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Ansturm auf der Hannover Messe

Nach eineinhalb Messetagen wurden bereits 120 Gäste am Stand der TU Chemnitz begrüßt - die Hälfte davon testete den neuen Fahrsimulator - Messe endet am 24. April 2009

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Paul Leiber von der Professur Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz erläutert Messegästen am mitteldeutschen Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" in der Halle 2 der Hannover Messe den neuen Fahrsimulator, mit dem Ergonomiebedürfnisse analysiert werden. Foto: TU Chemnitz/Wolfgang Schmidt

"Besser konnte der Start der Hannover Messe für die Arbeitswissenschaftler der Chemnitzer Uni nicht laufen", sagt Mario Steinebach, Sprecher des mitteldeutschen Gemeinschaftsstandes "Forschung für die Zukunft". Mehr als 120 Gäste interessierten sich bereits für den neuen Fahrsimulator der TU Chemnitz, mit dem insbesondere Ergonomiebedürfnisse von älteren Fahrern und Kunden in fernen Märkten untersucht werden. "Unser Messekonzept geht auf, denn wir haben insbesondere Gäste aus diesen speziellen Kundenzielgruppen zu einer Testfahrt eingeladen", berichtet Paul Leiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Arbeitswissenschaft, und ergänzt: "So haben bereits Messegäste aus China und Korea in unserem Simulator Platz genommen, prinzipiell ist das Interesse bei allen Altersklassen groß. Etwa 60 Testfahrten wurden innerhalb von eineinhalb Messetagen absolviert - mehr als erwartet." Auch das Medieninteresse am Exponat der TU ist groß. "Es reicht bisher von einem Münchener Seniorenmagazin über Fachzeitschriften und mehrere sächsische Medien bis hin zur Welt am Sonntag", so Steinebach. Erste fachliche Kontakte gab es unter anderem zu Ergonomieexperten aus Schweden sowie zu Vertretern mehrerer Automobilbaufirmen. Am ersten Messetag begrüßte Leiber auch Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange an seinem Stand. Sie ließ es sich nicht nehmen und testete auch den Fahrsimulator und hinterfragte dessen Praxisrelevanz.

Was ist der Hintergrund der Chemnitzer Entwicklung? Autofahrer stellen heute immer höhere Ansprüche an Sicherheit und Komfort. Um diese zu erfüllen, hilft auch die ergonomische Gestaltung von Fahrzeugen. "Jedoch werden in der deutschen Automobilindustrie dabei die Bedürfnisse einiger Käuferschichten - beispielsweise älterer Menschen oder Käufer in anderen Kulturen - noch zu wenig berücksichtigt", sagt Prof. Dr. Birgit Spanner-Ulmer, Inhaberin der Professur Arbeitswissenschaft an der TU. In Untersuchungen habe sich herausgestellt, dass sich deren Anforderungen teilweise erheblich von denen bisher analysierter Fahrer unterscheiden. Die Chemnitzer Arbeitswissenschaftler wollen deshalb in umfangreichen Tests feststellen, welche ergonomischen Besonderheiten bei den bisher etwas vernachlässigten Autofahrern bestehen.

Zur Überprüfung der Ergonomie setzen die Wissenschaftler den so genannten "Usability Research Simulator for Automobiles" (kurz: URSA) ein. Der Fahrersitzplatz und dessen Umfeld wurden im URSA realistisch nachgebildet. Anzeige- und Bedienelemente wie Displays oder Drehknöpfe können im Cockpit beliebig gestaltet und positioniert werden. Die Anbindung von Lenkrad und Pedalerie an den mobilen Fahrsimulator ermöglicht zudem eine realitätsnahe Ergonomie-Untersuchung. Ergänzt durch Video- und Audiotechnik, Blickbewegungsmessung und verschiedene Auswertungssoftware lassen sich künftig mit dem Simulator vielfältige Untersuchungen im und am Automobil durchführen.

Mario Steinebach
21.04.2009

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