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Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation
Projekte

Laufende Forschungsprojekte

Logo "Hybrid Societies"
Projekt Intentionality and Joint Attention in Multimodal Interaction.
Förderungsdauer/summe 2020-2023, Fördersumme 381.000€
Förderung DFG
Projektleitung Prof. Dr. Ellen Fricke, Dr. Jana Bressem
Internetpräsenz www.hybrid-societies.org.

Das Projekt untersucht, wie Intentionalität und Aufmerksamkeit durch verbale, gestische und andere körperliche Zeichen angezeigt wird. Das Projekt zielt auf grundlegende Einsichten zur Natur von Intentionalität in multimodaler Interaktion und legt den Ausgangspunkt für die Übertragung dieser Erkenntnisse auf die Mensch-Maschine Interaktion. Um diese Ziele zu erreichen, verbindet das Projekt empirische und experimentelle Studien mit Methoden und Konzepten der Gestenforschung, Linguistik, Semiotik und formalen Logik.

 

Publikationen 

Fricke, E., Bressem, J., & Siefkes, M. (2023). Modelling the interplay of speech, gestures and gaze: How empirical gesture studies, eye-tracking, and intensional logic work together in reconstructing joint attention and
intention. 1st International Multimodal Communication Symposium (MMSYM 2023), Barcelona. Download poster

Siefkes, M., Fricke, E., Bressem, J., & Charoensit, A. (in press). Modelling intentional complexity in hybrid interaction scenarios beyond explicit and implicit communication. In B. Meyer, U. Thomas, & O. Kanoun (eds.), Hybrid Societies – Humans Interacting with Embodied Technologies, Vol. 1. Springer. 

 

Projekt Digitale Ausstellungen: Von der Typologie zur Rezeptionsperspektive
Förderungsdauer/summe 2022-2025, Fördersumme 186.000€
Förderung SMWK
Projektleitung Dr. habil. Martin Siefkes
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Julia A. J. Pfeiffer, M.A.
Wissenschaftliche Hilfskräfte Theresa Hendlmeier, B.A. / Louis Opgen-Rhein, B.A.

In den letzten Jahren sind in Museen, Galerien und Archiven umfangreiche Digitalisierungsprogramme umgesetzt worden. Die digitale „Expansion“ zeigt sich in vielerlei Facetten – sei es in der virtuellen Programmgestaltung, in Form von 360 Grad-Videos und Digitalisaten oder auch in neuen Vermittlungs- und Interaktionsoptionen in Präsenzausstellungen. Als zentraler Teil dieser Entwicklung zur digitalen Präsentation von Kulturgütern entstand innerhalb weniger Jahre eine große Anzahl digitaler Ausstellungen, auch virtuelle oder Online-Ausstellungen genannt. Digitale Ausstellungen können mittlerweile als ein etabliertes Anwendungsfeld der „Digital Humanities“ gelten. Sie ermöglichen es Museen, Bibliotheken und Archiven, ihre Sammlungen in digitaler Form zu präsentieren und so ihren Vermittlungsaufgaben in neuer Form nachzukommen. Dabei nutzen sie eigens entwickelte Softwarelösungen, um bestimme Aspekte physischer Ausstellungen nachzuempfinden, gehen manchmal durch neue Gestaltungsformen, interaktive Visualisierungen und gamifizierte Erfahrungswelten aber auch weit darüber hinaus.

Allerdings ist wenig über die tatsächliche Nutzung der Digitalen Ausstellungen durch die Besuchenden bekannt. Welche der vielen bereits entwickelten Lösungen ist für welchen Einsatzzweck am besten geeignet? Welche Ausstellungen empfinden Besuchende als gelungen, welche laden zum Verweilen ein? Wann ist eine Ausstellung für Recherche und Lernen am besten geeignet, wann eher für immersive Erfahrungen optimiert? Welche Ausstellungen werden erfolgreich navigiert, wo hakelt es bei den komplexen und oft innovativen Designs? Solchen Fragen widmet sich das Projekt „Digitale Ausstellungen. Von der Typologie zur Rezeptionsperspektive (2022 – 25, gefördert vom SMWK). Es verbindet die Entwicklung eines Annotationssschemas, mit dessen Hilfe formale und funktionale Aspekte eines Korpus digitaler Ausstellungen differenziert erfasst werden, mit Eyetracking-basierten Rezeptionsstudien. Die verschiedenen Gestaltungsformen digitaler Editionen werden typologisch erfasst und mit spezifischen Rezeptionsformen und Nutzererfahrungen in Verbindung gebracht.

