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Junior-Naturforscher stürmten den Chemnitzer Tierpark

Führungen, Fütterungen und Fragerunden: Die Kinder-Uni Chemnitz lud am 23. Juli 2011 zu einer Sonderveranstaltung in den Tierpark ein

  • Bei Kurzführungen erfuhren die Kinder-Uni-Besucher beispielsweise, dass der Strauß zwar ein Vogel ist, aber nicht fliegen kann. Dafür läuft er aber bis zu 50 Kilometer pro Stunde - also so schnell, wie ein Auto in der Stadt fahren darf. Foto: Christian Schenk
  • Drei verschiedene Führungen gingen über unterschiedliche Routen durch den Tierpark, sodass viele Gäste nicht nur eine Führung besuchten und immer wieder neues erfuhren. Foto: Christian Schenk
  • Manche Tiere ließen sich von den zahlreichen Besuchern nicht aus der Ruhe bringen und genossen einfach das schöne Wetter. Foto: Christian Schenk
  • Mehr los war beispielsweise bei den Stachelschweinen - hier konnten die Kinder-Uni-Besucher einer Fütterung beiwohnen. Foto: Christian Schenk
  • Wer beim Faultiertreff gut aufpasste, konnte hinterher eine Frage des Tierpark-Quizes beantworten: Warum bewegen sich Faultiere so wenig? Nein, sie sind nicht furchtbar faul, sondern sie müssen Energie sparen, da sie nur Nahrung zu sich nehmen, die sehr wenig Energie enthält. Foto: Christian Schenk
  • Auch der Schwanz des Nasenbärs spielte im Quiz eine wichtige Rolle. Die Fütterung der Nasenbären lockte zahlreiche Gäste ans Gehege. Foto: Christian Schenk
  • Den Fragen der Kinder stellte sich Tierparkdirektorin Anja Dube (l.). Moderiert wurde die Sprechstunde von Kinder-Uni-Leiterin Brita Stingl (2.v.l.). Foto: Christian Schenk
  • An vielen Gehegen heißt es "Anfassen verboten" - ausdrücklich erlaubt ist es jedoch im Streichelzoo, was viele Kinder ausnutzten. Foto: Christian Schenk
  • Die Kindervereinigung lud zu Spiel und Spaß ein...
  • ...und hatte Angebote für jeden Geschmack im Gepäck. Fotos: Christian Schenk

1.300 Besucher zählte der Tierpark Chemnitz am 23. Juli 2011. Viele von ihnen waren der Einladung der Kinder-Uni Chemnitz gefolgt, die ein ganztägiges Sonderprogramm mit dem Titel "Auf den Spuren wilder Tiere - Kinder-Uni sucht Naturforscher" veranstaltete. Genau 139 Junior-Studenten, die im vergangenen Semester Vorlesungen der Kinder-Uni besucht hatten, zeigten ihren Studentenausweis vor und erhielten so freien Eintritt in den Tierpark. Auch Familien aus weiter entfernten Heimatorten - von Bremen bis Budapest - freuten sich über das abwechslungsreiche Programm. "Mit dieser Veranstaltung kommen wir den Themenwünschen der Kinder nach, die diese im vergangenen Semester bei uns abgeben konnten. Sehr oft ging es dabei um Tiere, sodass es sich anbot, dass wir einmal den Hörsaal verlassen und im Tierpark auf Entdeckungsreise gehen", sagte Kinder-Uni-Leiterin Brita Stingl. Mit der Resonanz auf diese Sonderveranstaltung war sie ebenso zufrieden wie Tierparkdirektorin Anja Dube, die sich über die Kooperation mit der TU freute und sich eine weitere Zusammenarbeit gut vorstellen kann.

Einen Überblick über die Tiere des Zoos konnten sich die Besucher bei verschiedenen Kurzführungen verschaffen. Dabei erfuhren sie auch einiges Wissenswertes, das sie beim Tierpark-Quiz gleich anwenden konnten. Wer hierbei Spürsinn bewies und mit vielen richtigen Antworten glänzte, erhielt eine Urkunde, die ihn als Naturforscher auszeichnet. Noch genauer kennen lernen konnten die Junior-Studenten und ihre Freunde, Geschwister, Eltern und Großeltern einige ausgewählte Tierarten - so standen Fütterungen bei den Krallenaffen, Stachelschweinen und Nasenbären ebenso auf dem Programm wie ein Faultiertreff.

