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"Frisbee für Kids" an der Chemnitzer Uni

Sportstudent Lars Klewe entwickelt mit Vorschulkindern der Kita "Krabbelkäfer" ein neues Sportprogramm - davon profitieren auch die Kindersportschule und die Chemnitzer Kinder-Uni

Es gibt Sportarten, die in der Sportpädagogik - insbesondere im Kindersport - noch relativ unerforscht sind. Dazu gehört die Mannschaftssportart Ultimate Frisbee, bei der es gilt, eine Plastikwurfscheibe von Spieler zu Spieler zu werfen, bis sie in der gegnerischen Endzone gefangen wird. Dies möchte Lars Klewe, Student des Studienganges Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport an der Technischen Universität Chemnitz, nun ändern. "Im Rahmen meiner Studienabschlussarbeit versuche ich, bei Kindern im Alter von sechs Jahren dieses relativ unbekannte Sportgerät einzuführen", sagt Klewe. Sein Hauptinteresse gilt der Gruppe der Vorschüler. Und da er im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Professur für Sportpädagogik/-didaktik der TU ein ausgereiftes Sportprogramm für diese Zielgruppe entwickeln möchte, hat sich der Student Unterstützung in der Kindertagesstätte "Krabbelkäfer" auf dem Uni-Campus gesucht. Jeden Freitagmorgen absolviert derzeit eine Vorschulkinder-Gruppe dieser Kita gemeinsam mit Klewe ein 45-minütiges Übungsprogramm in der Sporthalle der Universität. "Die Kinder haben beim Spiel mit der Frisbeescheibe viel Spaß. Ich bin erstaunt, wie gut sie schon nach kurzer Zeit mit der Wurfscheibe umgehen können", sagt Petra Grund, die Leiterin der Kindertagesstätte.

Auch Klewe, der selbst seit eineinhalb Jahren das temporeiche Ultimate Frisbee für sich als Freizeitsport entdeckt hat, ist von seinen kleinen Probanden begeistert. "Die Entwicklung des Programms und die Prüfung der Wirksamkeit ermöglicht es uns, den Frisbeesport künftig noch intensiver in den Lehrplan der Kindersportschule Chemnitz zu integrieren" sagt der 23-jährige Student, der neben seinem Studium als stellvertretender Leiter der Kindersportschule (KiSS) arbeitet. Zudem soll Frisbee auch ins Programm der mobilen KiSS integriert und so vielen Kids in den Kindertagesstätten der Stadt vermittelt werden. Ein Vorteil von Frisbeesportarten sei dabei auch, dass sie einfach und ohne große Kosten durchgeführt werden können.

Doch bevor es soweit ist, untersucht Klewe, inwieweit sich die Fertigkeiten der Vorschulkinder vom "Krabbelkäfer" im Umgang mit der Scheibe durch sein Kursprogramm verbessern lassen. Die Kinder müssen aber auch Spielregeln lernen. "Körperberührungen und Behinderungen - etwa Schubsen und Rempeln - sind nicht erlaubt", sagt Klewe. "Alle zehn Sportstunden werden per Videokamera aufgezeichnet und eventuelle Besonderheiten im Kursablauf sofort protokolliert", erläutert der Student und ergänzt: "Von Stunde zu Stunde werden die Spiele, je nach Fortschritt der Kinder, komplexer. Ich bin gespannt, wo wir in zwei Monaten stehen." Um dies genau festzustellen, absolvieren die Kinder zu Beginn und am Ende des Programms einen sportmotorischen Test. Im Anschluss werden die Daten ausgewertet und das Kursprogramm wird gegebenenfalls optimiert. Der fertige Frisbeekurs wird dann der Kita "Krabbelkäfer" und der KiSS Chemnitz als Übungssammlung zur Verfügung gestellt.

Außerdem hat Klewe gemeinsam mit weiteren Sportstudenten unter Betreuung der Professur für Sportpädagogik/-didaktik und der KiSS Chemnitz eine Kindervorlesung erarbeitet. Mit dieser Vorlesung zum Thema "In 80 Sportarten um die Welt" wird die Kinder-Uni Chemnitz am 17. April 2011 in das neue Semester starten. "Wir werden dabei im Hörsaal auch Ultimate aus den USA vorstellen und nebenbei erläutern, dass das Wort Frisbee so eigentlich falsch geschrieben wird, aber dennoch im Sport weltweit Einzug gehalten hat", sagt Klewe. Er und seine Kommilitonen hoffen durch den Auftritt in der Kinder-Uni, dass sich die allgemeine Bekanntheit des Ultimate Frisbee zumindest in der Chemnitzer Region erhöht und die Neugierde bei Kindern, Eltern und Großeltern geweckt wird.

Weitere Informationen erteilt Lars Klewe, E-Mail klewe@hrz.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
25.03.2011

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