Die Ergebnisse können die für unser Verständnis von Vergangenheit und Gegenwart so wichtigen Gedächtnisinstitutionen (Museen, Bibliotheken, Archive) bei Entscheidungen zur Digitalisierung unterstützen. Zugleich will das Projekt zu einer differenzierten Debatte über den optimalen Einsatz digitaler Technologien im Kulturbereich beitragen.

Projekt CLARIN D – Fachspezifische Arbeitsgruppe 6: Sprache und andere Modalitäten
Förderungsdauer Seit Mai 2011
Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektleitung apl. Prof. Dr.-Ing. Stefan Kopp, Bielefeld University, Dr.-Ing. Kirsten Bergmann, Bielefeld University
Die Arbeitsgruppe "Sprache und andere Modalitäten" befasst sich mit den besonderen Herausforderungen der Erstellung von Korpora, die neben Sprache auch andere Modalitäten erfassen. Dies betrifft paraverbale und nonverbale Informationen, wie z.B. Intonation, Lautstärke, Sprechtempo, Gestik, Gesichtsmimik oder Körperhaltung, wie sie in natürlicher Kommunikation gemeinsam mit Sprache auftreten. Multimodale Korpora müssen daher nicht nur einzelne Modalitäten mit ganz spezifischen Merkmalen erfassen, sondern auch intermodale Strukturen abbilden.

In dieser Arbeitsgruppe wirken Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen (Psychologie, Linguistik, Neurologie, Philologie etc.) zusammen, die sich schwerpunktmäßig mit multimodalen Sprachdaten beschäftigen. Ergänzt wird dieser Expertenkreis durch Wissenschaftler aus der Informatik, die multimodale Benutzerschnittstellen entwickeln sowie an Annotationswerkzeugen und dem Datenmanagement für multimodale Daten arbeiten. Das Ziel ist die Identifikation fachübergreifender Anforderungen, die Entwicklung überführbarer und evaluierbarer Datenformate, die Stärkung der Bereitschaft zum aktiven Austausch von Daten und Tools sowie die Etablierung eines nachhaltigen Dialogs zwischen Wissenschaftlern der verschiedener Disziplinen.
 

Für Informationen zum Projekt:
http://de.clarin.eu/de/fachspezifische-arbeitsgruppen/f-ag-6-sprache-und-andere-modalitaeten.html

Für Informationen zu CLARIN D:
http://clarin-d.net/index.php/de/

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Projekt “Hands and Objects in Language, Culture, and Technology: Manual Actions at Workplaces between Robotics, Gesture, and Product Design (MANUACT)”.
Förderungsdauer/-summe Beantragte Laufzeit: 3 Jahre. Beantragte Fördersumme: 1,15 Millionen Euro. Der Drittmittelanteil der Germanistischen Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Ellen Fricke) beträgt 848.000 Euro.
Das Projekt wurde von 178 eingereichten Antragskizzen als einer von zwölf Anträgen in der dritten Runde zur Endantragstellung zugelassen und zur Förderung empfohlen. Der endgültige Zuwendungsbescheid erging im Januar 2015. Projektbeginn: 1. April 2015.
Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektleitung Prof. Dr. Ellen Fricke (Linguistik, TU Chemnitz), Prof. Dr. Angelika C. Bullinger-Hoffmann (Arbeitswissenschaften, TU Chemnitz) in Kooperation mit dem Sächsischen Industriemuseum
Internetpräsenz www.manuact.org
www.gesten-im-museum.de
MANUAct-Logo (Linguistik-Awi-Kunst)

