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Perfektion ist dann erreicht, wenn man nichts weglassen kann

Dr. Jörg Frömel wurde von der Tohoku Universität in Sendai, Japan, zum Associate Professor berufen – wie er es so weit schaffte und was die TU Chemnitz damit zu tun hat

  • Dr. Jörg Frömel belädt eine Magnetron-Sputteranlage mit einer Probe. Foto: Florian Kurth

Damit, dass ihn sein Weg später einmal nach Japan führen würde, hätte Jörg Frömel sicher nicht gerechnet, als er sich 1996 für das Elektrotechnikstudium an der TU Chemnitz entschied. Mit Beginn des Studiums brach für Frömel eine Zeit an, die den Grundstein für seine spätere Karriere legte. „Das Studium an der TU war für mich und meine Karriere sehr wichtig. Während des Studiums konnte ich nicht nur die fachlichen Grundlagen für meine derzeitige Arbeit erwerben, sondern auch die grundsätzliche Arbeitsweise eines Wissenschaftlers kennenlernen“, berichtet er. Doch nicht nur fachlich fühlte sich der Mikrosystemtechnik-Student an der TU Chemnitz gut beraten: „Als Student hat mir insbesondere gefallen, dass es stets Ansprechpartner gab und dass die Kurse nicht hoffnungslos überfüllt waren.“

Nach seinem erfolgreichen Studium führte ihn sein Berufsweg als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Chemnitzer Teil des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, der später in das neue Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS überführt wurde. Nach Abschluss seiner Promotion war es dann schließlich soweit: Dr. Frömel wurde zum Associate Professor an die Tohoku Universität in Japan berufen. So ging es für ihn von Chemnitz ins 8.800 Kilometer entfernte Sendai. „Dort bin ich am Advanced Institute for Material Research angestellt. Da beschäftige ich mich mit der Entwicklung von sogenannten mikrominaturisierten akustischen Aktoren - das sind Minilautsprecher, die zum Beispiel in Smartphones zum Einsatz kommen“, gibt Dr. Frömel Einblick in seinen Arbeitsbereich. „Mein derzeitiges Ziel ist es, eine kleinere Baugröße und geringere Herstellungskosten zu erreichen sowie die Energieeffizienz der Bauelemente zu verbessern.“ Ein weiteres Forschungsgebiet von Dr. Frömel in Japan ist thermoelektrischer sowie elektrodynamischer Natur. So arbeitet er gemeinsam mit Kollegen und Studenten zur Zeit daran, den Zeitraum bis zum Nachladen batteriebetriebener Geräte zu verlängern. Dr. Frömels Forschungen und Entwicklungen stehen dabei unter einem ganz besonderen Motto: „Ich forsche nach dem Leitspruch ‚Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann’. Dieser Spruch passt meiner Meinung nach perfekt auf die Aufgabenbereiche im Ingenieurwesen.“

Doch nicht nur bezogen auf die Forschung ist sein neues Leben in Japan eine Bereicherung für den ehemaligen Studenten der TU Chemnitz. So faszinieren ihn zum Beispiel auch die andersartigen Naturlandschaften Japans. „In der Umgebung von Sendai befinden sich viele sehenswerte Gegenden. Ob man nun Strände oder Vulkankrater vorzieht – für jeden ist etwas dabei.“ Auch für sein Hobby, die Kampfsportart Kendo, die aus dem traditionellen Schwertkampf japanischer Samurai entstanden ist, ist Frömels jetziger Wohnort perfekt geeignet. „Weil die Sportart hier natürlich viel verbreiteter ist, habe ich bereits einige erfahrene Trainingspartner finden können.“

Doch was will Dr. Frömel in seiner neuen Heimat Japan noch erreichen? „In erster Linie konzentriere ich mich darauf, meiner Aufgabe als Leiter des Fraunhofer Project Centers in Sendai gerecht zu werden. Weiterhin würde ich gerne mit meinen Kollegen in Japan eine beständige Forschungspräsenz für Fraunhofer schaffen und die Kontakte mit der lokalen Industrie aufrechterhalten und weiter ausbauen.“ Obwohl für ihn ein neuer, spannender Lebensabschnitt begonnen hat, hat Dr. Frömel den Kontakt zur TU Chemnitz nicht aus den Augen verloren. „Ich habe noch viele Bekannte und ehemalige Arbeitskollegen an der TU, mit denen ich im regelmäßigen Kontakt und Erfahrungsaustausch stehe.“

(Autorin: Sabrina Schäfer)

Katharina Thehos
09.10.2015

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