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Unbekannte Flugobjekte im Sportforum

Deutsche Hochschulmeisterschaft im Ultimate Frisbee findet am 20. und 21. Juni 2015 in Chemnitz statt - 500 Sportler werden erwartet, darunter auch die Stoneheads der TU

  • Die Chemnitzer Stoneheads halten die Fäden in der Hand: Matthias Hähnel, Linda Schnaubelt, Josephine Schüler, Hendrik Martin, Nikolaus Trnka und Franziska Flechsig, davor kniend: Benno Oehme. Foto: Stoneheads

Schon mal etwas von "Ultimate Frisbee" gehört? Diese Mannschaftssportart rund um die Plastikwurfscheibe stammt aus den USA. In Deutschland gibt es mehr als 2.000 aktive Spieler in etwa 70 Vereinen. Und auch an der Technischen Universität Chemnitz ist diese Sportart zu Hause. Für alle Fans der Wurfscheiben ist jedoch das Wochenende vom 20. bis 21. Juni 2015 ein ganz besonderer Termin, denn im Chemnitzer Sportforum findet die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Ultimate Frisbee statt. Dort werden erstmals etwa 500 Sportler aus Hochschulstandorten in ganz Deutschland der runden Plastikscheibe hinterherjagen.

Alle Interessierten erwartet eine actionreiche aber körperlose und laufintensive Mannschaftssportart, bei der die Sportler versuchen, eine Frisbeescheibe durch Zupassen in die gegnerische Endzone zu befördern und dort zu fangen. Dabei ist fair play die oberste Regel, denn Schiedsrichter gibt es bis hin zur Weltmeisterschaftsebene nicht. Regelunklarheiten werden friedlich und fair untereinander geklärt. Ultimate Frisbee wird daher oft auch als die fairste Sportart der Welt bezeichnet. Das Spielfeld ist dabei etwa so lang wie ein Fußballfeld, jedoch nur halb so breit. Pro Team treten jeweils sieben Spieler, zumeist in mixed-Mannschaften, gegeneinander an. Der Eintritt zu den Spielfeldern ist für alle Besucher kostenfrei.

Mit Spannung schauen die Organisatoren der Chemnitzer Hochschulsportgruppe Ultimate Frisbee auf das Wochenende, denn Favoriten sind kaum auszumachen. Hochschulteams unterliegen erfahrungsgemäß einem dauerhaften Wandel. "Während am Samstag und am Sonntagvormittag die Ausscheidungsspiele der Teams stattfinden, kommt es am Sonntag in den Nachmittagsstunden zum großen Finale", sagt Benno Oehme, Kopf des Organisatonsteams. Als langjähriges Mitglied der Hochschulsportgruppe und Abteilungsleiter der Abteilung Ultimate Frisbee bei der USG Chemnitz, hält er die Fäden in der Hand.

Zwar ist Ultimate Frisbee in Deutschland immer noch eine Randsportart, dennoch hat sie sich mittlerweile auch in Chemnitz etabliert. Ein finnischer Austauschstudent namens Teemu soll sie vor etwa 15 Jahren an die TU gebracht haben, so jedenfalls die Gründungslegende der Stoneheads, des ersten und einzigen Chemnitzer Ultimate Frisbee Teams. Seitdem bestreiten etwa 30 Sportler mit großem freiwilligem Engagement zwei- bis dreimal wöchentlich das Training im Rahmen des Hochschulsports. Daneben organisiert das Team, das aus vielen Studenten und Mitarbeitern der TU aber auch aus Ehemaligen besteht, an vielen Wochenenden den Besuch von Turnieren in anderen deutschen Städten und im benachbarten Ausland. Vor über einem Jahr hat sich aus dieser Hochschulsportgruppe auch eine Abteilung Ultimate Frisbee im Rahmen der USG Chemnitz e.V. herausgebildet. Der Name Stoneheads leitet sich übrigens nicht, wie oft vermutet, vom Chemnitzer Wahrzeichen, dem „Nischel“ ab, sondern ist auf die sorbische Bezeichnung Kamenjica (steiniger Fluss) zurückzuführen. „Jeder echte Chemnitzer weiß schließlich, dass der Nischel aus Bronze ist“, ergänzt Nikolaus Trnka, Mitglied des Organisationsteams und gebürtiger Hesse, mit einem Augenzwinkern. Dennoch grüßt der „Nischel“ grimmig vom Trikot der Stoneheads und auch als Siegertrophäe winkt eine kleine hölzerne Statue des Chemnitzer Wahrzeichens.

Das Chemnitzer Team ist stolz, dass es vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband den Zuschlag für die Ausrichtung der Deutschen Hochschulmeisterschaft bekommen hat und gleichzeitig die Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin und des Rektors der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl, zugesichert wurde. „Wir möchten, dass unsere Sportart in Zukunft noch mehr Anklang in der Öffentlichkeit findet und vor allem junge Menschen zu diesem Sport finden. Zudem wollen wir den Universitätsstandort Chemnitz auch außerhalb Sachsens als sportliche Botschafter vertreten und zeigen, dass Chemnitz eine bunte Stadt ist“, so Oehme. „Neu ist beim diesjährigen Turnier die Größe des Teilnehmerfeldes. Erwartet werden 32 Teams. Das bedeutet große Verantwortung und besonderen Aufwand. Eine Hochschulmeisterschaft ist für eine Universität und eine Stadt auch mit Prestige verbunden“, meint Matthias Hähnel, ebenfalls Mitglied des Organistationsteams. Neben dem Sportforum, werden daher auch einige Spiele auf dem Universitätssportplatz am Thüringer Weg ausgetragen. „Den Teams wollen wir einerseits tolle Wettkämpfe bieten, daneben aber auch die Stadt Chemnitz und die TU schmackhaft machen“, so Hähnel weiter.

„Die traditionelle Spielerparty am Samstagabend oder das gemeinsame Frühstück mit den Sportlern am Sonntagmorgen muss ein klein wenig größer ausfallen“, berichtet Hähnel von den vielen organisatorischen Hürden, die das Organisationsteam neben Studium oder Arbeit zu stemmen haben. Das Team um Benno Oehme wird daher von einigen regionalen Unternehmen wie Getränke Pfeifer und der VMS und auch von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft sowie der TU Chemnitz und der Stadt Chemnitz unterstützt. „Unser Turnier wird im Wesentlichen durch Team- und Spielergebühren finanziert. Damit werden zwar die meisten Kosten abgedeckt, um aber das gewisse Extra bieten zu können, sind wir über jegliche Unterstützung glücklich“, bedankt sich Oehme im Namen des Organisationsteams bei den freiwilligen Helfern und den externen Unterstützern. „Wir freuen uns auf spannende und vor allem faire Wettkämpfe im Sinne des Spirits. Wir laden alle interessierten Chemnitzerinnen und Chemnitzer ein, unsere Sportart kennenzulernen. Und vielleicht können wir hartnäckigen Stoneheads bei den sportlichen Entscheidungen auch unseren Kopf durchsetzen“, resümiert Oehme.

Homepage der Stoneheads: http://www.stoneheads-chemnitz.de/dhm-2015/

(Autor: Matthias Hähnel)

Mario Steinebach
11.06.2015

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