Kulturelle Objekte werden im Gegensatz zu natürlichen nicht einfach vorgefunden, sondern unterliegen Bearbeitungsprozessen, bei denen die menschliche Hand eine entscheidende Rolle spielt. Ein Ziel des interdisziplinären Forschungsprojekts ist die Dokumentation und Rekonstruktion der komplexen Zeichenrelationen zwischen Geste, Handhabung von Objekten und deren Handhabbarmachung in der Produktgestaltung, in den industriellen und handwerklichen Fertigungsprozessen von Objekten und in den sprachlichen und gestischen Beschreibungen dieser Fertigungs- und Produktgestaltungsprozesse.
Ein weiteres Ziel besteht in der Rekontextualisierung von Ausstellungsgegenständen im kooperierenden sächsischen Industriemuseum, dadurch dass Werkzeuge und Maschinen mit den Menschen, die sie handhaben, über den Umweg einer künstlerischen Installation begleitet durch wissenschaftliche Vorträge wieder zusammengeführt werden.
Untersucht werden soll, wie Maschinen und Roboter die Funktionen der Hand ersetzen, wie manueller Objektgebrauch sowie Handhabungen mit Werkzeugen und Maschinen in Beschreibungen multimodal versprachlicht werden, welche Konzepte von Handlung und Objektgebrauch kulturell verankert sind, wie diese Konzepte auf die Bereiche Produktdesign und Robotik zurückwirken und wie deren Ergebnisse und Produkte wiederum in einem weiteren Schritt unsere kulturellen und sprachlichen Konzepte beeinflussen.
  Recurrent gestures in Savosavo
  Towards a Grammar of Gesture: Evolution, Brain, and Linguistic Structures (ToGoG)
  Domänenspezifische sprachliche Aneignung von Computermedien in der Unternehmenskommunikation
  Die sprachliche Aneignung von Computermedien
  "Border Identities" Border Discourse: Changing Identities, Changing Nations, Changing Stories in European Border Communities
  "Definition von Qualitätszielen zur Steuerung der Qualität und Effizienz von Hochschulen"
  "Searching For Neighbours" (SeFoNe) – Dynamics of Physical and Mental Borders in the New Europe / "Nachbarn gesucht" – Zur Dynamik physischer und mentaler Grenzen im Neuen Europa
  "Entwicklung multimedialer Lehr-Lern-Ressourcen für die Sprachwissenschaft"
   
 
Projekt "Recurrent gestures in Savosavo"
Förderungsdauer Januar 2013 bis März 2014
Förderung VolkswagenStiftung
Fördersumme 32.000 Euro
Projektleitung Dr. Jana Bressem (TU Chemnitz), Dr. Claudia Wegener (Universität Bielefeld)
Das Pilotprojekt hat die Identifikation, Annotation und Beschreibung rekurrenter Gesten im Savosavo, einer Sprache der Salomon-Insel Savo, zum Gegenstand. Durch die Verbindung und die Archivierung neuer Gestenannotationen mit bereits existierenden morpho-syntaktischen Annotationen der Sprache, die Teil des DoBes Archivs am MPI in Nijmegen sind, zielt das Pilotprojekt auf eine multimodale Dokumentation des Savosavo und eine erste systematische Beschreibung und Dokumentation eines bestimmten Gestentyps in einer nicht-indogermanischen Sprache. Das Projekt legt damit die Grundlagen für eine Beschreibung rekurrenter Gesten im Savosavo und, basierend auf einer detaillierten Analyse von 1 oder 2 rekurrenten Gesten, den Ausgangspunkt für weitere Gestenanalysen und die Identifikation eines möglichen Repertoires rekurrenter Gesten im Savosavo. Damit trägt das Pilotprojekt eine Dimension zur Dokumentation bedrohter Sprache bei, die bisher noch nicht systematisch mit einbezogen wurde und erweitert damit wesentlich die Reichweite sprachliche Beschreibungen bedrohter Sprachen.
 

