Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 
TUCaktuell Schüler

„Weiß ich, was du denkst?“

Informativer Projekttag zur Berufs- & Studienorientierung am 24. Juni 2025 an der Professur Prädiktive Verhaltensanalyse

Die Professur Prädiktive Verhaltensanalyse (Leitung: Prof. Dr. Dr. Marco Ragni) der Technischen Universität Chemnitz öffnete Am 24. Juni 2025 ihre Türen für 15 Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums Chemnitz. Im Rahmen eines Projekttages zur Berufs- und Studienorientierung erhielten die Teilnehmenden unter dem Leitmotiv „Weiß ich, was du denkst?“ Einblicke in die Forschung rund um menschliches Denken und Verhalten.

Einstieg in wissenschaftliches Arbeiten

Zum Auftakt lernten die Teilnehmenden die Professur und deren Forschungsschwerpunkte näher kennen. Anschließend stand das Fachgebiet der Kognitionswissenschaft im Mittelpunkt: Womit beschäftigt sich diese Disziplin, und welche Methoden werden genutzt, um Denkprozesse systematisch zu untersuchen? Darauf aufbauend erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in grundlegende Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens: Wie gewinnt man neue Erkenntnisse? Welche Rolle spielen Theorien, Experimente und Beobachtungen dabei? Im weiteren Verlauf ging es schließlich um konkrete psychologische Modelle zur Erklärung menschlichen Verhaltens – etwa die „Theory of Mind“ als Grundlage dafür, Gedanken und Perspektiven anderer zu erfassen. Zudem wurde thematisiert, wie es zu Fehldeutungen über die Absichten anderer Personen kommen kann, zum Beispiel durch kognitive Verzerrungen bei sozialer Attribution.

Von der Theorie zur Praxis

Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen und bei spielerischen Interaktionen selbst zu Forschenden werden. Eine Aufgabe bestand beispielsweise darin, Mimik, Gestik oder Tonfall anderer Teilnehmender zu beobachten und daraus Rückschlüsse auf deren Handlungsziele zu ziehen. Diese Übung bildete die Brücke zur Vermittlung einer zentralen Methodik der Prädiktiven Verhaltensanalyse: dem Ableiten konkreter Vorhersagen aus Beobachtungen und theoretischen Überlegungen, die dann wiederum mit tatsächlichen Verhaltensdaten abgeglichen werden. Dazu erhielten die Teilnehmenden Einblicke in ausgewählte Experimente, wie sie auch in der Forschung der Professur eingesetzt werden: etwa ein Zahlenreihenexperiment, der Cognitive Reflection Test sowie logische Schlussfolgerungen aus Syllogismen. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften dabei abwechselnd in die Rollen von Versuchsperson, Beobachter oder „Prädiktor“. So konnten sie einerseits eigene Erfahrungen als Versuchsperson sammeln und andererseits versuchen, das Verhalten ihrer Mitschüler korrekt vorherzusagen und daraus erste Theorien abzuleiten – eine spannende Erfahrung mit dem Ziel, sowohl analytisches Denken als auch soziale Wahrnehmung zu fördern.

Wissenschaft mit Spielfaktor

Ein besonderes Highlight war ein Schere-Stein-Papier-Turnier mit Prädiktionskomponente: Wer konnte am besten vorhersagen, welchen Zug ein Spieler als nächstes machen würde? Die beiden erfolgreichsten „Prädiktoren“ wurden mit Urkunden sowie kleinen Preisen belohnt.

Abschluss mit Ausblick

Den Abschluss bildete ein Kurzvortrag von Dr. Clemens Bombach, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur, zu Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Er erklärte, wie diese Technologien Vorhersagen generieren und welche Verbindungen zur Forschung der Professur bestehen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen positiv aus: Sie gaben an, neue Perspektiven auf mögliche Studien- und Berufsfelder gewonnen zu haben.

(Autorin: Luise Mevius)

Mario Steinebach
01.07.2025

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.