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Neue Berufung an die Universität

Zum 1. September 2025 wurde an der TU Chemnitz ein neuer Professor berufen – PD Dr. Andrej Lang leitet künftig die Professur Öffentliches Recht, insbesondere Öffentliches Wirtschaftsrecht

PD Dr. habil. Andrej Lang wurde zum 1. September 2025 als neuer Professor an die Technische Universität Chemnitz (TUC) berufen und erhielt nun im Rahmen einer feierlichen Übergabe durch die Prorektorin für Forschung und Universitätsentwicklung der TUC, Prof. Dr. Anja Strobel, seine Berufungsurkunde. PD Dr. habil. Andrej Lang leitet in Zukunft die Professur Öffentliches Recht, insbesondere Öffentliches Wirtschaftsrecht an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.

Zur Person: PD Dr. habil. Andrej Lang

Nach seinem Studium der Rechts- und der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Université Panthéon-Sorbonne/Paris I (Erstes Juristisches Staatsexamen 2005, Diplom Politikwissenschaften 2005) sowie der NYU School of Law (Master of Laws 2007) absolvierte er ein Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin. Beim Land Berlin schloss er sein Zweites Juristisches Staatsexamen ab. Danach promovierte er an der Freien Universität Berlin zum Thema „Die Verfassungsgerichtsbarkeit in der vernetzten Weltordnung“. Es folgte die Habilitation an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema „Außergerichtliche Grund- und Menschenrechtskontrolle“.

Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter war er am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insb. Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und später am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht und Internationales Wirtschaftsrecht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig, zuletzt mit einer eigenen Stelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Zudem war er Research Fellow am Israel Democracy Institute im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „Proportionality in Public Policy“ und Emile Noël Global Fellow am Jean Monnet Center der NYU School of Law. Lang war Vertretungsprofessor für Öffentliches Recht an der Universität Bremen (Wintersemester 2023/24); Lehrstuhlvertreter für Öffentliches Recht an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Sommersemester 2024); Lehrstuhlvertreter für Öffentliches Recht an der Georg-August-Universität Göttingen (Wintersemester 2024/25) und im Anschluss Vertretungsprofessor für Öffentliches Recht, insbesondere Öffentliches Wirtschaftsrecht an der TU Chemnitz.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem Internationales und Europäisches Wirtschaftsrecht, Recht der Vereinten Nationen, Europäisches Verfassungsrecht, Grund- und Menschenrechte, Verfassungsgerichtsbarkeit, das Verhältnis des nationalen Rechts zum Europa- und Völkerrecht, die Regulierung von sozialen Plattformen wie X und Facebook sowie grundsätzlicher die Schnittstelle zwischen Recht und Institutionen. Viele seiner Schriften sind in renommierten Fachzeitschriften und -verlagen, etwa im „American Journal of International Law“ oder im „International Journal of Constitutional Law“, erschienen.

Lang plant zunächst die Durchführung von zwei Forschungsprojekten an der TU Chemnitz: eines analysiert die Bedeutung des europäischen Wertekonstitutionalismus in einer geopolitisierten Weltwirtschaftsordnung, also den Paradigmenwechsel weg von einer „Marktöffnungslogik“ und hin zu einer strategischen „Instrumentalisierungslogik“ in Reaktion auf den wachsenden Unilateralismus und Protektionismus in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen, der zentrale Fragen der verfassungsrechtlichen Identität der EU aufwirft. Ein anderes untersucht das ambivalente Phänomen internationale Beschwerdemechanismen, wie etwa der Inspection Panel und der Compliance Advisor/Ombudsman der Weltbankgruppe, die einerseits hinter der Organisationsform eines Gerichts zurückbleiben und aus rechtsstaatlicher Sicht Defizite aufweisen, aber andererseits als das maßgebliche institutionelle Ventil für die Öffnung des staatenzentrierten universellen Völkerrechts für das Individuum fungieren.

In der Lehre möchte Lang künftig neben den etablierten Vorlesungen im Öffentlichen Wirtschaftsrecht, Europäischen Wirtschaftsrecht und Recht der Information und Kommunikation zwei neue Vorlesungen anbieten, die gerade für Studierende der Wirtschaftswissenschaften von besonderer Relevanz sind: eine englischsprachige Vorlesung im „International Economic Law“ für den neuen internationalen Masterstudiengang „Business and Economics“ und eine Vorlesung zu „Wirtschaft und Menschenrechte“, welche die menschenrechtlichen Verpflichtungen von Unternehmen entlang globaler Lieferketten untersucht. Darüber hinaus plant Lang, einen Schwerpunkt in der Lehre auf die aktuelle Thematik der Regulierung von sozialen Plattformen und künstlicher Intelligenz zu legen.

Mario Steinebach
28.08.2025

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