Für Informationen zum DoBes Projekt: http://www.mpi.nl/DOBES/projects/savosavo/

 
Projekt Towards a Grammar of Gesture: Evolution, Brain, and Linguistic Structures (ToGoG)
Förderungsdauer 2006 bis 2011
Förderung VolkswagenStiftung
Förderungssumme 975.000 Euro
Projektleitung Prof. Dr. Cornelia Müller (Europa-Universität Viadrina), Dr. Ellen Fricke (TU Berlin), PD Dr. med. Hedda Lausberg (Deutsche Sporthochschule Köln), Dr. Katja Liebal (Freie Universität Berlin)
Wir sprechen nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Händen. Gesten sind ein genuiner Bestandteil des Sprechens und der Sprache. Die Erarbeitung von Grundlagen einer multimodalen Grammatik sowie deren neurologische und evolutionäre Fundierung für ausgewählte Teilbereiche ist Gegenstand des interdisziplinären Forschungsprojekts Towards a grammar of gesture: evolution, brain, and linguistic structures. Die Schwerpunkte liegen dabei zum einen auf den Formen, Strukturen und Funktionen redebegleitender Gesten allein, zum anderen auf der Integrierbarkeit von Gesten in lautsprachliche Grammatikkonzepte.
 

Für Informationen zum ToGoG Projekt:
http://www.togog.org

 
Projekt Domänenspezifische sprachliche Aneignung von Computermedien in der Unternehmenskommunikation
Projektleitung Prof. Dr. Werner Holly (TU Chemnitz), PD Dr. Stephan Habscheid (TU Chemnitz)
Mitarbeiter/innen Jana Haase, M.A.; Ingo Teichert, M.A.
Ein Teilprojekt der Forschergruppe "Neue Medien im Alltag: Von individueller Nutzung zu soziokulturellem Wandel" an der Technischen Universität Chemnitz
 

Informationen zum Projekt sowie eine Liste der daraus hervorgegangenen Publikationen finden sie im Abschlussbericht.

 
Projekt Die sprachliche Aneignung von Computermedien
Projektleitung Prof. Dr. Werner Holly (TU Chemnitz), PD Dr. Stephan Habscheid (TU Chemnitz)
Mitarbeiter/innen Jana Haase, M.A.; Carsten Schulz-Nötzold, M.A.
Darstellung des Forschungsvorhabens
Kurzfassung der Projektbeschreibung
 
Projekt "Border Identities"
Border Discourse: Changing Identities, Changing Nations, Changing Stories in European Border Communities
Laufzeit 01.02.2000–31.01.2003
Projektleitung Prof. Dr. Werner Holly (TU Chemnitz)
Mitarbeiter/innen PhDr. Jiri Nekvapil, CSc. Ilona Scherm, PhDr. Pavla Tiserová

