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Von der Schulbank direkt in die Forschung

Gymnasiasten aus Chemnitz und Frankenberg konnten an der Fakultät für Maschinenbau ihr technisches Geschick beweisen

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Michael Nestler von der Professur Fördertechnik zeigte den Schülern Fabian Oesterreich, Christopher Schulz und Moritz Keck vom Johannes-Kepler-Gymnasium die Arbeit mit der Hochgeschwindigkeitskamera. Foto: privat

Zehn spannende Tage liegen hinter Schülern des Johannes-Kepler-Gymnasiums Chemnitz und des Martin-Luther-Gymnasiums Frankenberg. Vom 25. Januar bis zum 5. Februar 2010 waren die Zehntklässler im Rahmen eines Schülerpraktikums an der Fakultät für Maschinenbau zu Gast. Vier Gruppen mit jeweils zwei bis vier Schülern erkundeten den Arbeits- und Studienalltag am Institut für Fördertechnik und Kunststoffe, in den Professuren Festkörpermechanik, Konstruktionslehre, Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik sowie am Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz.

Am Institut für Fördertechnik und Kunststoffe erlebten die Schüler ein abwechslungsreiches Programm. Nach kurzer Belehrung und Anleitung lernten die Gymnasiasten zunächst die Möglichkeiten der Werkstoffprüfung kennen. Biege- und Zugversuche konnten sie durchführen und das Zusammenfügen von Faserseilen, das so genannte Spleißen, ausprobieren. "Alle haben sehr diszipliniert gearbeitet. Die Ergebnisse können für weiterführende Anwendungen verwendet werden", so Tino Grunert von der Professur Fördertechnik. Auch in der Versuchshalle durften die Schüler schließlich selbst mit Hand anlegen. Bei der Montage von Kunststoffketten und im Umgang mit der Thermokamera, mit der die Gymnasiasten Temperaturmessungen an verschiedenen Förderanlagen vornahmen, war die anfängliche Zurückhaltung kaum mehr zu spüren. Die eigenständige Fertigung von Kunststoffspiralen - vom Erwärmen der Teile in der Klimakammer bis zum anschließenden Schmelzkleben - die Herstellung eines 20 Meter langen Faserseils unter Anleitung der Nachwuchsforschergruppe InnoZug sowie Aufnahmen mit der Hochgeschwindigkeitskamera schlossen die ereignisreiche erste Woche ab.

Der zweite Teil des Praktikums war geprägt von Werkstoffaufbereitung und -prüfung an der Professur Kunststoffe. Die Arbeitsgruppe Kautschuktechnik vermittelte den Besuchern Wissenswertes zur Herstellung, Verarbeitung und Prüfung von Kautschukmischungen und Gummi. Wie man Risse in Gummiwerkstoffen mithilfe von Bilderkennung ausfindig macht und deren Ausbreitungsgeschwindigkeit berechnet, wurde hier anschaulich demonstriert. Im Bereich Spritzguss konnten die Schüler schließlich zum Ende des zehntägigen Praktikums Kunststoffkörper auf verschiedene Weise verkleben und deren Festigkeit überprüfen.

Durch eine interessierte und aktive Teilnahme der Schüler war das Praktikum auch für die Mitarbeiter der Fakultät für Maschinenbau ein voller Erfolg. "Ich war sehr positiv überrascht von den Schülern, die, mit viel Geschick und Disziplin, sehr interessiert und selbstständig gearbeitet haben", so Michael Nestler, der den Jungs auch gleich ein paar Tipps für die Studienwahl mit auf den Weg geben konnte. "Mir war es wichtig zu zeigen, was man mit einem technischen Studiengang einmal anfangen kann, welche Lebensgrundlage man sich sozusagen damit schafft", so Nestler.

(Autorin: Franziska Männel)

Katharina Thehos
11.02.2010

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