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3 Millionen Euro für erstklassige Spitzenforschung

Der 1995 gestartete DFG-Sonderforschungsbereich "Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays" wird auch von 2004 bis 2006 gefördert

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An der Professur für Analytik an Festkörperoberflächen der TU Chemnitz messen Dr. Anne Müller und Dr. Falk Müller die Strukturen von Multi-Spitzen-Chips an einem Raster-Kraft-Messplatz. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

Nun hat es die TU Chemnitz schwarz auf weiß: Mit jährlich über einer Million Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2004 bis 2006 an der TU Chemnitz den Sonderforschungsbereich 379 "Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays". So steht es im Bewilligungsschreiben der DFG. Der SFB 379 der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist zugleich der erste Sonderforschungsbereich (SFB) an der Chemnitzer Uni. Er startete am 1. Januar 1995. Zunächst war die Förderung bis 1997 befristet, wurde dann zweimal für jeweils drei Jahre verlängert. Auch der Finanzierungsantrag für die Jahre 2004 bis 2006 überzeugte die Gutachter der DFG. Damit erreichte dieser SFB bereits die vierte Förderphase, was angesichts knapper werdender öffentlicher Mittel nur wenigen SFBs gelingt. Basis dafür sind "herausragende und kreative Forschungsbeiträge, die international große Beachtung finden", so der Präsident der DFG Ernst-Ludwig Winnacker. Zudem bescheinigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft dem Chemnitzer SFB eine "weltweite Spitzenstellung auf dem Gebiet der Arraystrukturen". Bemerkenswert sei außerdem die Präsenz der Forscher dieses Sonderforschungsbereiches auf maßgeblichen internationalen Kongressen.

Mehr als zehn Millionen Euro hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft bisher in diesen Sonderforschungsbereich investiert, und jeder einzelne Euro davon war gut angelegt. Zahlreiche neuartige Sensor- und Aktorarrays und Verfahren zu deren Herstellung wurden hier entwickelt. Unter einem "Array" verstehen dabei die Forscher eine Anordnung gleicher oder auch verschiedener Einzelelemente zu einem Bauteil. Sensoren sind Fühler, die etwa Temperaturen oder Schwingungen messen. Sie geben die Messwerte an so genannte Aktoren weiter, die dann eine bestimmte Handlung durchführen: Sie veranlassen eine Temperaturveränderung, schalten eine Maschine an oder lösen den Airbag aus.

Sprecher des SFB 379 ist Prof. Dr. Thomas Geßner von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien (ZfM) der TU Chemnitz. Der SFB arbeitet fächerübergreifend. Elektrotechniker, Maschinenbauer und Physiker sind an insgesamt neun Teilprojekten beteiligt. Ebenfalls mit dabei sind Forscher vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) Berlin.

Was im SFB 379 allein in der letzten Förderphase bis 2003 erreicht wurde, füllt einen 406 Seiten dicken Arbeits- und Ergebnisbericht. Beispielsweise wurde ein neuartiges und zudem kostengünstiges Vibrationssensorarray, das beispielsweise an Werkzeugmaschinen für die Verschleißanalyse zum Einsatz kommen kann, entwickelt. Besonders stolz sind die Forscher auch auf ihre winzigen Raster-Sonden-Mikroskope, mit denen im Nanometerbereich unterschiedliche Eigenschaften von Objekten untersucht werden können. Diese neuen "Multi-Spitzen-Chips" sind winzige Laboratorien, mit denen in kleinsten Dimensionen komplexe Aufgaben in bisher nicht gekannter Form gelöst werden können.

Auch in den nächsten drei Jahren haben sich die Forscher viel vorgenommen: Beispielsweise wollen Sie ein so genanntes "Universelles Bewegungsanalysesystem" (kurz: UBAS) entwickeln, das Navigationsaufgaben möglichst auch ohne Nutzung des an Satelliten gebundene GPS (Global Positioning System) lösen soll. Die dafür notwendigen mikromechanischen Sensoren sollen kostengünstig hergestellt werden. Weitere Anwendungsgebiete des UBAS sehen die Chemnitzer Forscher beispielsweise auch in der Medizintechnik oder in der Qualitätssicherung.

Weitere Informationen erteilen der Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays" Prof. Dr. Thomas Geßner , Telefon (03 71) 5 31 – 31 30, E-Mail thomas.gessner@zfm.tu-chemnitz.de, sowie der SFB-Geschäftsführer Gottfried Höppner, Telefon (03 71) 5 31 - 31 32, E-Mail gottfried.hoeppner@zfm.tu-chemnitz.de

Stichwort: Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Sonderforschungsbereiche (SFB) ermöglichen bei zeitlicher Begrenzung und regelmäßiger strenger Begutachtung die Durchführung aufwändiger Forschungsvorhaben an den Hochschulen. Im Rahmen dieser langfristigen Vorhaben forschen Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam an einem Thema. Insgesamt wird die DFG ab Januar 2004 an 61 Hochschulen 264 Sonderforschungsbereiche und elf Transferbereiche fördern, für die rund 363 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Mario Steinebach
18.12.2003

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