Das insgesamt 25-köpfige Projektteam setzt sich aus ForscherInnen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Disziplinen zusammen, die allesamt mit der gleichen Methodik das Feld bearbeiten, mit ihrem jeweils unterschiedlichen Hintergrund, aber in Forschungsdesign und Interpretation der Resultate ihre fachspezifischen Perspektiven und Kompetenzen einbringen. Beteiligt sind die Universitäten von Southampton (UK), Wolverhampton (UK), Chemnitz (D), Klagenfurt (A), Triest (I) und Bern (CH).
Das Forschungsprojekt mit dem Kurztitel "EU Border Identities" untersucht die diskursive Konstruktion von Identitäten in Grenzregionen entlang der Ost- und Südostgrenze der EU. Mit qualitativen Methoden der Sozialforschung (Diskursanalyse und ethnografische Methoden) werden die Selbst- und Fremdbilder der Menschen am ehemaligen Eisernen Vorhang untersucht. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der geschichtlichen Entwicklung werden mit Hilfe von Archivarbeit, Medienanalysen und Fotodokumentationen entschlüsselt. In fokussierten Interviews mit den Mitgliedern von Drei-Generationen-Familien wird erforscht, welche Bilder die Leute von der Grenze und von den Menschen jenseits der Grenze in sich tragen. Wir betrachten detailliert, wie sich diese Bilder über die Generationen übertragen und/oder verändern und wovon sie beeinflusst werden. Das Projekt arbeitet am ehemaligen Eisernen Vorhang zwischen Ost- und Westeuropa, aber auch an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Die Untersuchungen werden in Gemeinden durchgeführt, die durch die Grenze geteilt wurden und die deshalb, trotz räumlicher Nähe und oft auch über lange Zeit gemeinsamer Geschichte, heute über große Unterschiede in der Entwicklung und den politischen Zugehörigkeiten verfügen. Die vermittelten und überlieferten Bilder der Grenze und der Leute auf der anderen Seite der Grenze können die Bedeutung der borderline im lebensweltlichen Kontext der EinwohnerInnen dieser Räume ans Licht fördern. Das Wissen um die Bilder und um deren Entstehung, so hoffen wir, eröffnet die Möglichkeit, das Zusammenleben harmonisch zu gestalten. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur präventiven Friedenssicherung im Europäischen Raum.
Darüber hinaus werden Gespräche geführt mit örtlichen policy makers über deren Meinung zur Grenzsituation und über laufende oder geplante grenzüberschreitende Projekte, die durch verschiedene EU-Programme unterstützt werden.

Am Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft TU Chemnitz wird die deutsch-tschechische Grenze untersucht. Neben dem Schwerpunkt der Grenzsituation in Bärenstein und Vejprty befasst sich das Chemnitzer Team mit den allgemeinen Problemen und Perspektiven, die sich im alltäglichen Leben zwischen Deutschen und Tschechen ergeben.


Weitere Informationen unter:
http://www.borderidentities.soton.ac.uk

 
Projekt "Definition von Qualitätszielen zur Steuerung der Qualität und Effizienz von Hochschulen"
Laufzeit geförderter Zeitraum: 01.03.2006–31.12.2006
geplante Fortführung: 01.01.2007–31.12.2008
Förderung Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK)
Projektleitung Kanzler der Technischen Universität Chemnitz Eberhard Alles
Projektteam Professur für Fertigungsmesstechnik und Qualitätssicherung (Fakultät für Maschinenbau):
Prof. Dr.-Ing. Michael Dietzsch (Projektleiter), Dipl.-Ing. Olivia Harnisch, Dr. Marina Domschke

Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (Philosophische Fakultät):
Prof. Dr. Werner Holly, Sonja Ruda, M.A.

Beratend:
Dr. Ruth Geier (Philosophische Fakultät; Medienkommunikation)
Dipl.-Ing. Jana Trommler (Qualitätsbeauftragte der Fakultät für Maschinenbau)
Allgemeines Projektziel

Eine Möglichkeit, die Effizienz und die Qualität an Hochschulen zu steuern, ist die Einführung eines Qualitätsmanagements mit geeigneten Qualitätszielen. Ausgehend von den in der Fakultät für Maschinenbau bereits definierten Qualitätszielen soll das vom SMWK geförderte Projektteam für alle Fakultäten der Technischen Universität Chemnitz ein abgestimmtes, praktikables System von Qualitätszielen entwickeln, das zu einem Bestandteil der Hochschulsteuerung werden soll. Voraussetzung für die Attraktivität einer Hochschule ist die Erhöhung der Zufriedenheit von internen Adressaten (Studierende, Professoren/-innen, wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen, nicht-wissenschaftliches Personal in den Professuren, Werkstätten und der Verwaltung) und externen Adressaten (Forschungsträger, Wirtschaft, öffentliche Hand). Zugleich müssen Maßnahmen entwickelt werden, wie die Befragungen kommunikativ vorzubereiten und zu begleiten sind. Das Forschungsprojekt verfolgt die Idee, dass Qualitätsziele nicht einfach von außen gesetzt und statisch sind, sondern das Ergebnis einer Aushandlung in verschiedenen Gruppen. Die Erwartungen der verschiedenen Adressaten sind durch Befragungen zu ermitteln und gehen in die festzulegenden Qualitätsziele ein. Diese sind durch geeignete Merkmale (z. B. Zufriedenheit) und Instrumente (z. B. Fragebögen für Adressaten) zu untersetzen und in einem kontinuierlichen Prozess zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

