textile Maschinenelemente. Mit den Professurmitarbeitern - im Bild Nadine Reimann und Markus Helbig - wird er das im Projekt InnoZug aufgebaute, europaweit einzigartige Prüffeld in Forschung und Lehre nutzen und weiter aufstocken. Foto: Christian Schenk

Schwere Stahlseile durch leichte Seile aus synthetischen Fasern zu ersetzen, war Ziel des Projektes InnoZug, das von 2006 bis 2011 an der Technischen Universität Chemnitz lief. Finanziert wurde die Forschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programmes "InnoProfile". Als Fortführung der Nachwuchsforschergruppe startet zum 1. März 2012 nun die Stiftungsprofessur Technische Textilien/Textile Maschinenelemente. "Wir sind bundesweit erst die dritte Stiftungsprofessur, die auf ein InnoProfile-Projekt aufbaut", berichtet Dr. Markus Michael. Der Leiter des Projektes InnoZug, das an der Professur Fördertechnik angesiedelt war, ist nun Inhaber der neuen Stiftungsprofessur.

Insgesamt stehen rund drei Millionen Euro Drittmittel für fünf Jahre zur Verfügung - 400.000 Euro finanzieren die Stifter, 2,6 Millionen Euro kommen vom BMBF. Das Förderprogramm schreibt vor, dass die Stifter kleine und mittlere Unternehmen aus Ostdeutschland sein müssen. Die fünf Unternehmen, die die Einrichtung der Stiftungsprofessur Technische Textilien/Textile Maschinenelemente finanzieren, sind langjährige Forschungspartner der Professur Fördertechnik: die KD Maschinenbau GmbH, die Beyer Maschinenbau GmbH, die Delta Antriebstechnik GmbH, die ITT GmbH und die ALTRATEC Montagesysteme GmbH. Das BMBF übernimmt die Kosten für fünf Mitarbeiter der Stiftungsprofessur. "Fünf weitere Mitarbeiter werden aus anderen Projekten finanziert. Dadurch kann das Team des InnoZug-Projektes weiterhin zusammenarbeiten", erklärt Michael. Den Rahmen für die offizielle Einweihung der Stiftungsprofessur bietet am 7. und 8. Mai 2012 das 5. Fachkolloquium InnoZug.

Die Stiftungsprofessur baut auf den Ergebnissen des InnoZug-Projektes auf. "Wir haben in den fünf Jahren der Projektlaufzeit eine ganze Reihe an Anwendungsfeldern für synthetische Seile generiert", sagt Michael und erklärt: "Sie können beispielsweise in der Intralogistik für kleine Anlagen der Fördertechnik in Räumen eingesetzt werden. Außerdem konnten wir Fuß fassen in der Automobilproduktion und bei Betreibern von Biomassekraftwerken." In diesen Kraftwerken spielt nicht nur das geringere Gewicht der Synthetikseile eine Rolle. Dort entstehen auch aggressive Dämpfe, denen die synthetischen Seile besser gewachsen sind als die stählernen. "Außerdem ist es uns gelungen, ein europaweit einzigartiges Prüffeld aufzubauen", sagt Michael und ergänzt: "Wir können den kompletten Lebenszyklus eines Seiles - von der Produktion über die Prüfung und Vermessung bis zur Auswertung der Daten - abbilden." Diese umfangreiche Fertigungs- und Prüftechnik wird durch die Stiftungsprofessur noch weiter ausgebaut. "Leider sind wir mit unseren Anlagen bereits jetzt an vier Standorten auf dem Campus verteilt", fügt Michael an.

Mit Hilfe der umfangreichen Ausstattung hat sich das InnoProfile-Projekt zwei weitere Standbeine aufgebaut, die durch die Stiftungsprofessur ebenfalls weitergeführt werden. Zum einen erstellen die Wissenschaftler Gutachten und Materialprüfungen, sowohl für die Aufklärung von Seilversagen als auch für Neuentwicklungen. Zum anderen bieten sie Weiterbildungen für Industriepartner an. "Wir haben verschiedene Module entwickelt zur Seil-, Beschichtungs- und Prüftechnologie, die von einem bis zu vier Tagen dauern", so Michael.

Durch die Einrichtung der Stiftungsprofessur findet die InnoZug-Forschung nun auch Eingang in die Lehre: "Wir möchten zum einen Veranstaltungen für das Grundstudium im Maschinenbau anbieten. Zum anderen werden wir auch im Masterstudiengang Leichtbau verankert sein, der derzeit in Vorbereitung ist", so Michael.

Die Stiftungsprofessur im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/projekt/InnoZug/sht_profil.php

Weitere Informationen erteilt Dr. Markus Michael, Inhaber der Stiftungsprofessur Technische Textilien/Textile Maschinenelemente, Telefon 0371 531-32340, E-Mail markus.michael@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
29.02.2012

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