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Was ist eigentlich ein Ombudsmann?

Praxisnahes Seminar widmete sich Ende Oktober ethischen Konfliktsituationen im Forschungsalltag - Neuauflage ist im nächsten Jahr geplant

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Dr. Gerlinde Sponholz im Gespräch mit Seminarteilnehmern. Foto: Institut für Chemie

Was ist eigentlich ein Ombudsmann? Antwort auf diese Frage konnten Ende Oktober die Teilnehmer des Seminars "Ethische Konflikte im Forschungsalltag" schnell erhalten - zumal der Ombudsman der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Michael Hietschold, persönlich dabei war. So konnte man im Anschluss ausgiebig kompliziertere Fälle besprechen. Darunter waren Fälle, die unvermeidlich Fragen wie "Finde ich das richtig?", "Was hätte ich denn getan?", "Muss man das mit sich machen lassen?" oder "Wie kommt man denn da wieder raus ?" provozierten.

Im gefühlvollen Seminarstil stellte die Leiterin des Seminars, Gerlinde Sponholz vom Institut für Medizin- und Organisationsethik mit Sitz in Blaustein, reale und realitätsnahe Fallgeschichten aus dem Forschungsalltag vor, bei denen es um zwischenmenschliche Konflikte, Leistungsdruck, Ehrgeiz, Ehrlichkeit, Abhängigkeiten und gute wissenschaftliche Praxis ging. Sie unterbrach immer wieder an spannenden Stellen und regte die teilnehmenden Studierenden sowie Doktoranden zu Diskussionen über Sinn und Zweck der Wissenschaft, Konventionen, Verhaltensnormen und Fehlverhalten an. Streckenweise wurden diese von Professoren der TU Chemnitz begleitet. Genauso wichtig waren aber auch Passagen, in denen die Studierenden ihre Ansichten ohne Rücksichtnahme auf interne Hierarchien diskutieren konnten. "Es macht Freude, die lebhaften Diskussionen der Studierenden mitzuerleben", sagte ein Teilnehmer und ergänzte: "Es ist sehr sinnvoll, dass solch ein Seminar an der TU Chemnitz veranstaltet wird."

"Frau Sponholz leitet dieses Seminar einfach phantastisch gut. Es ist auch wichtig, dass sie von außen kommt, denn dadurch können die Teilnehmer vollkommen unbelastet miteinander diskutieren. Sehr dankbar bin ich auch der Fakultät für Naturwissenschaften, die das Seminar finanziert hat", sagt Prof. Dr. Werner Goedel, Gastgeber des Seminars. Robert Ullmann, einer der Teilnehmer hebt hervor: "Besonders gefallen hat mir, dass wir aus allen Altersschichten und Fachgebieten der Universität kamen. Dies ermöglichte einen sehr lebhaften Gedankenaustausch. Zudem wurde man auf Probleme aufmerksam, an die man vorher überhaupt nicht gedacht hat."

Bleibt nur noch, das Rätsel am Anfang aufzulösen: Eine Ombudsfrau bzw. ein Ombudsman ist die Vertrauensperson einer Universität, an die man sich bei Gewissenskonflikten wenden kann, notfalls auch anonym. An der TU Chemnitz ist es Prof. Dr. Michael Hietschold vom Institut für Physik, Telefon 0371 531-33203, E-Mail hietschold@physik.tu-chemnitz.de.

Übrigens: Auch im nächsten Jahr möchte Prof. Goedel ein deratiges Seminar an die TU Chemnitz holen. Ein genauer Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Weitere Informationen zum Seminar: Prof. Dr. Werner A. Goedel, Telefon 0371 531-21240, http://www.tu-chemnitz.de/physchem

Mario Steinebach
06.11.2008

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