Aktuelle Projektphase

 

Entwicklung von Fragebögen auf der Grundlage von Vorarbeiten
Pfeil nach unten
Durchführung von Befragungen zur Ermittlung von Erwartungen der Adressaten
Pfeil nach unten
Auswertung der Ergebnisse; Vorläufige Formulierung neuer Qualitätsziele
Pfeil nach unten
Untersetzung der Qualitätsziele durch quantifizierbare Merkmale
Pfeil nach unten
Überprüfung der Zielerreichung und Ableitung von Verbesserungspotentialen
durch eine erneute Befragung der Adressaten
Pfeil nach unten
Überarbeitung bzw. Neufassung der Qualitätsziele

 

 

Die Arbeitsschritte der ersten Projektphase werden in geeigneter Weise kommuniziert und in einer abschließenden Informationsveranstaltung vorgestellt. Gleichzeitig ist eine Strategie zu entwickeln, wie die Projektergebnisse an anderen Fakultäten und Hochschulen bekannt gemacht und diskutiert werden können.

Anschließendes Vorhaben

In einer zweiten Projektphase sollen auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse die erarbeiteten Qualitätsziele unter aktiver Mitarbeit interessierter sächsischer Hochschulen implementiert werden. Dabei müssen die Fragebögen angepasst werden an weitere Adressatengruppen und an die Anforderungen der Partnerhochschulen. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Lehre und Forschung an Hochschulen unter Einbeziehung der Hochschulverwaltungen – durch die "Definition von Qualitätszielen zur Steuerung der Qualität und Effizienz von Hochschulen".

 
Projekt "Searching For Neighbours" (SeFoNe) – Dynamics of Physical and Mental Borders in the New Europe / "Nachbarn gesucht" – Zur Dynamik physischer und mentaler Grenzen im Neuen Europa
Förderungsdauer 01.03.07–28.02.2010
Förderung Sechstes Rahmenprogramm der Europäischen Kommission (FP6)
Projektleitung Prof. Dr. Werner Holly (TU Chemnitz)
Mitarbeiter/innen Inken Carstensen-Egwuom
 

Das Forschungsprojekt SeFoNe wird partnerschaftlich durchgeführt von der Universität Southampton (UK), der Universität Bern (Schweiz), der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Foldrajztudomanyi Kutato Intezet), IMCS Intercollege Ltd. (Zypern), der Universität Catania (Universita Degli Studi Di Catania, Italien) sowie der Technischen Universität Chemnitz.

Das Projektteam setzt sich aus Forscherinnen und Forschern aus unterschiedlichen Disziplinen der Sozial-, Kultur- und Naturwissenschaften zusammen. An den Arbeitsstandorten in Deutschland, Italien, Ungarn und Zypern werden verschiedene Teilprojekte bearbeitet, die den im Vorhaben (s.u.) skizzierten Forschungssträngen zugeordnet sind.

Allgemeines Projektziel

Im Prozess der EU-Erweiterung werden die Bestrebungen, gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen und innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten herzustellen und zu pflegen, immer wieder auf die Probe gestellt. Widerstände entstehen unter anderem aus gesellschaftspolitischen Konflikten von vermeintlich 'nationalen' Dimensionen heraus, durch die Parteien und gesellschaftliche Gruppierungen der extremen Rechten auf den Plan gerufen werden. Das Projekt "Searching for Neighbours" (SeFoNe) untersucht Modelle 'translokaler' Nachbarschaft. Der Fokus ist dabei auf sich entwickelnde Diskurse in den EU-Mitgliedsstaaten und auf konkrete Beispiele mit Vorbildcharakter gerichtet, die sich jeweils einem von drei charakteristischen Erfahrungsbereichen des Neuen Europa zuordnen lassen:

  • physische 'Grenzregionen' in der Neuen EU,
  • mentale Grenzerfahrungen in multikulturellen EU-Regionen sowie
  • mentale und physische Grenzerfahrungen in transnationalen Netzen.

