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Architekturpreis Beton 2014 würdigt TU-Gebäude

Unter 155 Projekten wurden vier Preisträger ausgewählt, darunter der Umbau des Adolf-Ferdinand-Weinhold-Baus auf dem Chemnitzer Uni-Campus

40 Jahre nach seiner erstmaligen Stiftung im Jahr 1974 wurde am 3. Juni 2014 zum 19. Mal der Architekturpreis Beton verliehen. Ausgelobt durch das InformationsZentrum Beton in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten BDA zeichnet der mit 25.000 Euro dotierte Preis herausragende Leistungen der Architektur und Ingenieurbaukunst aus, deren Qualität von den gestalterischen, konstruktiven und technologischen Möglichkeiten des Baustoffs Beton geprägt ist. Bis zum Bewerbungsschluss im März wurden 155 Projekte eingereicht - darunter Wohnhäuser, Verwaltungs-, Industrie- und Gewerbebauten, Schulen, Museen und Verkehrsbauwerke. Eine interdisziplinäre besetzte Jury hat in diesem Jahr unter dem Vorsitz des Architekten Amandus Sattler vier gleichrangige Preise, vier Anerkennungen sowie eine gesonderte Anerkennung vergeben.

Einer der Preisträger des Architekturpreises Beton 2014 ist der Umbau des Adolf-Ferdinand-Weinhold-Baus der Technischen Universität Chemnitz, der im vergangenen Oktober an die Nutzer übergeben wurde. Bauherr war der Freistaat Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Chemnitz. Den Auftrag realisierten Burger Rudacs Architekten aus München.

In der Jurybegründung heißt es: "Mit seinen schwer aufeinander lagernden, plastisch ausgebildeten Betonkörpern wirkt das Instituts- und Forschungsgebäude der TU Chemnitz fast wie ein Neubau. Dabei stammt der Hauptbaukörper - eine ca. 170 m lange, markante Scheibe - aus dem Jahr 1970. Er wurde beim Umbau durch Burger Rudacs Architekten bis auf die Stahlskelettkonstruktion rückgebaut und um zwei Geschosse reduziert. An der Stirnseite des Bestandsbaus schließt ein neues Hörsaalgebäude an und bildet das Entree und neue Gesicht zum Campus. Durch ebenfalls neu errichtete Fluchttreppenhäuser an beiden Enden des Bestandsriegels gelingt die tektonisch stimmige Zusammenfügung der einzelnen Baukörper zu einem monumentalen, harmonisch proportionierten Ensemble."

Darüber hinaus wird angemerkt: "Großformatige, vorgefertigte Sichtbeton-Sandwichelemente in verschiedenen Grautönen lassen Alt- und Neubauten skulptural und wie aus einem Guss erscheinen. Dabei bilden die unterschiedlich ausgebildeten neuen Fassaden des Bestandsbaus dessen asymmetrische innere Struktur mit nach Süden orientierten Büroräumen und nach Norden angeordneten, tieferen Labor- und Seminarräumen ab. In der Höhe verspringende Fensterbänder auf der Südseite und unterschiedlich breite Fensterformate im Wechsel mit betongrauen, perforierten Blechpaneelen zur Verblendung der Lüftungsflügel auf der Nordseite brechen die Strenge des bestehenden Konstruktionsrasters auf und lassen die Ansichten flächiger erscheinen. Durch die farblich abgestimmten unterschiedlichen Materialien entsteht je nach Lichteinfall ein changierendes Lichtspiel. An den Stirnseiten wird die individuell reagierende Fassadengestaltung elegant wieder miteinander verwoben."

Die Jury sieht in dem Um- und Erweiterungsbau "ein äußerst gelungenes Beispiel für die energetische und gestalterische Revitalisierung großmaßstäblicher Bauten der Nachkriegsmoderne, die einen erheblichen Teil unseres Baubestandes ausmachen". Das Projekt stelle nicht Alt und Neu nebeneinander, sondern stehe für ein Weiterbauen dieser architektonischen und städtebaulichen Sprache, die trotz gestalterischer Überformung in ihrer Klarheit und Kraft noch deutlich spürbar sei.

Die weiteren drei Preisträger des Jahres 2014 sind der Hochhausbau "Tour Total" in Berlin, die Grundschule am Arnulfpark in München sowie das Haus über der Gasse in Passau. Die feierliche Preisverleihung findet am 10. September 2014 im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg statt.

(Quelle: www.architekturpreis-beton.de)

Mario Steinebach
03.06.2014

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