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Chemnitzer Betonkanus in Magdeburg am Start

Drei Studententeams der TU Chemnitz treten am 24. und 25. Juni 2011 bei der 13. Deutschen Betonkanu-Regatta an - selbst entwickelte Boote sind mit Carbonfasern verstärkt

  • Die Studierenden müssen bei der Regatta nicht nur kräftig paddeln, sondern auch technisch über ihr Kanu Bescheid wissen. Carolin Petzoldt (l.) und Sylvia Neumann stimmen die letzten Details ab. Betreut werden sie von Mitarbeitern der Fachgruppe Leichtbau im Bauwesen an der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK), im Bildhintergrund ist Henrik Funke zu sehen. Foto: Uwe Meinhold
  • Die Mischung macht`s: Die beiden Studentinnen Carolin Petzoldt (r.) und Sylvia Neumann rühren den eigens entwickelten Leichtbeton an, aus dem das Kanu gespachtelt wurde. Foto: Uwe Meinhold
  • Da kommt das Ruderboot nicht mit: Student Franz Schuiszils (vorne) und Mitarbeiter Henrik Funke bei der ersten Testfahrt auf dem Chemnitzer Schlossteich im April 2011. Foto: Wolfgang Thieme

Jetzt wird es ernst für sechs Studierenden der Technischen Universität Chemnitz, die in den vergangenen Monaten ihre eigenen Betonkanus geplant und gebaut haben: Am 24. und 25. Juni 2011 gehen sie in Magdeburg bei der 13. Deutschen Betonkanu-Regatta an den Start. Die Studierenden aus den Fächern Maschinenbau und Sports Engineering treten in einem Frauen- und zwei Männerteams an. Betreut werden sie von Mitarbeitern der Fachgruppe Leichtbau im Bauwesen an der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK).

Den Bewährungstest hat das erste Betonkanu der TU bereits im April 2011 auf dem Chemnitzer Schlossteich mit gleichzeitiger Bootstaufe bestanden. Aus dem Kurznamen der Professur, dem spanischen Wort "la bonita" für "die Schöne" verbunden mit dem Hinweis auf das Carbonmaterial entstand der Name: SLK-Carbonita. Da es zwei Betonkanus der TU Chemnitz gibt, sind diese nummeriert - an den Start gehen in Magdeburg also die "SLK-Carbonita I" und die "SLK-Carbonita II".

Beide Chemnitzer Boote sind fünf Meter lang und maximal 82 Zentimeter breit. Sie wiegen inklusive aller Einbauten 55 (SLK-Carbonita I) bzw. 65 Kilogramm (SLK-Carbonita II). Das leichtere Boot hat eine durchschnittliche Wandstärke von 5,5 Millimetern, das schwerere ist einen Millimeter stärker. Als Baumaterial verwendeten die Studierenden einen eigens entwickelten Leichtbeton, der mit einer textilen Bewehrung aus Carbongittern verstärkt ist.

Seit der ersten Proberunde auf dem Schlossteich haben die Chemnitzer Betonkanuten weiter an ihren Booten gefeilt - und natürlich regelmäßig trainiert, wofür sie die Talsperre Kriebstein nutzten. Im Frauenteam treten Carolin Petzoldt und Sylvia Neumann an. Bei den Männern sitzen der ehemalige Rennkanute Franz Schuiszils und Ronald Dietz in einem Boot, im anderen starten Toni Pöschel und Marcel Heimberg. Bei der Betonkanu-Regatta ist eine Strecke von 400 Metern zu absolvieren. Die Wettkampf-Läufe finden am 25. Juni von 8 bis 16 Uhr statt, die Siegerehrung steht für 17 Uhr auf dem Programm.

Die Betonkanu-Regatta versteht sich als Mischung aus Beton- und Bootsbautechnik, sportlichem Wettkampf und einer großen Portion Spaß. Prämiert werden deshalb nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch Kreativität und Teamgeist. Selbst ein Preis für die vom meisten Pech verfolgte Mannschaft wird verliehen, außerdem gibt es für alle Teilnehmer Erinnerungsplaketten - nahe liegend natürlich aus Beton. Das Chemnitzer Team möchte vorne mitschwimmen: "Unsere Studierenden werden kämpfen und alles geben, um mindestens das Finale bei den Frauen und Herren zu erreichen", sagt Dr. Sandra Gelbrich, Leiterin der Fachgruppe Leichtbau im Bauwesen, und ergänzt: "Die Chemnitzer haben nicht nur das nötige Know-how für den Bau eines Siegerbootes, sondern auch ausreichend Man- und Womenpower fürs Fahren."

Stichwort: Betonkanu

Seit 1986 treten alle zwei Jahre Teams aus Studenten oder Schülern deutschlandweit an, um mit selbst konstruierten Betonkanus eine Regatta zu gewinnen. Die 13. Auflage der Deutschen Betonkanu-Regatta findet die am 24. und 25. Juni 2011 in Magdeburg statt. Das älteste bekannte Boot aus Beton wurde 1848 in Frankreich gebaut. Ihm lag die Idee zugrunde, das Holz überall dort zu ersetzen, wo es von Feuchtigkeit gefährdet ist. Im Vergleich zur Bauweise aus Stahl, waren die Betonboote kostengünstiger und länger nutzbar. Allerdings haben die Schiffe aus Beton ein hohes Gewicht und lassen sich dadurch schwieriger manövrieren. Dass ein Boot aus Beton überhaupt schwimmt, erklärt sich mit dem so genannten Archimedischen Prinzip: Demnach ist die Auftriebskraft, die ein Körper in einer Flüssigkeit erfährt, genauso groß, wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums. Das Boot muss also weniger wiegen, als die Menge Wasser, die es verdrängt - dann schwimmt es, egal aus welchem Material es gefertigt wurde.

Die genauen Regeln der Betonkanu-Regatta sind im Internet nachzulesen: http://www.betonkanu-regatta.de

Weitere Informationen erteilen Henrik Funke, Telefon 0371 531-38995, und Erik Müller, Telefon 0371 531-38617.

Katharina Thehos
22.06.2011

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