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Die Rückkehr der 53-er

40 Absolventen der Hochschule für Maschinenbau feierten die "Diamantene Immatrikulation"

  • Nach 60 Jahren kehrten Studierende des Matrikels 1953 gemeinsam mit Ehe- und Lebenspartnern an ihren alten Studienort zurück. Einige kannten das "Auditorium maximum" im Hörsaalgebäude bereits durch Vorträge des Seniorenkollegs oder von Dia-Vorträgen. Foto: Mario Steinebach
  • Dr. Sascha Gruner, Leiter des Schülerlabors "Wunderland Physik" zeigte den Gästen, wie heute junge Menschen an Physik und Naturwissenschaften herangeführt werden. Foto: Mario Steinebach
  • Im Mittelpunkt des Jahrgangstreffens stand Dr. Eleonore Dießner, nach der ein Preis benannt wurde, mit dem künftig hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen im MINT-Bereich geehrt werden. TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl würdigte hier auch die Leistungen der Namensgeberin. Foto: Mario Steinebach
  • Schöner Zufall: Dr. Eleonore Dießner feierte während des Treffens ihren 79. Geburtstag, zu dem ihr die TU Chemnitz herzlich gratulierte. Foto: Mario Steinebach
  • TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl (v.r.) sprach beim Treffen auch mit dem Überraschungsgast Prof. Dr. Horst Weber, der von 1973 bis 1982 die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt leitete und Eleonore Dießners Doktorarbeit betreute. Mit im Bild: Prof. Dr. Christoph Ziegert. Foto: Mario Steinebach
  • Im Restaurant "Miramar" erinnerten sich die 53-er bei Kaffee, Kuchen und einem Gläschen Wein gern zurück an ihre Studienzeit. Foto: Mario Steinebach
  • Ein Blick 60 Jahre zurück: Grundlagenvorlesung der Matrikel 1953 an der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt im Hauptgebäude an der Straße der Nationen 62. Foto: Archiv von Erwin Feige

"Die 53-er" - so nennen sich die Absolventen des ersten Matrikels der 1953 neu gegründeten Hochschule für Maschinenbau (HfM). Seit 2003, als die TU Chemnitz das 50. Gründungsjubiläum dieser Hochschule feierte, haben sich die Kontakte zwischen etwa 50 "Ehemaligen" intensiviert. Sie treffen sich ungefähr alle eineinhalb Jahre an ihrer alten Alma mater und sind auch immer noch auf der Suche nach weiteren Absolventen ihres Jahrgangs. Am 28. und 29. Mai 2013 feierten sie ein besonderes Jubiläum - die "Diamantene Immatrikulation".

40 Kommilitonen waren der Einladung der Organisatoren Werner Bittrich, Erwin Feige, Lothar Schönfeld, Dr. Dietrich Waldeck und Albrecht Weiss nach Chemnitz gefolgt. Erster Höhepunkt war die Verleihung des Eleonore-Dießner-Preises im Renaissancesaal des Schlossbergmuseums Chemnitz am Dienstag. Die Namensgeberin des Preises, Eleonore Dießner, wurde 1953 als eine der ersten Frauen an der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt immatrikuliert. Sie promovierte 1969 als dritte Frau in der Geschichte der Hochschule und freute sich natürlich auch auf das Wiedersehen mit ihren Studienkollegen. Zufällig fiel dies zusammen mit ihrem 79. Geburtstag. Fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen in den MINT-Fakultäten der TU Chemnitz erhielten den nach ihr benannten Preis.

Im Rahmen der Festveranstaltung blickte Dießner noch einmal zurück in ihre Studienzeit. Als Kind von Handwerkern sei ihr schon früh klar gewesen, dass nur ein technisches Studium für sie in Frage kam. Deswegen hat sie sich im Maschinenbau eingeschrieben. Und Probleme mit ihren meist männlichen Kommilitonen hatte sie nicht. "Eleonora war unser Sonnenschein", sagte Albrecht Weiss, der zum Alumni-Treffen aus der Nähe von Frankfurt angereist war. In seinem Vortrag ließ er noch einmal die Studienzeit in Schwarz-Weiß-Bildern Revue passieren und erzählte einige Anekdoten. Etwa von dem große Autorität ausstrahlenden Rektor der HfM, Prof. Dr. August Schläfer, oder vom Faschingsumzug der Studenten durch die Innenstadt oder von den leistungsstarken Handballern seines Jahrganges.

Erwin Feige, der seit zehn Jahren die organisatorischen Fäden der Absolventengruppe zusammenhält, verdeutlichte mehrere ihrer Besonderheiten: "Einige von unseren Mitstudenten waren noch aktive Kriegteilnehmer, alle haben wir den mörderischen Zweiten Weltkrieg bewusst erlebt. Viele von uns waren aus dem Osten Deutschlands beziehungsweise aus anderen Ländern Ost- und Südeuropas - so genannte Vertriebene - und meistens, materiell gesehen, sehr arme Leute. Aber alle beseelte uns der Wunsch nach guter Bildung." Und viele gingen diesen Weg erfolgreich weiter. "Aus unserem Matrikel gingen 15 Professoren, mindestens 20 weitere Promovierte, zwei Staatssekretäre, ein Botschafter, zwei Kombinatsdirektoren und mehrere Direktoren bedeutender Maschinenbaubetriebe sowie ein Chemnitzer Oberbürgermeister hervor", zählt Feige stolz auf.

Nach der Festveranstaltung im Museum zog es "Die 53-er" ins benachbarte Restaurant "Miramar". Dort blickten sie gemeinsam mit ihren Ehe- und Lebenspartnern auf die Studienzeit zurück, blätterten in Fotoalben oder im Jubiläumsbuch der Uni und erinnerten sich an vorangegangene Jahrgangstreffen. Das erste Mal waren in diesem Jahr gleich zwei Magnifizenzen zu Gast: Prof. Dr. Arnold van Zyl, der seit einem Jahr Rektor der TU Chemnitz ist, und Prof. Dr. Horst Weber, der von 1973 bis 1982 die damalige Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt leitete. Er war als Überraschungsgast geladen, denn er war der Doktorvater von Dr. Eleonore Dießner, die bei diesem Treffen im Mittelpunkt stand.

Am nächsten Tag besuchten "Die 53-er" den Campus, einige das erste Mal. Von der Mensa aus ging es gemeinsam mit dem Pressesprecher der TU Chemnitz zum Hörsaalgebäude, weiter zur Fakultät für Maschinenbau und zum Institut für Physik. Besonders beeindruckte die Besucher das Schülerlabor "Wunderland Physik", wo dessen Leiter Dr. Sascha Gruner zeigte, wie heute junge Menschen an Naturwissenschaft und Technik herangeführt werden. Nach einem Blick auf den Smart-Systems-Campus ging es zurück zur Mensa. Nach dem Mittagessen traten die meisten wieder die Heimreise an - in alle Himmelsrichtungen. Einige wollen schon bald auf den Campus zurückkehren, nämlich am 29. Juni 2013 zum 6. Alumni-Treffen der TU Chemnitz und zum anschließenden Alumni- und Universitätsball.

Weitere Informationen über "Die 53-er" finden Interessenten in "175 - Das etwas andere Jubiläumsbuch", in dem ein umfangreicher Zeitzeugenbericht von Erwin Feige enthalten ist. Das Buch ist für 17,50 Euro unter anderem in der Geschäftstelle der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz, Straße der Nationen 62, Raum 185, erhältlich.

Mario Steinebach
29.05.2013

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