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Er half nicht nur den Unis in Sachsen in die neue Zeit

Die TU Chemnitz trauert um Prof. Dr. Klaus Dieter Wolff, langjähriges Kuratoriumsmitglied

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Als man in Deutschland Ende der 90er Jahre begann, den Bologna-Prozess umzusetzen, ist Professor Dr. Klaus Dieter Wolff ein wichtiger Motor für die Setzung wissenschaftlicher Standards und Anforderungen gewesen. Unter seinem Vorsitz wurde die heute bedeutendste Evaluierungsagentur Acquin e. V. mit ihrem Sitz in Bayreuth gegründet. Foto: Acquin

Zahlreiche Universitäten in Sachsen, Thüringen und der Slowakei verdanken ihm unendlich viel. Noch im Dezember 1989, nur einen Monat nach dem Fall der Mauer, berief er eine bayerisch-sächsisch-thüringische Rektorenkonferenz ein. Damit gelang es ihm nicht nur, im Westen Verständnis für die DDR-Wirklichkeit zu schaffen. Er setzte sein ganzes Wissen und Können dafür ein, beim notwendigen Umbau der ostdeutschen Hochschulen zu helfen. Die Rede ist von Prof. E.h. Dr. Dr. hc. Klaus Dieter Wolff, der am 22. November 2007 nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren starb.

"Mit Prof. Wolff verlieren wir einen weit über die Grenzen unseres Landes geschätzten Gestalter des Hochschulwesens", so der Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes: "Zum Beispiel gehörte er als einziger deutscher Vertreter einem Gremium an, das für die Europäische Rektorenkonferenz Universitäten bewertet. Sein Engagement ging so weit, dass er 1991 auf seine Wiederwahl als Präsident der Bayreuther Universität verzichtete, um sich noch mehr der Neugestaltung der ostdeutschen und osteuropäischen Unis widmen zu können." Für dieses Engagement wurde Wolff 1998 in Sachsen zum "Professor ehrenhalber" ernannt. Es war zugleich das erste Mal überhaupt, dass dieser Titel vergeben wurde. Das Sächsische Hochschulgesetz sieht den Titel vor für "Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um Wissenschaft, Technik, Kultur oder Kunst in Sachsen verdient gemacht haben".

Besonders angetan war Wolff von Anfang an von der Chemnitzer Universität, spürte er doch instinktiv deren Kraft und Dynamik. Zahlreiche Professoren "seiner" Universität in Bayreuth, die er mehr als 18 Jahre geführt hat, bewegte er dazu, beim Aufbau der wirtschaftswissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultät in Chemnitz zu helfen. Sogar deren Gründungsdekane kamen aus Bayreuth. Von 1994 bis 2004 Jahren wirkte Dr. Wolff auch als Vorsitzender des Kuratoriums der TU Chemnitz, das die Universität berät und ihr hilft, sich weiterzuentwickeln.

Aber auch andere sächsische und thüringische Universitäten verdanken ihm sehr viel. So war er Gründungsbeauftragter der Universität Erfurt und initiierte dort das einzigartige Max-Weber-Kolleg. An der slowakischen Universität Kosice regte er an, einen Studiengang Verwaltungswissenschaften einzurichten, den er in der Anfangszeit ebenfalls nach Kräften unterstützte. Die Universität Kosice ernannte ihn dafür zu ihrem Ehrendoktor der Rechtswissenschaften. Mit großem Elan kümmerte er sich ebenfalls um die baltischen Universitäten.

"Prof. Wolff hat sich mit seinem hohen persönlichen Einsatz um den Aufbau und die Entwicklung unserer Universität verdient gemacht. Wir werden das Andenken an einen hochgeschätzten Hochschulpolitiker, Juristen und Menschen bewahren", sagt TU-Rektor Prof. Matthes.

Mario Steinebach
27.11.2007

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