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Chemnitz soll zu den führenden Standorten für die Wasserstoff-Forschung gehören

Prof. Dr. Thomas von Unwerth von der TU Chemnitz warb im Rahmen der „FC³ - Fuel Cell Conference Chemnitz“ für ein intensives Miteinander von Forschung und Industrie zur Lösung noch ungeklärter Fragen bei Herstellung, Speicherung und Transport von Wasserstoff

„Grüner Wasserstoff ist das Erdöl von morgen“, heißt es in einer Meldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 16. Mai 2022 zur Nationalen Wasserstoff-Strategie. Denn die besonders energiehungrigen Sektoren wie Industrie, Verkehr oder Wärme benötigen vor dem Hintergrund der Pariser Klimaziele nachhaltige Energieträger.

Der Standort Chemnitz ist hier auf dem besten Weg, zu einem der führenden Standorte in Sachen Wasserstoff-Forschung zu werden. Da ist zum einen die Professur Alternative Fahrzeugantriebe (Leitung: Prof. Dr. Thomas von Unwerth) der Technischen Universität Chemnitz, die über einen der europaweit modernsten Prüfstände für die Brennstoffzellen-Forschung verfügt und Mitglied im europaweit größten Forschungsnetzwerk „HER“ für die Wasserstoff-Forschung ist. Darüber hinaus hat der Bund erst kürzlich grünes Licht für eine Förderung über 72,5 Millionen Euro gegeben, um mit dem „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) ein einzigartiges Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstofftechnologien auf dem Technologie-Campus Süd der TU Chemnitz zu errichten. Damit soll sich Chemnitz gemeinsam mit den Partnern für das nationale Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstofftechnologien in Duisburg, Pfeffenhausen sowie dem norddeutschen Cluster mit den Städten Hamburg, Bremen/Bremerhaven zum führenden Wasserstoff-Standort entwickeln.     

Ein weiteres Format, das den Spitzenanspruch des Standortes Chemnitz in Sachen Wasserstoff unterstreicht, ist die „FC³ Fuel Cell Conference Chemnitz“, die vom 31. Mai bis 1. Juni 2022 vor Ort stattfand. Organisiert wurde die Tagung vom Innovationscluster HZwo e. V. unter enger Abstimmung mit Prof. Dr. Thomas von Unwerth von der TU Chemnitz, der auch Vorstandsvorsitzender des HZwo e.V. ist, und Prof. Dr. Welf-Guntram Drossel, zweiter Vorsitzender des HZwo e. V. und Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU).

In einer Keynote verdeutlichte Prof. von Unwerth nochmal wesentliche Aspekte der energetischen und mobilen Transformation in Richtung Wasserstoff. So machte von Unwerth deutlich, dass Wasserstoff ein „multivalenter Energievektor für die Sektorenkopplung“ sei. Das heiße – bildlich gesprochen – ein „Zehnkämpfer“, der in nahezu jeder Energiewandlung fossile Energieträger ersetzen und damit maßgeblich den Klimawandel und globale Abhängigkeiten mindern könne. Darüber hinaus machte von Unwerth deutlich, dass die zahlreichen Pfade von der Wasserstofferzeugung über den Transport und die Speicherung bis zur Anwendung in den verschiedensten Bereichen derzeit noch mit vielen Forschungsfragen verbunden seien. Das betreffe alle Material- und Prozessebenen beim Einsatz von Wasserstofftechnologien. Um hier die richtigen Wege zu finden und zu optimieren, bedürfe es sowohl hochgradig interdisziplinärer Grundlagenforschung als auch anwendungsnaher Verbundforschung, machte der Experte von der TU Chemnitz deutlich.

Für den in Chemnitz angesiedelten Schwerpunt der Wasserstoffmobilität auf Straße und Schiene sowie der dafür benötigten Komponenten, Verfahren und Produktionsprozesse sei weiterhin eine enge Zusammenarbeit aus Wissenschaft, Industrie, Prüfeinrichtungen und Verbänden notwendig. Durch den HZwo e. V. mit seinen aktuell mehr als 80 Mitgliedern aus Forschung und Industrie, der 2018 von der TU Chemnitz und dem Fraunhofer IWU initiiert wurde, gelinge dieser Schulterschluss, ist sich von Unwerth sicher. So werde hier vom Standort Chemnitz aus ein Beitrag geleistet, die Ziele der nationalen Wasserstoffstrategie zu erreichen: „Wir arbeiten mit unseren Partner an einer schnellen Markteinführung, einer breiten Industrialisierung und Skalierung der Wasserstofftechnologien“, so Thomas von Unwerth. Es ist eine Geschichte der Spitzenforschung und des Transfers in Sachen Wasserstoff, in der mit dem Aufbau des HIC am Standort Chemnitz nun weiteres vielversprechendes Kapitel aufgeschlagen wird.

Matthias Fejes
03.06.2022

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