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Maschinenbauprofessorin auf den Spuren zukünftiger IT-Trends

Prof. Dr. Birgit Awiszus reiste mit einer Study-Tour der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu hochkarätigen Forschungsinstituten der Informationstechnologie in den USA

  • Prof. Dr. Birgit Awiszus (6.v.r.) mit der DFG-Kommission für Rechenanlagen beim Besuch der National Library of Medicine am National Institute of Health in Bethesda bei Washington. Foto: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Cloud Computing bietet ein hohes Potential, lokale Ressourcen einzusparen, indem große Datenmengen ausgelagert und auch extern bearbeitet werden können. Wichtige Fragestellungen ergeben sich dabei zur Datensicherheit und dem Datenschutz. Um Vertrauen in die Technologie aufzubauen, besteht ein akuter Forschungsbedarf darin, dass die in der Cloud abgelegten Daten zu jedem Zeitpunkt sicher vor unbefugten Zugriffen von Dritten und vor Angriffen von außen sind. International führend auf dem Gebiet des Cloud Computing sind auch verschiedene Forschungseinrichtungen in den USA.

Um sich über die neuesten Entwicklungen des Wissenschaftlichen Rechnens (Computational Science and Engineering) zu informieren sowie offene Fragen zur IT-Infrastruktur zu klären, hat die Kommission für Rechenanlagen (KfR) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im März eine Studienreise zu ausgewählten Zielen in den USA unternommen. Mit Prof. Dr. Birgit Awiszus von der Professur Virtuelle Fertigungstechnik ist seit Ende 2012 auch ein Mitglied der Technischen Universität Chemnitz in dieser Kommission vertreten und konnte sich auf dieser Study-Tour bei hochkarätigen Instituten der USA über den aktuellen Forschungsstand verschiedener Zukunftstechnologien im IT-Bereich informieren.

Die Reise führte die Mitglieder der Kommission von Seattle, mit dem Besuch des internen Rechenzentrums von Microsoft, über San Diego zur University of California und dem San Diego Supercomputing Center, in dem die neuesten Entwicklungen im Hochleistungsrechnen besichtigt werden konnten. In Salt Lake City stand neben dem Besuch des Huntsman Cancer Institute auch das Scientific Computing and Imaging Institute an der University of Utah auf dem Programm, an dem eine weltweit führende Gruppe von Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Visualisierung komplexer Datensätze forscht.

In der Hauptstadt Washington D.C. wurden die wichtigsten DFG-Partnerorganisationen in den USA konsultiert: die National Science Foundation, das National Institute of Health und das Office of Science im Department of Energy. Mit einem Workshop im DFG-Hauptbüro in Washington, an dem Vertreter verschiedener Ausschüsse der US National Academies of Science, der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), der Coalition of Networked Information und der University of Indiana teilnahmen, konnten Fragestellungen zur Sicherheit des Cloud Computings und zu den Themen Big Data und Computational Science and Engineering diskutiert werden.

Die Reise führte die DFG-Kommission außerdem nach North Carolina an die State University in Raleigh, die in enger Zusammenarbeit mit IBM unter anderem eine Cloud-Lösung implementiert hat, und nach Boston an das vom Massachusetts Institute of Technology und Harvard University gemeinsam betriebene Broad Institute, eines der weltweit führenden Institute auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung.

Prof. Awiszus berichtet: "Wir haben in kurzer Zeit sehr viele wegweisende IT-Institute besuchen dürfen, bei denen wir auch sehr kritisch über die Zukunftstechnologie des Cloud Computings diskutieren konnten. Aus unserer Sicht als Gutachter müssen wir uns natürlich mit den Sicherheitsstandards beim Umgang mit sensiblen Forschungsdaten intensiv beschäftigen, um bei zukünftigen Forschungsanträgen auch die verschiedenen neuen Technologien fachgemäß beurteilen zu können. Dazu waren die geführten Gespräche außerordentlich hilfreich."

Stichwort: Kommission für Rechenanlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Die Kommission für IT-Infrastruktur ist ein Unterausschuss des Hauptausschusses der DFG und bewertet in dieser Funktion das Ergebnis der Begutachtung von Großgeräteanträgen mit IT-Systemen aus der Allgemeinen Forschungsförderung der DFG sowie aus den Programmen "Forschungsgroßgeräte" und "Großgeräte der Länder" nach technischen, methodischen und grundsätzlichen Gesichtspunkten. Sie befasst sich mit grundsätzlichen Fragen der IT-Ausstattung von Hochschulen und Klinika und erarbeitet Empfehlungen zu IT-Gesamtkonzepten, IT-Installationen und Konzepten zur Vernetzung. Die Kommission besteht derzeit aus elf Mitgliedern, die für jeweils drei Jahre vom Hauptausschuss der DFG gewählt werden. (Quelle: DFG)

(Autorin: Dr. Carolin Binotsch)

Katharina Thehos
08.04.2013

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