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Zu zweit lernt es sich einfach besser

Die Freundinnen Anna Dietze und Marike-Christiane Maack studieren den Bachelorstudiengang Sensorik und kognitive Psychologie und gestalten ihren Studienalltag gemeinsam

Anna Dietze und Marike-Christiane Maack sind beste Freundinnen. Sie lernten sich vor anderthalb Jahren während der Orientierungsphase des Fachschaftsrates Physik an der Technischen Universität Chemnitz kennen und sind seitdem unzertrennlich. Für das Studium der Sensorik und kognitiven Psychologie verließen beide ihre Heimat in Westdeutschland und zogen ins sächsische Chemnitz. Anna Dietze ist gebürtige Baden-Württembergerin und empfindet den Umzug als willkommene Herausforderung. „Nach meinem Abitur habe ich ein halbes Jahr lang Work & Travel in Australien gemacht. Die Entfernung zum Elternhaus ist mir deshalb wohlbekannt und stört mich nicht allzu sehr. Bei der Studienplatzrecherche war der genaue Standort daher zweitrangig, wichtig war mir vor allem eine moderne und technisch gute Ausstattung der Universität. Mit der TU Chemnitz habe ich diesbezüglich eine sehr gute Wahl getroffen, zumal der Osten auch generell voll im Kommen ist“, erklärt die 21-Jährige. Für Marike-Christiane Maack, die in einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein aufgewachsen ist, war vor allem das kulturelle Flair der Stadt Chemnitz ausschlaggebend. „Mir sind Kunst und Kultur sehr wichtig“, erzählt die Studentin und ergänzt: „Chemnitz hat in dieser Hinsicht mit seinen zahlreichen Museen, Theatern und Galerien jede Menge zu bieten. Zugleich ist die Nähe zu den sächsischen Metropolen Leipzig und Dresden sehr angenehm.“

Anfangs interessierten sich die beiden jungen Frauen für ein reines Psychologie-Studium, doch die Interdisziplinarität des Studiengangs Sensorik und kognitive Psychologie durch die fachliche Kombination von Psychologie und Physik mit Einflüssen aus Technik, Informatik sowie Medizin überzeugte die Abiturientinnen schlussendlich. In Deutschland ist dieser Studiengang einzigartig. Die Studierenden werden dazu ausgebildet, eine ganzheitliche Sicht auf Fragestellungen rund um die Gesamtheit der Sinneswahrnehmungen in Zusammenhang mit innovativen Produktentwicklungen und sicheren Systemen einzunehmen. Das sechssemestrige Bachelorstudium vermittelt weiterhin fundiertes Wissen über sensorische und kognitive Prozesse sowie die Fähigkeit, dieses Wissen mit einem grundlegenden Verständnis technologischer und technischer Verfahren und Prozesse kombinieren zu können. Die 22-jährige Maack empfindet die zukunftsorientierte Ausrichtung des Faches als sehr wertvoll und erläutert die praxisnahen Anwendungsmöglichkeiten: „Früher hat man Technik anders verstanden. Ingenieure bauten etwas und achteten dabei nicht auf die Interaktionsmöglichkeiten mit Menschen. Heute liegen genau diese im Fokus, denn technische Geräte übernehmen menschliche Aufgaben und sichern den Menschen ab. Im Studium lernen wir nicht, wie man Sensoren baut, aber wir lernen, was physikalisch möglich ist und was die Sensoren können müssen, um optimal in Mensch-Maschine-Interaktionen zu agieren. Nach unserem Abschluss stellen wir die Verbindung zwischen dem Techniker und den menschlichen Sinneswahrnehmungen dar.“

Im Wahlfach Arbeitswissenschaften diskutierte Dietze zudem mit ihren Kommilitonen im Rahmen eines Seminars über innovative Arbeitsplatzgestaltung sowie den Einsatz von Sensoren bei altersgerechten Systemen. Wie fördern Farben und Formen die Kreativität in Teams? Welche Sinneswahrnehmungen beeinflussen Entscheidungen am stärksten? Wie können Sensoren optimal in altersgerechte Lebensräume integriert werden, um Sicherheit zu gewährleisten? Mittels empirisch-experimenteller Studien erhalten die Studierenden einen umfassenden Einblick in die qualitative Forschung. „Wir lernen in jedem Fach kritisch über alles nachzudenken. Unsere Professoren legen sehr viel Wert auf Methodik und praktische Anwendung. Wir lernen unter anderem, wie man die Hautleitfähigkeit, Hörfunktion und Herzratenvariabilität von Menschen misst“, so die Studentin. „Toll ist auch die lockere Beziehung von Studenten und Dozenten sowie die gute Betreuung. Bei Fragen oder Unklarheiten kann man sich sicher sein, dass jeder Dozent ein offenes Ohr hat und bereit ist zu helfen.“

Und sollte doch eine Frage unbeantwortet geblieben sein, steht die beste Freundin zur Seite. Vom ersten Tag an beschreiten die Studentinnen ihren Weg durch das Studium gemeinsam – sie besuchen die gleichen Lehrveranstaltungen, lernen miteinander für Klausuren und motivieren sich gegenseitig. „Anna ist der Grund, weshalb ich mich hier sofort wohl gefühlt habe. Sie macht Chemnitz zu meinem Zuhause“, verdeutlicht Maack. Nach dem Abschluss des Bachelorstudiums möchten beide einen Master machen, gerne auch gemeinsam. Doch wo genau es später beruflich hingehen soll, wissen sie noch nicht. Sicher ist für Dietze jedoch eines: „Wir werden dazu beitragen, Technik so zu gestalten, dass sie für den Menschen die größtmögliche Wertschöpfung darstellt.“

(Autorin: Katharina Preuß)

Katharina Thehos
24.07.2015

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