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"Ein ausgezeichneter Brückenbauer zwischen Hochschule und Wirtschaft"

TU Chemnitz und Fraunhofer IWU verabschiedeten Prof. Dr. Reimund Neugebauer, der im Oktober sein Amt als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft antritt

  • Prof. Dr. Reimund Neugebauer (M.) wurde von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (r.) mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Zu den ersten Gratulanten zählte TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl. Foto: Peter Schubert
  • Seitens der Stadt Chemnitz wurde Prof. Neugebauer mit einem Eintrag in das Goldene Buch geehrt. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig gab ihm außerdem eine illustrierte Ausgabe des Buches "Das Kapital" von Karl Marx mit auf den Weg nach München. Foto: Peter Schubert

Im Rahmen eines Symposiums haben die Technische Universität Chemnitz und das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU am 20. September 2012 Prof. Dr. Reimund Neugebauer verabschiedet. Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft hat bereits in seiner Sitzung am 8. Mai Prof. Neugebauer zum künftigen Präsidenten gewählt. Er wird im Oktober Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger nachfolgen, der zehn Jahre an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft stand. Prof. Neugebauer war bislang Direktor des Institutes für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse IWP an der TU Chemnitz sowie Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. Während des Symposiums erhielt er den Sächsischen Verdienstorden und trug sich ins Goldene Buch der Stadt Chemnitz ein.

Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl, blickte in seiner Ansprache während des Symposiums auf die bisherige Kooperation zwischen der TU und dem Fraunhofer IWU zurück. "Zwischen dem Fraunhofer IWU Chemnitz und der Chemnitzer Universität besteht seit 1991 eine sehr erfolgreiche akademische Partnerschaft", so Prof. van Zyl. Dies habe synergetisch die Entwicklung beider Partner unterstützt. Der Rektor verwies darauf, dass sowohl der erste Sonderforschungsbereich im Maschinenbau als auch der erste Transregio in den neuen Bundesländern an der Chemnitzer Universität eingerichtet wurden. Seit 2009 arbeiten beide Partner im Landesexzellenzcluster "Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovationen in der Produktionstechnik" (eniPROD) zusammen. "Dank der akademischen Partnerschaft war die TU Chemnitz auch im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder erfolgreich", sagte der Rektor und ergänzte: "Chemnitz ist mit dem Exzellenzcluster MERGE jetzt einer der bundesweit zwei exzellenten Universitätsstandorte im Bereich Maschinenbau." Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz habe sich zu einem europäisch führenden Zentrum auf dem Gebiet moderner Produktionssysteme bzw. industrieller Technologien entwickelt und werde durch den Bundesexzellenzcluster "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) weiter an Bedeutung gewinnen. An dieser Entwicklung habe Prof. Neugebauer entscheidenden Anteil: "Kollegen Neugebauer habe ich nicht nur als exzellenten Wissenschaftler und hervorragenden Netzwerker kennen, sondern auch als Menschen schätzen gelernt. Er ist ein ausgezeichneter Brückenbauer zwischen Hochschule und Wirtschaft", sagte Prof. van Zyl und betonte: "Auf dieser Brücke werden auch Ergebnisse transportiert."

Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, sprach in seinem Festvortrag über das Thema "Sachsen - eine Innovationsschmiede in Europa" und würdigte dabei die Verdienste von Prof. Neugebauer um den Wissens- und Wirtschaftsstandort Sachsen. "Professor Neugebauer ist ein unternehmerisch denkender Wissenschaftler im doppelten Sinn. Einerseits hat er dank wegweisender Forschungen von Weltruf Drittmittelprojekte, Sonderforschungsbereiche und Exzellenzcluster an die TU Chemnitz und ans Fraunhofer IWU geholt", sagte Tillich und ergänzte: "Andererseits war es stets sein Anliegen, dass die Wissenschaft den Unternehmen der Region hilft, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu steigern." Im Anschluss an seine Rede ehrte der Ministerpräsident Prof. Neugebauer mit dem Sächsischen Verdienstorden, der höchsten Auszeichnung des Freistaates.