Das Projekt stützt sich dabei auf folgende Annahme: Für den Aufbau 'guter Nachbarschaft' über Staatsgrenzen hinweg hinderliche oder (im Gegenzug) förderliche Prozesse lassen sich nur verstehen, wenn zugleich die Hindernisse, welche aus mentalen/symbolischen Trennungen erwachsen, verstanden und hinterfragt werden, gleichgültig wo diese auftreten und wirksam werden.
Das Forschungsprojekt untersucht die Dynamik sozio-kultureller und physischer Grenzen in der jüngst erweiterten Europäischen Union. Im Blickfeld stehen Grenzerfahrungen von Personen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, mit dem Ziel, ihre Kompetenzen für Verständigung und Kulturaustausch zu stärken. Den Kern bilden die folgenden Zielsetzungen:

  • Die wechselseitige Abhängigkeit physischer (geopolitischer) und mentaler Grenzen mit Blick auf die Herstellung oder Verhinderung guter nachbarschaftlicher Beziehungen zu verstehen.
  • Zu verstehen, wie 'Nachbarschaft' von verschiedenen Personengruppen in Europa erlebt wird, und zu vergleichen, wie solche Beziehungen in unterschiedlichen Kontexten entstehen.
  • Unterschiedliche Vorstellungen von und Hindernisse für die Herausbildung guter Nachbarschaft zu vergleichen, indem – bezogen auf die drei o.g. Lebenssphären (physische Grenzregionen; mentale Grenzerfahrungen in multikulturellen Regionen; mentale/physische Grenzerfahrungen in 'translokalen' Netzen) – die Selbstwahrnehmung sowie das Gruppenverhalten nach innen wie nach außen untersucht werden.
  • Vorliegende Richtlinien sowie offizielle und zivilgesellschaftliche Aktivitäten, die zur Entstehung nachbarschaftlicher Strukturen beitragen, zu identifizieren und aus Sicht der Zielgruppenresonanz zu evaluieren.
  • Aus Sicht der anvisierten Zielgruppen die Akzeptanz für und Annahme von Maßnahmen 'von oben' zu kontrastieren mit dem Erfolg selbstbestimmter (bzw. selbst-initiierter) Aktivitäten.
  • Unter Einbeziehung von Interessenvertretern und Nutzern innovative und nachhaltige Initiativen für gute Nachbarschaft zu stärken oder anzustoßen, insbesondere durch Workshops und Kulturveranstaltungen.

