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Rekord: Rund 500 Gäste besuchten „Tag der Mathematik“

Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz begrüßte am 1. April 2023 auch Schülerinnen und Schüler aus Tschechien und Polen beim Teamwettbewerb – Podiumsdiskussion mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten zeigte die Bedeutung der Mathematik in der schulischen Bildung auf

Dass Mathematik viel Spaß macht, zum kreativen Wettstreit einlädt und Grundlage ist für viele Bereiche unseres Lebens konnten die Besucherinnen und Besucher des „5. Tages der Mathematik“ am 1. April 2023 im Zentralen Hörsaalgebäude der Technischen Universität Chemnitz innerhalb von sieben Stunden live erleben. „Rund 500 Gäste nutzten heute die Gelegenheit, sich mit vielen Facetten der Mathematik zu beschäftigen, darunter 250 Schülerinnen und Schüler, die an unserem Teamwettbewerb teilgenommen haben“, berichtet Prof. Dr. Daniel Potts, Dekan der Fakultät für Mathematik. Besonders erfreut war er darüber, dass im Rahmen des DAAD-Projektes „BIDS“ (Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes auch 24 Schülerinnen und Schüler aus Tschechien und Polen im Rahmen der "BIDS-Schnuppertage Mathematik" beim Wettbewerb an den Start gingen. Sie wurden von Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz, zur Eröffnung auch in tschechischer und polnischer Sprache begrüßt.

Von Origami bis zur Rettung bedrohter Sprachen

Für die Aufgaben-Rallye mit jeweils fünf Stationen für zwei Altersstufen hatten sich insgesamt 61 Teams angemeldet. Mit viel Freude und Eifer lösten sie die kniffligen Aufgaben. Nach der Rallye und den Fortbildungsvorträgen für begleitende Lehrkräfte gab es für die Schülerinnen und Schüler in der Mitmach-Ausstellung, in vier Laboren („Maschinelles Lernen“, „Origami“, Bilderaufhängen“ und „Sagrada Familia“) sowie mehreren Vorträgen ausreichend Gelegenheit, die Vielfalt der Mathematik und deren beruflichen Perspektiven kennenzulernen. So klärte Dr. Anne Kandler vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig in ihrem Plenarvortrag auf, wie Mathematik durch die Modellierung des sogenannten Sprachwechsels helfen kann, bedrohte Sprachen zu retten. Sie zeigte aber auch, dass heute in einer globalen Welt die Notwendigkeit zunehme, eine gemeinsame Sprache zur effizienten Kommunikation zu finden.

Tolle Leistungen und kreative Team-Namen

Während der Preisverleihung des Teamwettbewerbs durch den Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, und den Dekan, Prof. Dr. Daniel Potts, wurden diesmal pro Altersstufe fünf Preise vergeben: In den Klassenstufen 8 bis 9 gingen sie an die Teams „Montagswinkelsatz“ (1., Johannes-Keppler-Gymnasium Chemnitz), „Die Riemannschaft“ (2., Freies Gymnasium Naunhof), „HOT-9a1“ (3., G.-E.-Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal), „Zahlenduo“ (4., Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium Chemnitz & Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium Chemnitz) sowie „Die Erben des Pythagoras“  (5., Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium Schneeberg). In den Klassenstufen 10 bis 12 hatten die Teams „Knickschlangenzähmer“ (1., Johannes-Keppler-Gymnasium Chemnitz), „3.14159265358979323846...“ (2., Gymnasium Marienberg), „Unberechenbar“ (3., Humanistisches Greifenstein-Gymnasium), „πne Maja“ (4., Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium Chemnitz), „aMATHEure“ (5., Lessing-Gymnasium Plauen) am besten abgeschnitten. „Diese Bilanz zeigt, dass viele mathematische Talente in Sachsen beheimatet sind“, so Potts.

Die Bedeutung der Mathematik in den Hochtechnologien und im täglichen Leben nimmt zu

Ein Höhepunkt des Tages war die Podiumsdiskussion mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten zum Thema “Zukunftstechnologie Mathematik – auch in Chemnitz?". Hier zeigte sich insbesondere, wie wichtig es ist, Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bei allen inhaltlichen Belangen in die Gestaltung der Lehrpläne und des Prüfungsgeschehens einzubinden. Dies betonte insbesondere Prof. Dr. Christoph Helmberg, Inhaber der Professur Algorithmische und Diskrete Mathematik der TU Chemnitz. Zudem wurde thematisiert, wie weit eine Einbeziehung von digitalen Medien im Unterricht und in der Prüfung sinnvoll ist. Auch Lina Nacke, Schülerin des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums Chemnitz, bestätigte dies: Es sei wichtig zu wissen, wie man einen Taschenrechner bedient, aber man solle auch ohne ihn rechnen können. Zudem plädierte die Schülerin für eine kreative Wissensvermittlung mit stärkerem Realitätsbezug im Mathe-Unterricht. Deutlich wurde auch, dass in vielen Bereichen der Hochtechnologien und des täglichen Lebens die Bedeutung der Mathematik zunimmt und auch deshalb kreativer Lösungen bedarf, dem Lehrermangel in Sachsen im MINT-Bereich zu begegnen. Ministerpräsident Kretschmer betonte, dass es Gespräche gebe, die Lehramtsausbildung an der TU Chemnitz zu erweitern, auch um dem Lehrermangel in der ländlichen Region zu begegnen. Ute Petlinski, Fachberaterin Mathematik vom Standort Chemnitz des Sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung und selbst Absolventin der TU, mahnte eine grundsätzliche Überarbeitung der Lehrpläne im Fach Mathematik an. Die Podiumsdiskussion, die von Ronny Schilder (Freie Presse) moderiert wurde, vermittelte auf jeden Fall Optimismus und zeigte, dass viele Seiten den Willen haben, für die Mathematik im Bereich der Bildung in Sachsen etwas zu bewirken und kreative Lösungen zu entwickeln.

Die Fakultät für Mathematik freut sich schon auf den „6. Tag der Mathematik“ im Frühjahr 2024. „Wir haben schon erste Ideen für das Programm, das hoffentlich auch wieder viele Gäste anziehen wird“, so Potts.

Multimedia: Im Instagram-Kanal der TU kann eine Instagram-Story zum Tag der Mathematik abgerufen werden (eigener Account erforderlich). 

Einen Überblick über die Studienmöglichkeiten an der Fakulttät für Mathematik einschließlich Studiengangvideos finden Interessierte hier.

Mario Steinebach
01.04.2023

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