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Barbara Ludwig, hielt eine Ansprache unter dem Titel "Chemnitz - die Zukunftsstadt". "Professor Neugebauer hat einen nachdrücklichen Charme - und er ist charmant nachdrücklich", sagte Ludwig und betonte: "Er kann begeistern, verblüffen, überzeugen - und durchsetzen. Er kann Menschen abholen und mitnehmen auf dem Weg von der Vision bis zur Umsetzung. Bei ihm folgen Worten Taten." Die Oberbürgermeisterin ehrte Prof. Neugebauer zum Abschied mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Chemnitz.

Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, sprach zum Thema "Ressourceneffiziente Produktion - ein Fraunhofer-Zukunftsthema aus Chemnitz". "Sachsen verliert nicht Professor Neugebauer. Aber Deutschland gewinnt jemanden, der - kampferprobt aus Sachsen - nun einen erweiterten Wirkungskreis hat", sagte Prof. Bullinger. Die Auszeichnung mit dem Sächsischen Verdienstorden sei auch eine Verpflichtung für Prof. Neugebauer, sich weiter um den Freistaat zu kümmern.

Prof. Dr. Reimund Neugebauer stellte sein Schlusswort unter den Titel "Dank - für 20 Jahre Ideenfabrik". Der Dank galt vor allem seinem Team und allen Mitstreitern - sowohl am Fraunhofer IWU als auch an der TU Chemnitz - sowie der Wirtschaft und der Politik. Neugebauer dankte zudem Ministerpräsident Tillich für eine "kluge Wissenschafts- und Wirtschaftspolitik im Freistaat Sachsen". Chemnitz habe sich für ihn als eine gute Wahl erwiesen, betonte Neugebauer: "Ich hoffe, dass sich der Wechsel nach zwei Jahrzehnten in Chemnitz im Verhältnis zu meiner zukünftigen Zeit in München als ein goldener Schnitt erweisen wird", so Prof. Neugebauer.

Die Moderation des Symposium, zu dem zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zu Gast waren, lag bei Holly Shores-Alles vom Fraunhofer IWU. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Streichquartett Blue Velvet.

Zur Person: Prof. Dr. Reimund Neugebauer

Reimund Neugebauer studierte Maschinenbau an der TU Dresden mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik. Nach dem Diplom war er dort als wissenschaftlicher Assistent tätig und promovierte 1984. Dem folgten eine leitende Tätigkeit in der Maschinenbauindustrie und die Habilitation 1989. Danach wurde er als Hochschullehrer an die TU Dresden berufen, wo er 1990 die Geschäftsführung des Institutes für Werkzeugmaschinen übernahm. 1992 wurde er Leiter der neu gegründeten Fraunhofer-Einrichtung für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz, die schon zwei Jahre später zum Institut ernannt werden konnte. Seit 1993 ist er Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der Technischen Universität Chemnitz. Dort gründete er auch das Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse IWP und ist seit 2000 dessen Direktor. Von 2003 bis 2006 war er zudem Dekan der Fakultät für Maschinenbau.

Der 59-Jährige ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Verbände. So war er 2010/2011 Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik WGP. Er gehört der Arbeitsgemeinschaft Umformtechnik AGU an und ist Fellow der Internationalen Akademie für Produktionstechnik CIRP, deren Generalversammlung er 2007 als Chairman in Dresden ausrichtete. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und Gründungspräsident des Industrievereins Sachsen 1828 e.V.

Die Verleihung des Sächsischen Verdienstordens ist hier als Video zu verfolgen.

Ein Filmbeitrag von Sachsen-Fernsehen über die Verabschiedung ist hier zu sehen.

Katharina Thehos
20.09.2012

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