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Europäische Geschichte studieren in Chemnitz
Professur für Geschichte Europas im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit

Sebastian Schaarschmidt, M. A.

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Promotionsprojekt "Königtum und Krieg" (Arbeitstitel)

Betreuer: Prof. Dr. Martin Clauss

Königtum und Krieg sind zentrale und omnipräsente Faktoren des lateineuropäischen Mittelalters. Das Königtum ist die am weitesten verbreitete Herrschaftsform des Mittelalters. Der Krieg ist ein ubiquitäres gesellschaftliches Phänomen, welches nicht selten gerade dazu diente, Herrscherwillen im Rahmen organisierter Gewalthandlungen durchzusetzen.

Während sich die Forschung im 19. und 20. Jahrhundert vermehrt auf ereignisgeschichtliche und organisatorische bzw. logistische Aspekte von Kriegführung konzentrierte, hat in der jüngeren Vergangenheit ein neuer Zugang zur Militärgeschichte an Relevanz gewonnen. Die noch relativ junge kulturwissenschaftliche Kriegsgeschichte konzentriert sich vermehrt auf Fragen nach gesellschaftlichen Zusammenhängen, Mentalitäten sowie Bildern und Deutungen einzelner Aspekte des Krieges. Das Promotionsprojekt versteht sich als Beitrag zu dieser kulturwissenschaftlich orientierten Militärhistorik und möchte mit diesem Ansatz das Verhältnis von Königtum und Krieg analysieren.

Anhand ausgewählter Beispiele soll dabei nach den Darstellungen, Voraussetzungen und Deutungen der transpersonalen Institution Königtum im Krieg gefragt werden. Welche Bilder werden erzeugt und welchen Erzählmustern folgt die narrative Präsentation des Herrschers im Kampfgeschehen? Anschließend gilt es nach der Wertung und Interpretation herrscherlichen Agierens im Krieg zu fragen. Ein auf diese Weise erarbeitetes allgemeines Bild soll folglich dazu dienen Eigenheiten, Unterscheide und Kontinuitäten des kriegerischen Wirkens einzelner Herrschergestalten zu überprüfen und herausstellen.

Der Schwerpunkt der Arbeit soll im Zuge des Projekts auf der Herrscherdynastie der Staufer und damit auf dem römisch-deutschen Reich und Italien im 12. und 13. Jahrhundert liegen. Dieser Betrachtungsraum bietet sich im Besonderen an, da die Quellenlage für die Fragestellung sehr ergiebig ist. Dabei soll der Fokus der Analyse primär auf Historiographie, epischer Dichtung und zeitgenössischen Briefen liegen. Die strukturelle Unterschiedlichkeit der kriegerischen Konflikte, in die die staufischen Herrscher involviert waren, kann den Blick auf das Verhältnis von Königtum und Krieg in wechselnden Kontexten schärfen.

Das Vorhaben möchte einen Beitrag zum Verständnis mittelalterlicher Königherrschaft leisten, indem es sich dem kulturhistorisch-militärwissenschaftlichen Ansatz folgend, dem Verhältnis von Königtum und Krieg annimmt.