Wer dann noch Fragen hatte, besuchte die Sprechstunden mit der Tierparkdirektorin Anja Dube. Von ihr wollten die Kinder eine ganze Menge wissen. Etwa: Wie wird man Tierparkdirektorin? Man sollte Biologie oder Tiermedizin studiert haben, erklärte Dube. Sie selbst habe schon sehr früh gewusst, dass sie in einem Tierpark arbeiten wollte. Auf dem Weg zur Direktorin sei dann neben Hartnäckigkeit auch etwas Glück gefragt - schließlich gebe es in ganz Deutschland insgesamt nur eine begrenzte Zahl Zoos, die Leiter brauchen. Und wie viele Tierarten gibt es eigentlich im Chemnitzer Zoo? Ungefähr 180 Arten und rund 1.000 Tiere. Einmal im Jahr werden die Tiere gezählt, erklärte Dube - natürlich ohne die zahllosen Insekten, die den Zoo zusätzlich bevölkern. Was ist das Lieblingstier der Tierparkdirektorin? Da könne sie sich gar nicht so genau festlegen, sagte Dube - zu ihren Favoriten zählen aber alle Katzenarten und eine recht alte Äffin, die schon sehr lange im Tierpark ist, verriet die Biologin. Was ist der Unterschied zwischen einem Tierpark und einem Zoo? Die Begriffe sind historisch gewachsen, heutzutage gibt es aber keinen Unterschied mehr - der Tierpark Chemnitz ist also auch ein Zoo. Und wie viele Mitarbeiter hat der Chemnitzer Tierpark? Es gibt 29 Arbeitsplätze. Vor allem die Tierpfleger müssen übrigens auch dann ran, wenn schlechtes Wetter ist und keine Besucher im Zoo sind - schließlich müssen die Tiere jeden Tag versorgt werden. Welche Jungtiere gibt es zurzeit im Tierpark? Erst vor wenigen Tagen, am 19. Juli, kam bei den Somali-Wildeseln ein männliches Fohlen zur Welt. Und erst ein paar Wochen alt sind die drei kleinen Schnee-Eulen. Auch bei anderen Tieren ist Nachwuchs mit im Gehege, so etwa bei den Wildpferden, den Kängurus und den Stachelschweinen. Werden im Zoo Tiere mit der Hand aufgezogen? Das versuche man zu vermeiden, sagte Dube, da den Jungtieren ohne Kontakt zu ihren Eltern etwas fehle. Außerdem sei es sehr aufwändig. Manchmal gehe es jedoch nicht anders. Beispielsweise sei auch der Chemnitzer Löwe Malik per Hand aufgezogen worden, jedoch im Zoo in Leipzig. Gibt es denn eigentlich eine Tiersprache? Nein, aber die Pfleger haben verschiedene Methoden, zu erkennen, wie es einem Tier geht. Und die meisten im Zoo geborenen Tiere können auch die Stimmungen der Menschen erfühlen. Weitere Fragen der Junior-Naturforscher beschäftigten sich beispielsweise mit einzelnen Tierarten: Polarfüchse leben normalerweise in einem kälteren Klima - gibt es in ihrem Gehege einen Ort, wo es kühler ist? Dort, wo die Polarfüchse normalerweise leben, gibt es auch Sommer. Diese sind zwar kürzer, aber die Polarfüchse sind so anpassungsfähig, dass sie sich an das Klima in Deutschland gewöhnen. Außerdem wechseln sie ihr Fell und kommen dadurch gut mit den etwas höheren Temperaturen aus - eine Kühlung im Gehege ist also nicht nötig. Warum stehen Flamingos oft auf einem Bein? Dabei würden sie sich ausruhen, vermutete die Tierparkleiterin. Außerdem könnten sie so ihr Bein im Gefieder wärmen. Bären sind gefährliche Tiere - warum gibt es dann Teddybären als Kuscheltiere? Der Teddybär geht auf den Koalabären zurück, sagte Dube - und der sei zwar auch gefährlich, sehe aber sehr niedlich aus, weshalb er als Vorbild für das Kuscheltier diente. Außerdem gebe es ja beispielsweise auch Plüsch-Löwen, obwohl die Raubkatzen auch gefährlich sind. Und kann man Ameisen auch als Haustiere halten? Man kann, so Dube - es ist allerdings ein aufwändiges Hobby und man braucht viel Platz. Außerdem müssten natürlich die Eltern einverstanden sein. Nur bei einer Frage musste sogar die Tierparkchefin passen: Was war zuerst da - das Huhn oder das Ei?

Wer auf seine Fragen Antworten gefunden hatte, konnte an einer Bastelstraße malen, kleben, puzzeln und falten nach Lust und Laune - natürlich immer rund um das Thema Tiere. Auf einer Experimentierstrecke konnten die Junior-Studenten ihren Tastsinn schärfen und sich beim Melken ausprobieren. Die Kindervereinigung Chemnitz beteiligte sich mit zahlreichen Spielangeboten am Tierparkfest und das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau sorgte für das leibliche Wohl. Finanziell unterstützt wurde die Sonderveranstaltung von der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz.

Übrigens: Die Kinder-Uni Chemnitz startet am 2. Oktober 2011 ins Wintersemester. Dann steht wieder eine Vorlesung im größten Hörsaal der TU auf dem Programm.

Die Kinder-Uni Chemnitz im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/tu/kinderuni

Katharina Thehos
23.07.2011

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