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Interkulturelle Kommunikation
Professur Interkulturelle Kommunikation
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Migration und Mobilität

In unseren Studien zur Migration und Mobilität fragen wir nicht nur, wer wohin wandert, sondern vor allem: Warum dürfen manche Menschen sich frei bewegen – und andere nicht? Wer entscheidet eigentlich, was als „Migration“ gilt? Und wie wird Migration politisch, gesellschaftlich und technisch gesteuert?

Wir schauen uns genau an, wie über Migration gesprochen wird, welche Bilder dabei entstehen – und wie diese Vorstellungen unser Denken prägen. Begriffe wie „Migration“ und „Mobilität“ sind keine neutralen Beschreibungen, sondern Teil eines politischen Systems, das durch staatliche Behörden und internationale Organisationen aktiv mitgestaltet wird.

Besonders interessiert uns dabei, wie Unterschiede in Herkunft, Klasse, Geschlecht oder Race Einfluss darauf nehmen, ob Menschen als „Migrant:innen“ gesehen – oder problematisiert – werden. Dabei geht es nicht nur um Politik oder Gesetze, sondern auch um den Alltag, um Medien oder Schule.

Wir erweitern außerdem die Perspektiven der sogenannten „Mobility Studies“, die Mobilität oft als ein Zusammenspiel von Menschen, Technik, Verkehr und Infrastruktur verstehen. Uns reicht das nicht: Wir fragen zusätzlich, wer sich wohin bewegen darf – und wer nicht. Denn Bewegungsfreiheit ist nie für alle gleich. Oft zeigt sich hier ein neokoloniales Denken: Die Vorstellung, dass Mobilität ein Zeichen von Fortschritt und Freiheit ist – aber nur für einige.

Unser Ziel: Wir wollen sichtbar machen, wie „Migration“ und „Mobilität“ immer wieder neu verhandelt werden – zwischen Freiheit und Kontrolle, zwischen Sichtbarkeit und Ausschluss, zwischen Widerstand und staatlicher Ordnung. Damit stellen wir auch die Frage: In was für einer Welt wollen wir leben – und wer darf sich darin wie bewegen?


Weiterführende Literatur zum Thema: 

Amelina A. (2021); After the reflexive turn in migration studies: Towards the doing migration approach. Population Space Place, 27:e2368. https://doi.org/10.1002/psp.2368

Amelina, A. (2022). Knowledge production for whom? Doing migrations, colonialities and standpoints in non-hegemonic migration research. Ethnic and Racial Studies, 45(13), 2393-2415. https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01419870.2022.2064717

Balibar, Étienne (2002), Politics and the Other Scene. London, New York: Verso.

Glick Schiller, Nina & Salazar, Noel B. (2013). Regimes of mobility across the globe. In: Journal of Ethnic and Migration Studies. 39 (2), 183-200.

Hall, Stuart (1994). Cultural identity and diaspora. In Patrick Williams & Laura Chrisman (Hg.): Colonial discourse and post-colonial theory. London: Routledge, 392–403.

Mezzadra, Sandro & Neilson, Brett (2013). Border as method, or, the multiplication of labor. Durham, NC: Duke University Press.

Murray, David A. B. (2014). The (not so) straight story: Queering migration narratives of sexual orientation and gendered identity refugee claimants. In: Sexualities, 17 (4), 451–471.

Puar, Jasbir K. (2007). Terrorist Assemblages. Homonationalism in Queer Times. Durham, London: Duke University Press.

Said, Edward W. (1978). Orientalism. New York, NY: Pantheon Books.

Sheller, Mimi (2018). Mobility justice: The politics of movement in an age of extremes. London: Verso.

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