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Chemnitz statt Barcelona

Rodrigo Garcia Marques erklärt, warum er sein Masterstudium lieber an der TU Chemnitz als an seiner Heimatuniversität in Barcelona absolviert

  • Rodrigo Garcia Marques erinnert sich gerne an seine spanische Heimat - doch auch auf dem Chemnitzer Uni-Campus fühlt er sich rundum wohl. Foto: Christian Schenk

Sonne, Strand und mehr. Als beliebtes Reiseziel lockt Barcelona jährlich zahlreiche Touristen sowie Studierende aus der ganzen Welt an. Rodrigo Garcia Marques hat selbst sechs Jahre in der spanischen Metropole gelebt und studiert. Seit seinem Erasmus-Aufenthalt an der Technischen Universität Chemnitz ab Oktober 2010 zieht er die sächsische Hochschule jedoch seiner Heimatuniversität vor und will nun auch sein Masterstudium in Chemnitz absolvieren.

Ursprünglich wollte Rodrigo Garcia Marques nur ein Semester im Ausland verbringen, um an einer fremden Universität seine Bachelorarbeit zu schreiben. Aus dem Semester wurde schließlich ein Jahr, in dem der 27-Jährige zusätzlich Englisch- und Deutschkurse belegte. "Ich wollte meine Englischkenntnisse etwas verbessern und außerdem Deutsch lernen, denn in der Schule hatte ich nur ein Jahr lang Deutschunterricht und das ist schon acht Jahre her. Ich konnte mich nur an sehr grundlegende Dinge wie die Zahlen erinnern - damit kommt man nicht weit", erklärt der Spanier.

Die fortwährende Erweiterung seiner Sprachkenntnisse bildet für Garcia Marques eine wichtige Grundlage für seinen Aufenthalt in Chemnitz. Gründe, auch weiterhin hier zu studieren und nicht nach Barcelona zurückzukehren, fallen ihm viele ein. So schätzt der Student beispielsweise die kurzen Wege. Er wohnt direkt auf dem Chemnitzer Campus und gelangt innerhalb weniger Minuten zu seinen Lehrveranstaltungen, aber auch einfach und schnell ins Stadtzentrum. "Barcelona bietet viele Angebote und Möglichkeiten für jedermann, aber ich mag es nicht, dass es so eine große Stadt ist. Wo auch immer man hin will, es dauert sehr lange. Von meiner Unterkunft bis zur Universität war ich zum Beispiel fast eine Stunde unterwegs", berichtet Garcia Marques. Auch mit ihren studentenfreundlichen Angeboten kann die Chemnitzer Uni punkten: "Studierende haben hier jede Menge Vergünstigungen und Studentenkonditionen, etwa bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Zudem sind die Lebenshaltungskosten nicht so hoch - sowohl vom Studentenwerk angebotene Unterkünfte als auch Wohnungen in der Stadt findet man zu günstigen Preisen." Auch das Essen in der Chemnitzer Mensa empfindet der Elektrotechnikstudent als sehr preiswert: "An meiner Heimatuniversität kostet ein Menü um die sieben Euro. Ok, das beinhaltet dann zwei Gänge, ein Dessert und ein Getränk, aber oft braucht man das ja gar nicht alles. Hier bekommt man für zwei Euro einen Teller und kann sich bei Bedarf Nachschlag holen, ohne draufzuzahlen."

Einen weiteren guten Grund, in Chemnitz zu bleiben, lernte Rodrigo Garcia Marques beim Bücherkauf kennen. Beim Warten in der Schlange kam er mit einer deutschen Studentin ins Gespräch. "Sie hatte gehört, dass ich Spanisch spreche, und gesehen, dass ich ein Spanisch-Deutsch-Buch in den Händen halte. Also begann sie, sich auf Spanisch mit mir zu unterhalten. Danach haben wir uns noch einige Male getroffen und sind nun zusammen", erzählt Garcia Marques und fügt lachend hinzu: "Auf diese Weise kann ich ebenfalls mein Deutsch verbessern - und sie ihr Spanisch."

Auch die Arbeitsmarktsituation zählt für den Wahl-Chemnitzer zu den Vorzügen Deutschlands. Spanien und viele andere europäische Länder leiden unter großen Wirtschaftskrisen. So sei es in Spanien auch mit Universitätsabschluss nicht leicht, Arbeit zu finden - vor allem nicht so gut bezahlte wie in Deutschland. "Ich denke, wenn ich zwei weitere Jahre hier verbringe, um meinen Master zu absolvieren und meine Deutschkenntnisse auszubauen, wäre es für mich eine gute Möglichkeit, später auch zum Arbeiten hier zu bleiben und vielleicht nach Spanien in den Urlaub zu fahren." In seiner Heimat auf den Balearen verbringt Garcia Marques auch einen Großteil seiner Semesterferien: "Ich gehe zurück nach Spanien, um meine Eltern und Freunde zu besuchen. Meine Mutter beschwert sich schon immer: `Nun bist du so weit weg und kommst viel seltener nach Hause, als damals, als du noch in Barcelona gelebt hast!´" Seiner Rückkehr nach Chemnitz blickt Rodrigo Garcia Marques schon mit Freude entgegen. Ab Oktober will er hier "Information and Communication Systems” oder "Micro and Nano Systems” studieren.

(Autorin: Anett Michael)

Katharina Thehos
01.09.2011

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