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Robotino schaffte Sprung aufs Treppchen

Robert Schönherr hat sich für den Landeswettbewerb von "Jugend forscht" am 3. und 4. April 2009 qualifiziert - sein Betreuer an der TU Chemnitz drückt die Daumen

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Robert Schönherr (l.) entwarf eine Hardwareplatine, die Bluetooth-Signale eines Handys empfängt und so den "Robotino" steuert. Bei Problemen stand ihm Mirko Caspar von der Fakultät für Informatik zur Seite. Foto: Mario Steinebach

Das Handy ist heute der ständige Begleiter von fast jedem, egal ob man telefonieren, Nachrichten schreiben oder ins Internet gehen möchte. Doch ein Mobiltelefon kann noch viel mehr. Was man mit einem Handy alles machen kann, hat Robert Schönherr am 28. Februar 2009 beim Wettbewerb von "Jugend forscht" in der Kategorie Mathematik/Informatik bewiesen. Mit seinem "Robotino" wurde der Schüler des Gotthold-Ephraim-Lessing Gymnasiums Hohenstein-Ernstthal Regionalsieger. "Robert Schönherr hat mit seiner Handysteuerung ein ausgereiftes Produkt entwickelt, dessen Funktionsfähigkeit er auch praktisch eindrucksvoll unter Beweis stellte", berichtet Andreas Töpfer von IN-TEC GmbH, der Chemnitzer Patenfirma des Wettbewerbes. Ziel des Projektes war es, den Roboter Robotino mit der Drahtlostechnologie Bluetooth per Handy fernzusteuern. Dazu musste eine Hardwareplatine entworfen werden, die die Bluetooth-Signale des Handys empfängt, verarbeitet und an den Robotino weiterleitet. Für jede der drei Komponenten - Handy, Robotino und Hardwareplatine - musste der Schüler jeweils ein Programm in Java, C ++ und Ansi C entwickeln. Er überzeugte beim Regionalwettbewerb eine 30-köpfige Jury aus Lehrern, Wissenschaftlern und Unternehmern. "Ich habe mich schon immer für Technik und Informatik interessiert", so Schönherr und fügt hinzu: "Bereits in meiner Kindheit habe ich mit Lego-Robotern rumgebastelt." Da verwundert es nicht, dass er sein theoretisches und praktisches Fachwissen zu Hardware, Software und Signalübertragung mittels Bluetooth weiter ausgebaut und im Fachgespräch sicher angewendet hat. "Die Präsentation der Ergebnisse war ausgereift", berichtet Töpfer und fügt hinzu: "Robert Schönherr war in der Lage, sein Produkt auch fachfremden Interessenten zu erläutern und vorzustellen."

Der technikbegeisterte 18-Jährige hat vor allem auf Drängen seiner Eltern bei "Jugend forscht" teilgenommen. Er schätzte seine Chancen eher gering ein und wollte keine Zeit vergeuden, die er beispielsweise für die Abiturvorbereitung hätte nutzen können. "Allerdings ist der Wettbewerb eine gute Vorbereitung für die Verteidigung meiner Besonderen Lernleistung", so Schönherr. Im Rahmen des Wettbewerbes hat er in Vorbereitung auf den Landeswettbewerb am 3. und 4. April 2009 an zahlreichen Workshops teilgenommen; dort hat er gelernt, wie er sein Projekt am besten präsentieren kann. "Der Arbeitsaufwand war sehr hoch. Ich hatte nach der Themensuche noch keine Ahnung, welche zeitlichen Ausmaße das Projekt annehmen würde", berichtet Schönherr und fügt hinzu: "Ich habe meist in den Ferien an dem Projekt gearbeitet. Die Programmierung dauerte länger als gedacht, da die Fehlersuche viel Zeit in Anspruch genommen hat."

Das Projekt wurde an der Fakultät für Informatik der TU Chemnitz betreut. Schönherr war auf der Suche nach einem BeLL-Projekt. Da er sich für Bluetooth interessiert, nahm er Kontakt zum Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Wolfram Hardt, auf und wurde an Mirko Caspar weiter vermittelt. Bei einem persönlichen Treffen schlug Caspar ihm zwei Themen für die BeLL vor, die mit Bluetooth zu tun hatten. Das erste Projekt war die Fortsetzung einer studentischen Arbeit, das zweite Projekt war die komplette Entwicklung einer Handyfernsteuerung für den Robotino. Der Gymnasiast entschied sich für das zweite Projekt, da er noch einmal etwas komplett Neues bauen und nicht die Arbeit eines anderen fortsetzen wollte. Caspar hat ihm bei Problemen geholfen, aber sonst meist allein arbeiten lassen. "Was bei diesem Projekt entstanden ist, ist beeindruckend", weiß Caspar und fügt hinzu: "Robert Schönherr hat sich sehr selbständig eingearbeitet und mit diesem Thema befasst; er musste zahlreiche Programmiersprachen beherrschen." Da liegt es auch nahe, dass der 18-Jährige höchstwahrscheinlich Informatik studieren möchte.

(Autorin: Anett Stromer)

Katharina Thehos
30.03.2009

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