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Hand- und Fußschläge im Takt: Günther Schlee (l.), Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Bewegungswissenschaft, untersucht mit Studenten des Studienganges Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport der TU Chemnitz den Einfluss trommelartiger Bewegungen auf die Hand-Fuß-Koordination. Dabei beurteilen die Studenten 15 verschiedene Übungen vom "Doppelten Handschlag" bis zum "Fuß-Roll". Bild unten: Mit der Sportstudentin Franziska Bauer übt der Forscher am Schlagzeug den so genannten "Basic beat", den künftig auch Senioren beherrschen sollen. Fotos: Uwe Meinhold

TUCaktuell Forschung

Senioren trommeln bald im Takt

Sportwissenschaftler der TU Chemnitz wollen den Einfluss trommelartiger Bewegungen auf die Hand-Fuß-Koordination und das Gleichgewicht älterer Menschen untersuchen - Studenten testeten Übungen

Mit zunehmendem Alter lässt die Hand-Fuß-Koordination nach. Einer der wichtigsten Folgen: Ältere Menschen haben häufiger Probleme mit dem Gleichgewicht. Sportwissenschaftler der Technischen Universität Chemnitz entwickeln deshalb spezielle Übungen, mit denen die Koordination von Händen und Füßen trainiert und verbessert werden kann. "Im Mittelpunkt steht dabei das Üben trommelartiger Bewegungen, die zu einer verbesserten Hand-Fuß-Koordination und Gleichgewichtsorientierung führen sollen", sagt Prof. Dr. Thomas Milani, Inhaber der Professur Bewegungswissenschaft, und ergänzt: "Trommeln gehört zu der grundmotorischen Bewegungen des Menschen und ist Teil unseres Alltages, vor allem in der Musik. Der Rhythmus beziehungsweise der Takt wird in so gut wie jeder Musikrichtung von verschiedenen Arten von Trommeln vorgegeben. Das von uns entwickelte Training verbindet deshalb eine hohe rhythmische Motivation mit viel Spaß."

Die Hand-Fuß-Koordinationsübungen wurden so konzipiert, dass sie so gut wie ohne Materialaufwand auch zu Hause trainiert werden können. Die einzigen erforderlichen Materialen sind ein Stuhl und ein Metronom, da viele der Bewegungen in einem bestimmten Tempo durchgeführt werden müssen. "Derartige einfache Trainingsbedingungen zu gewährleisten, ist ein wichtiger Punkt unserer Konzeption, da es vor allem für ältere Menschen leichter ist, in ihrem Wohnumfeld zu trainieren", sagt Günther Schlee, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Bewegungswissenschaft. In den vergangenen Wochen testeten jedoch erst einmal junge Menschen die neuen Übungen. Studenten des Studienganges Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport der TU Chemnitz konnten in mehreren Trainingseinheiten bei Gruppenübungen oder am Schlagzeug ihre Hand-Fuß-Bewegungen koordinieren und die Methodik der Übungen beurteilen.

Dieses Forschungsprojekt ist Teil des fakultätsübergreifenden "The Drum Beat: Chemnitz Drumming Project", welches die Auswirkungen verschiedener Formen des Trommelns in unterschiedlichen wissenschaftlichen Feldern untersucht. Im Rahmen des "Drum Beat" soll künftig das bisher entwickelte Training zusammen mit dem bereits bestehenden Trainingsprogramm "Drums Alive" als Therapieansatz für Senioren eingesetzt werden, um ihre motorischen Fähigkeiten bzw. ihre Lebensqualität zu verbessern. "Wir haben bereits eine Kooperation mit dem Seniorenverband Chemnitz und dem Seniorenkolleg initiiert und möchten ab Herbst ein gemeinsames Teilprojekt mit verschieden Seniorenheimen und anderen Senioreneinrichtungen durchführen", sagt Peter Wright, Mitarbeiter der am Projekt beteiligten Professur für Sportmedizin/-biologie.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Thomas Milani, Professur für Bewegungswissenschaft, Telefon 0371 531-34536, E-Mail thomas.milani@hsw.tu-chemnitz.de, Günther Schlee, Telefon 0371 531-34539, E-Mail guenther.schlee@hsw.tu-chemnitz.de und Peter Wright, Telefon 0371 531-35590, E-Mail peter.wright@hsw.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
27.07.2010

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