Das Projekt verbindet theoretische und empirische Ansätze zur Erforschung grenzübergreifender und migrantischer Gemeinschaften und Netze. Dies schließt die Erforschung sowohl räumlicher als auch virtuell konstituierter Nachbarschaften ein. Das komplexe und innovative Forschungsdesign gestattet neue Einblicke in Beziehungen sowohl innerhalb als auch zwischen drei unterschiedlichen Ebenen von 'grenzübergreifenden' Beziehungen. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind diese Bereiche bislang noch nicht systematisch und vergleichend untersucht worden.
Das Projekt baut auf umfangreichen Forschungsergebnissen über Grenzphänomene innerhalb Europas auf. Es erweitert bestehende Erkenntnisse und eröffnet zugleich neue Perspektiven auf die Wahrnehmung von Grenzen innerhalb des Europäischen Raums. Die im Projekt SeFoNe verfolgten Forschungsziele gründen dabei auf der Annahme, dass physische wie auch symbolische 'Grenzen' gleichermaßen Orte der Integration und der Desintegration darstellen.
Dabei geht die Forschung aus von der Einsicht, dass gegenwärtige Modelle von Europa ebenso wie die Wahrnehmung Europas auf Seiten seiner Bürger sich nicht mehr auf die Logik nationalstaatlicher Konzepte und deren Außengrenzen beschränken lassen. Während nationalstaatliche Außengrenzen nach wie vor sehr wichtige Institutionen darstellen, welche eine Politik der Inklusion und Exklusion regulieren, lassen sich zugleich eine Reihe interner Grenzen ausmachen. Obgleich diese mit Außengrenzen in Beziehung stehen, stellen sie dennoch keine bloßen Ableitungen dieser Außengrenzen dar.
Der 'Region' (also einer räumlich-territorial begrenzten Einheit) wurde in der Vergangenheit eine gemeinschaftsstiftende Eigenschaft im Rahmen europäischer Integrationsmodelle zugeschrieben. Diese Bedeutung kam ihr insbesondere für die Herausbildung politischer, kultureller und ökonomischer Identitäten zu. Während 'Regionen' vielfach entlang nationalstaatlicher Grenzen festgelegt wurden, lassen sich auch zahlreiche Beispiele nennen, wo Regionen ausdrücklich grenzüberschreitende Dimensionen haben, v.a. in den so genannten 'Europaregionen' (Euregio). Dieser Umstand legt nahe, dass integrative Maßnahmen auf lokalen Kooperationsformen aufbauen sollten, und nicht auf der (oftmals irreführenden) Logik nationalstaatlicher Einheiten.
Im Kontext der Globalisierungsprozesse wird ein drittes Modell von 'Grenzen' sichtbar, das sich einerseits deutlich auf das Konzept des Nationalstaats bezieht, das dieses jedoch andererseits ablöst bzw. – wie manche argumentieren – infrage stellt. 'Grenzüberschreitende Bewegungen' und daraus erwachsende Formen der Integration lassen sich dabei nicht einfach auf Territorien begrenzen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Staatsgrenzen liegen. Vielmehr erstrecken sich diese quer durch den Europäischen Raum und umschließen damit auch die Provinzregionen, die im Forschungsvorhaben untersucht werden sollen. Für viele heutige Europäische Bürger (einschließlich derjenigen, die in Provinzregionen leben) ist die Frage lokaler Des‑/Integration eng verknüpft mit den Auswirkungen von Bewegungen und Mobilität innerhalb ihrer lokalen Gemeinschaften.
Aus den dargelegten Gründen liegt das innovative Potenzial des Forschungsvorhabens in einem komplexen, dreigliedrigen Vergleich, der verschiedene Typen von geopolitischen und mentalen Grenzbeziehungen umfasst und sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch über deren Außengrenzen hinaus zu den Nachbarn wirksam wird.

Weitere Informationen unter: www.sefone.net

 
Projekt "Entwicklung multimedialer Lehr-Lern-Ressourcen für die Sprachwissenschaft"
Förderungsdauer 03.01.2001–29.02.2004
Förderung Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms "Neue Medien in der Bildung" (NMB). Teilprojekt an der Technischen Universität Chemnitz im Rahmen des "Hochschulverbunds zum Einsatz curricularer Bausteine in der Sprach- und Kommunikationswissenschaft ? multimediale Lehr- und Lern-Ressourcen für Präsenzlehre, Selbststudium und Weiterbildung". (Kooperationspartner : Universitäten Essen (federführend), Bielefeld, Dresden, Erfurt, Halle, Münster, Oldenburg sowie das Institut für Deutsche Sprache Mannheim)
Projektleitung Prof. Dr. Werner Holly (TU Chemnitz), Dr. Michael Klemm (TU Chemnitz)
Mitarbeiter/innen Sonja Ruda,M.A.
Studentische Hilfskräfte Torsten Mayer (technische Entwicklung)

zuletzt:
Christian Pentzold (redaktionelle Entwicklung), Michaela Münzner (redaktionelle Entwicklung)

früher:
Katja Engler (redaktionelle Entwicklung), Manja Felgentreu (redaktionelle Entwicklung), Anja Merkel (redaktionelle Entwicklung)