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Die Opferrolle und Fragen der Schuld

Ringvorlesung „Sachsen, Europa und der Zweite Weltkrieg“: Am 10. Dezember 2014 thematisiert eine Podiumsdiskussion die Erinnerungskultur und Wahrnehmung der Zweiten Weltkrieges

  • Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. erhält und betreut Gräber von Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft und nimmt damit eine wesentliche Aufgabe auch im Hinblick auf die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wahr. Foto: Volksbund

Im Mittelpunkt der siebten Veranstaltung der Ringvorlesung "Sachsen, Europa und der Zweite Weltkrieg" stehen am Mittwoch, dem 10. Dezember 2014, Fragen der Erinnerungskultur und der Wahrnehmung des Zweiten Weltkrieges in den europäischen Nachkriegsgesellschaften. Diese Erinnerung war und ist insbesondere in jenen Ländern, die ab 1939 vom nationalsozialistischen Deutschland überfallen, besetzt und ausgeplündert wurden, von spezifischen, durchaus vergleichbaren Bilder geprägt, denen des kollektiven Opfers und Widerstandes sowie der weitgehend in Eigenregie vollzogenen Befreiung. Auch im besiegten, besetzten und geteilten Deutschland war diese "Opferrolle" präsent und zwar im Westen wie im Osten. Ausgelöst durch die einschlägigen Forschungen, die vor allem von aus dem Exil zurückgekehrten Wissenschaftlern betrieben wurden, aber auch durch die Arbeit der Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen und durch die durch sie initiierten sechs "Auschwitzprozesse", musste sich seit den 1960er-Jahren auch die breite Öffentlichkeit in der Bundesrepublik verstärkt mit Fragen der Schuld, der Mitwisser- und Mittäterschaft auseinandersetzen. Die hierdurch angestoßenen Entwicklungen zogen seit den späten 1970er-Jahren eine bis heute ungebrochene Präsenz des Themenkomplexes Zweiter Weltkrieg und Holocaust in allen Medien nach sich, die durch eine Fülle von Forschungsarbeiten zahlreicher Historiker ständig ergänzt und fortgeschrieben wird.

Die Veranstaltung wird als Podiumsdiskussion durchgeführt. An ihr sind neben Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll und Dr. Hendrik Thoß (beide TU Chemnitz), der Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Dr. Dirk Reitz (Dresden), sowie Gerd Naumann, Museologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Vogtlandmuseum Plauen beteiligt.

Die öffentliche Vorlesung beginnt am 10. Dezember 2014 um 19 Uhr im Raum N 112 im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erteilt Dr. Hendrik Thoß, Telefon 0371 531-32615, E-Mail hendrik.thoss@phil.tu-chemnitz.de.

(Autor: Dr. Hendrik Thoß)

Katharina Thehos
08.12.2014

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