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Löschen, laufen, steigen – und das mit Erfolg

TU-Masterstudentin Annekathrin Daßler gibt den Feuerwehrsport nicht auf – und wird dafür mit Titeln und Ehrungen belohnt

Wer schon einmal bei einem Feuerwehreinsatz dabei gewesen ist, weiß, dass einem dort einiges an körperlicher Fitness und Teamgeist abverlangt wird. Doch nicht nur im Einsatz und bei der Übung, auch im Dienstsport kann man sich den vielfältigen Disziplinen stellen, die die Feuerwehr tagtäglich leisten muss: Annekathrin Daßler, Studentin des Masterstudiengangs Human Movement Science an der TU Chemnitz, hat den Feuerwehrsport für sich entdeckt – und das bereits früh. „Ich komme aus Stelzendorf, einem kleinen Ort in Ost-Thüringen. Dort in der Nähe gibt es viele freiwillige Feuerwehren“, berichtet die 26-Jährige. „Ich war Mitglied in der Jugendfeuerwehr, bei der man öfters an kleinen Löschangriff-Wettkämpfen teilnehmen konnte. Das machte mir sehr viel Spaß, wodurch ich nach und nach auch die anderen Disziplinen, wie den 100-Meter-Lauf und das Hakenleitersteigen, trainierte. 2011 hat sich der Feuerwehrsport dann an den Sportverein TSV Zeulenroda, in dem ich seither Mitglied bin, angegliedert. Seitdem nehmen wir regelmäßig an nationalen wie auch internationalen Wettkämpfen teil.“

Und das mit Erfolg: Im Deutschland-Cup 2015 siegte Daßler auf der 100-Meter-Hindernisbahn wie auch im Hakenleitersteigen, in dem sie sogar den deutschen Rekord innehält. Und auch die internationale Konkurrenz macht ihr und ihrer Mannschaft keine Angst: Sowohl bei den Olympischen Spielen in Tschechien 2009 als auch in Frankreich 2013 stand Daßler mit ihrem Team auf dem Treppchen. Zudem nahm sie mit der Deutschen Nationalmannschaft bereits an Weltmeisterschaften, unter anderem 2015 in St. Petersburg, teil. „Momentan sind wir Weltmeister im Löschangriff. Ein Titel, der für die Frauen erst seit zwei Jahren existiert“, berichtet Daßler. „Das macht mich sehr stolz, denn Länder wie Russland oder Tschechien betreiben den Feuerwehrsport sehr professionell. Zum Beispiel haben diese für die Disziplinen wie das Hakenleitersteigen Hallen mit einer Höhe von zwölf Metern, um auch im Winter effektiv trainieren zu können. Internationale Erfolge verzeichnen zu können, ist also für uns eine klasse Leistung.“

Der Feuerwehrsport hat es Daßler so sehr angetan, dass sie ihn niemals aufgab: Früher war die Studentin zudem Leichtathletin; bis 2008 nahm sie aktiv an Wettkämpfen teil. „Dann fing ich meine Ausbildung an, die leider nicht mit beiden Sportarten vereinbar war“, erklärt Daßler ihre Entscheidung, Abstand von der Leichtathletik zu nehmen. Doch wieso blieb der Feuerwehrsport ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens? „Ich entschied mich für den Feuerwehrsport, weil ich nicht nur die Abwechslung sehr schätze, sondern vor allem die Möglichkeit, sowohl im Einzel, als auch in der Gruppe anzutreten. Diese Kombination gefällt mir wirklich gut, so lernt man gleichermaßen, sich auf sich selbst zu konzentrieren und auch im Team zu funktionieren.“

Qualitäten, die Daßler auch im Studium stärken: Nachdem sie mit Fleiß und Teamgeist erfolgreich ihren Bachelor in Sport und Psychologie in Halle abgeschlossen hat, ist sie für den Masterstudiengang Human Movement Science nach Chemnitz gekommen und studiert diesen nun im ersten Semester. „Die Inhalte sind wirklich interessant und bereiten mich gut auf die berufliche Richtung, die ich später einmal einschlagen möchte, vor“, zieht Daßler ein vorläufiges Resümee des Studiengangs. Nach dem Studium möchte sie einen Beitrag für die Bewegungswissenschaft und Bewegungsforschung leisten - doch zunächst hat sie alle Hände voll damit zu tun, den Sport und die Uni unter einen Hut zu bekommen: „Da ich zur Uni pendle und die ersten beiden Mastersemester vom Stundenplan her sehr vollgepackt sind, ist es teilweise ziemlich anstrengend“, berichtet Daßler. „Das Studium macht es mir daher schwierig, auf meine sportlichen Einheiten zu kommen. Trotzdem versuche ich, im Winter drei bis vier Einheiten die Woche zu schaffen und im Sommer fünf bis sechs Einheiten zu leisten.“ Dass sie ihre Leidenschaft nicht aufgibt, wurde Ende des vergangenen Jahres auch an der TU Chemnitz belohnt: Bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres 2015 belegte sie den 3. Platz. „Eine Kommilitonin hat mich eher aus Spaß angemeldet“, erinnert sich Daßler. „Ich freue mich natürlich sehr, was daraus entstanden ist.“

Und auch in Zukunft möchte Daßler den Feuerwehrsport nicht schleifen lassen: So möchte sie bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft, die Ende Juli in Rostock stattfindet, auf dem Treppchen stehen – ob nun mit der Mannschaft oder im Einzel. „Die Verbesserung meines deutschen Rekordes im Hakenleitersteigen sowie der Rekord im 100-Meter-Lauf sind weitere Vorhaben, auf die ich hin trainiere. Weiterhin wäre es eine Ehre für mich, für die Weltmeisterschaft in der Türkei, die im Herbst 2016 stattfinden wird, nominiert zu werden – das alles sind hohe Ziele, aber auch, wenn das Studium vorgeht, möchte ich den Sport und meine damit verbundenen Träume nicht aus den Augen lassen!“

(Autorin: Sabrina Schäfer)

Mario Steinebach
11.01.2016

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