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"Filmfestivalluft quasi vor der Hörsaaltür"

Drei TU-Absolventinnen gehören zum Organisations-Team des Filmfestivals SCHLINGEL, das auch für studentisches Publikum viele Highlights bietet - 100 Filme werden vom 5. bis 11. Oktober 2009 gezeigt

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Ob aus Russland, Aserbaidschan oder Deutschland - sie behalten den Überblick über die mehr als 100 Filme, die beim diesjährigen Filmfestival SCHLINGEL zu sehen sind: Daniela Grusser, Swetlana Epp und Christin Franz (v.l.) Foto: SCHLINGEL

"Ein Filmfestival ist immer eine Besonderheit. Und auch das Chemnitzer kann sich durchaus sehen lassen. Man muss nicht zur Berlinale fahren, um tolle internationale Filme zu sehen", schätzt Swetlana Epp ein, Absolventin der Europa-Studien an der TU Chemnitz und seit Mitte 2009 Projektkoordinatorin beim Sächsischen Kinder- und Jugendfilmdienst e. V., dem Veranstalter des 14. Internationalen Filmfestivals für Kinder und junges Publikum SCHLINGEL. Mehr als 100 Filme flimmern vom 5. bis zum 11. Oktober 2009 über die Leinwände des CineStar Luxor-Filmpalastes an der Hartmannstraße in Chemnitz - Streifen für Kinder und Jugendliche, Kurz- und Animationsfilme sowie Werke, die das deutsche und internationale Filmschaffen besonders in den Blickpunkt rücken. Tausende Besucher erwarten die Organisatoren des SCHLINGEL, sechs Jurys vergeben Preise im Gesamtwert von 25.000 Euro. Dafür, dass alles reibungslos über Leinwand und Bühne läuft, sorgen unter anderem drei Absolventinnen der TU Chemnitz: Swetlana Epp und Daniela Grusser als Projektkoordinatorinnen, Christin Franz als Pressereferentin.

"Chemnitz wird sich wieder in eine Filmstadt verwandeln und zahlreiche kleine und große Filmfans, Filmfachleute, internationale Gäste sowie Schauspieler, Filmemacher und Produzenten anlocken", sagt Franz. Das Festival versteht sich als Podium des internationalen Kinder- und Jugendfilms in Deutschland. Jedes Jahr im Oktober gibt es einen Überblick über neueste Produktionen aus aller Welt. "Das Festival ist eine Bereicherung für die Chemnitzer Kulturszene", schätzt Franz ein. "Gerade Studenten sollten ins Kino kommen, weil der SCHLINGEL nicht nur ein Festival für Kinder ist, sondern auch Jugendliche und alle Junggebliebenen anspricht. Besonders für Studenten ist die `Lange Nacht der kurzen Filme´ geeignet. Interessantes und Spannendes versprechen auch die Animations- und Kurzfilme. So läuft zum Beispiel der Oscar-prämierte Film `Spielzeugland´", gibt sie einen Einblick ins Programm und lädt ein: "Wann sonst können die Studenten so viel Internationalität erleben und Filmfestivalluft schnuppern - und das quasi vor der Hörsaaltür!"

Verliebt in die Filmbranche

Die 27-jährige Christin Franz stammt aus Falkenstein im Vogtland und hat sich 2001 wegen der Nähe zur Heimat und der guten Position im Uni-Ranking für ihr Germanistik-Studium an der TU Chemnitz entschieden. Nach dem Abschluss 2008 absolvierte sie ein Praktikum bei SNN - der Nachrichtenredaktion für die Radios PSR, R.SA und Energy. Bereits während des Studiums hat sie bei Tageszeitungen, Hörfunk und Fernsehen sowie bei Auslandsaufenthalten in Finnland und Italien journalistische Erfahrungen gesammelt. Beim SCHLINGEL ist sie Ansprechpartnerin für alle Journalistenanfragen, organisiert Pressekonferenzen, schreibt Pressemitteilungen und kümmert sich um das Eventmanagement verschiedener Veranstaltungen. "Ich freue mich auf jeden Journalisten, der zum Festival kommt und über uns berichtet. Etwas Besonderes ist natürlich die Weltpremiere der ersten russischen Walt-Disney-Produktion `Das Buch der Meister´, aber auch der Eröffnungsfilm ist schön und hat eine etwas andere Art der filmischen Erzählweise zu bieten. Insgesamt ist jeder Film ein kleines Highlight, über das es zu berichten lohnt", meint Franz.

Daniela Grusser freut sich vor allem auf William Fruet, den Regisseur von "Das Genie". "Der Film ist spannend inszeniert, jugendaffin und macht Lust auf die englische Sprache", so die 33-jährige Chemnitzerin. Ein besonderer Gast ist für sie auch Rayya Makarim, Regisseurin des Films "Jermal", für dessen deutschsprachige Fassung sie zuständig war. "Das ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe und der von der herausragenden Schauspielleistung der Hauptakteure lebt." Grusser hat von 2001 bis 2007 Anglistik/Amerikanistik an der TU Chemnitz studiert und währenddessen als studentische Hilfskraft an der Professur Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung Erfahrungen in der Projektarbeit gesammelt. Nach ihrer Elternzeit hat sie Anfang 2009 beim beim Sächsischen Kinder- und Jugendfilmdienst angefangen. "Somit ist der diesjährige Schlingel für mich eine Premiere", betont Grusser, die für die persönliche Korrespondenz mit den Gästen zuständig ist, sich um Förderprojekte der Europäischen Union, um das Eventmanagement der "Ehrenschlingel"-Verleihung sowie das Marketing kümmert und deutsche Fassungen von fremdsprachigen Filmen anfertigt. "Die ausländischen Filme werden während des Festivals live deutsch eingelesen. Dazu müssen die Dialoglisten für den Einleser übersetzt werden, der diese dann parallel zur Filmvorführung einspricht", erklärt sie.

