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Neues Schülerangebot „PUSch“: MINT-Themen begreifen durch Greifen

TU Chemnitz fördert technisches Verständnis von Schülerinnen und Schülern des Chemnitzer Goethe-Gymnasiums in den Versuchsfeldern und Werkstätten der Fakultät für Maschinenbau

Es ist kein Zufall, dass das englische Wort „push“ – auf Deutsch „etwas anschieben, vorantreiben“ – genauso klingt wie das neue Schülerangebot „PUSch – Projekt-Universität-Schule“, das die Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz (TUC) unter Federführung der Professur Produktionssysteme und -prozesse (Leitung: Prof. Dr. Martin Dix) ins Leben gerufen hat. Mit diesem freiwilligen Nachmittagsangebot sollen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten schon in der Mittelstufe angesprochen und für naturwissenschaftlich-technische Studienrichtungen begeistert werden.

„Wir wollen durch praktische Arbeiten in unseren Werkstätten und Laboren das Interesse an MINT-Fächern wecken“, sagt Dr. Thomas Hänel von der Professur Produktionssysteme und -prozesse. Er hat „PUSch“ seit Anfang 2023 gemeinsam mit dem ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter Danny Hösel, der selbst Vater einer Schülerin am Chemnitzer Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium und engagierter Elternvertreter ist, aus der Taufe gehoben und zusammen mit der Professur Schweißtechnik, der Professur Virtuelle Fertigungstechnik und der Werkstatt der Fakultät für Maschinenbau ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. „Wir wollen damit die Motivation am Lernen steigern und den schulischen Ausfällen in naturwissenschaftlichen Fächern etwas entgegensetzen“, so Hösel.

Von Anfang Mai bis Anfang Juli 2023 hatte eine erste Gruppe von sieben Schülerinnen und Schülern einer 6. Klasse des Goethe-Gymnasiums die Möglichkeit, kostenfrei einmal wöchentlich für 90 Minuten Universitätsluft zu schnuppern, gelerntes Wissen praktisch anzuwenden und fächerübergreifende Zusammenhänge herzustellen. „Nach einer Einführung in das 3D-CAD- Konstruktionsprogramm TinkerCAD durften die Kinder eine eigene Gartenschaufel konstruieren, die später in vielen verschiedenen Fertigungsschritten hergestellt wurde. So wurde zum Beispiel das individuell konstruierte Schaufelblatt vor ihren Augen an einer Wasserabrasivstrahlanlage aus einem Blech geschnitten. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler das Schaufelblatt selbst biegen und den passenden Schaufelstiel auf einer Drehmaschine herstellen. Per 3D-Druck wurde sogar noch eine passende Halterung für ihre Gartenschaufel hergestellt. Jede ein Unikat für sich“, erklärt Dr. Hänel das zentrale Anwendungsbeispiel. „Begreifen durch Greifen – das ist unser Motto. Ob beim Löten, Feilen, Entgraten oder Schweißen – es ist schön zu sehen, wie viel die Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit lernen, wenn sie ihr eigenes Projekt haben, wie viele Fragen sie stellen, wenn sich beim Tun ein konkretes Problem stellt und wie stolz sie auf ihr selbst geschaffenes, fertiges Produkt sind.“

Ähnlich positiv ist die Resonanz auf das Projekt, wenn man die Schülerinnen und Schüler selbst fragt. „Ich fand es richtig cool, so viele neue Sachen ausprobieren zu können. Es hat riesigen Spaß gemacht und wir haben das bei den tollen Mitarbeitern auch schnell verstanden“, sagt Nora Grimmer, Gymnasiastin.

Das diesjährige Pilotprojekt „PUSch“ soll keine Eintagsfliege sein. Ziel ist es, möglichst jährlich ein solches Angebot für Interessierte aus den Klassen 6 bis 8 zu „pushen“, auch wenn der Aufwand hoch ist und nur in Kleingruppen gearbeitet werden kann. Die älteren Schülerinnen und Schüler können außerdem über ein 14-tägiges Betriebspraktikum oder eine Besondere LernLeistung (BeLL) in Kontakt mit ihrer künftigen Alma Mater kommen.

Weitere Informationen erteilt Dr. Thomas Hänel, E-Mail: thomas.haenel@mb.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-32658.

Angebote der TU Chemnitz für Schülerinnen und Schüler: https://www.tu-chemnitz.de/tu/schuelerportal/

(Autorin: Katja Klöden)

Mario Steinebach
06.07.2023

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