Unterstützung bekommt sie bei diesen Aufgaben von der dritten TU-Absolventin im Team. Swetlana Epp ist 2004 aus der kleinen hessischen Stadt Grünberg in der Nähe von Gießen zum Studium nach Chemnitz gekommen. "Nach meiner Ausbildung zur Hotelfachfrau wollte ich unbedingt studieren. Aufgrund meines Interesses für die Kultur Ostmitteleuropas suchte ich nach einem Studium mit entsprechendem Schwerpunkt. Wegen der bereits abgeschlossenen Ausbildung wollte ich möglichst schnell studieren. Diese Wunschkombination fand ich in Chemnitz mit dem Bachelor-Studiengang Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung", so die 29-Jährige, die im vergangenen Jahr bereits als Praktikantin beim SCHLINGEL dabei war, anschließend ehrenamtlich beim Sächsischen Kinder- und Jugendfilmdienst arbeitete und nach ihrem Studienabschluss im Sommersemester 2009 dort als feste Mitarbeiterin anfangen konnte. Praxisluft hat sie während des Studiums auch beim Filmfestival Cottbus und beim Goethe-Institut St. Petersburg gesammelt.

Erscheinen Pflicht - Humor garantiert

Zum Filmeschauen werden die drei in der kommenden Festivalwoche wohl kaum kommen. "Aber wenn es klappt, möchte ich mir die Filme, die in der Kategorie Hommage laufen, ansehen, weil man diese vermutlich sonst nicht mehr so bald auf einer Kinoleinwand zu sehen bekommt", sagt Epp und ergänzt: "Insbesondere hoffe ich, die älteren Produktionen zu sehen - den DDR-Film "Erscheinen Pflicht" aus dem Jahr 1983 von Helmut Dziuba, der übrigens auch die Laudatio für die `Ehrenschlingel´-Preisverleihung halten wird, sowie den sowjetischen Film `Die Vogelscheuche´ von Rolan Bykow aus dem Jahr 1984." Den Studenten empfiehlt sie speziell den Film "Chaostage - We are Punks!". "Es haben sich mehrere Leute der Filmcrew angemeldet unter anderem der Regisseur Tarek Ehlail und der Autor Matthias Lange sowie einige Darsteller", verrät Epp. Unter den internationalen Gästen hat sie noch weitere Favoriten: "Ich freue mich sehr auf den Regisseur und den jungen Hauptdarsteller des aserbaidschanischen Films `Die 40. Tür´, weil mich die Geschichte und die Art, wie sie erzählt wurde, fasziniert haben und weil die beiden ziemliche Reisestrapazen auf sich nehmen, um nach Chemnitz zu kommen", sagt Epp und ergänzt: "Außerdem freue ich mich auf die Filmcrew aus Russland, den Regisseur, den Produzenten und die Hauptdarsteller des ersten russischen Disney-Films. Den Film habe ich in Zusammenarbeit mit einem Kollegen übersetzt und mich dabei köstlich amüsiert. Der russische Humor im Kino macht einfach Spaß."

Ihr Studium betrachten Franz, Grusser und Epp als gute Voraussetzung für ihre heutige Tätigkeit: "Unsere vielfältigen theoretischen Kenntnisse aus dem Studium tragen zu einer ganzheitlichen Herangehensweise an die Internationalität und Interkulturalität unseres Festivals bei. Außerdem können wir auf sehr gute Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse zurückgreifen, die uns helfen, SCHLINGEL deutschland- und weltweit noch bekannter zu machen", so Grusser. "SCHLINGEL ist ein internationales Festival, deshalb ist auch eine gewisse Mischung der Studiengänge sinnvoll. Europa-Studien und Anglistik sind hilfreich für die Kontakte mit unseren internationalen Gästen, Germanistik, um deutsche Texte, Werbung und Printprodukte zu optimieren. Jeder von uns hat umfangreiche Erfahrungen auf verschiedenen Gebieten - diese Kombination ist toll!", sagt Franz und fügt hinzu: "Zudem absolvieren zehn Studenten der Medienkommunikation ein Praktikum bei uns. Im Vorfeld haben sie Filmexpertisen angefertigt und Filme übersetzt, während der Festivalwoche moderieren sie einzelne Filmveranstaltungen, betreuen Gäste und wirken im Organisationsteam mit."

Die Akkreditierungsgebühr für Studenten beträgt 15 Euro gegen Vorlage des Studentenausweises. Enthalten sind Festivalunterlagen und freier Eintritt zu allen Filmveranstaltungen in der Festivalwoche. Eintrittskarten pro Veranstaltung kosten 3 Euro.

Das Programm des Filmfestivals: http://www.ff-schlingel.de

Katharina Thehos
01.10.2009

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