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Was Lärmverschmutzung mit den Meeren macht

Physikalisches Kolloquium der TU Chemnitz widmet sich am 31. Mai 2023 dem Unterwasserschall und seinen Auswirkungen auf die Umwelt

Die kommende Ausgabe des Physikalischen Kolloquium des Instituts für Physik der Technischen Universität Chemnitz am 31. Mai 2023 (11:15 Uhr) steht ganz im Zeichen der Akustik des Meeres. Unter dem Titel „Biophysik der Meere: Die Auswirkungen von anthropogenem Schall auf marine Habitate“ wird Dr. Jeff Schnitzler von der Tierärztlichen Hochschule Hannover im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude (Hörsaal C10.013) der TUC Einblick in die wissenschaftliche Arbeit des Instituts für terrestrische und aquatische Wildtierforschung (ITAW) am Standort Büsum geben.

Das ITAW ist international ausgewiesen auf den Forschungsgebieten Gesundheit, Monitoring und Management von Wildtieren, sowie Habitatnutzung, Bioakustik, Gehörforschung, Verhaltensforschung, Ernährung, Reproduktion, Immunologie und Ökologie von Wildtieren im Zusammenhang mit naturschutzfachlichen Fragestellungen.

Im Vortrag stehen Schnitzlers Forschungsarbeiten zu Meeressäugern und die Auswirkungen von Lärm auf verschiedene Meeresorganismen hinsichtlich u. a. Sterblichkeit und Gehörschädigung im Fokus.

Der Kolloquiumsvortrag ist für alle Interessierten offen. Unmittelbar vor der Veranstaltung besteht ab 11 Uhr die Möglichkeit, mit dem Referenten sowie den gastgebenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Chemnitz vor dem Hörsaal ins Gespräch zu kommen.

Besonders Interessierte können bereits am Morgen um 9:15 Uhr an einem Fachseminar zu Theorie, Modellierung und Simulation mit Dr. Jeff Schnitzler zu Themen der marinen Akustik teilnehmen.

Eine Anmeldung an dieser zusätzlichen Veranstaltung ist per E-Mail an service@main.tu-chemnitz.de bzw. per Telefon unter der Nummer 0371/531-20100 möglich.

Der Ozean ist voll von Geräuschen

Die heutige akustische Kulisse des Ozeans umfasst viele verschiedene Schall- bzw. Geräuschquellen – sowohl natürlichen als auch menschlichen Ursprungs. Zu den natürlichen Quellen gehören geophysikalische Ereignisse wie windbedingte Wellen, Wellenschlag, Erdbeben, Regenfälle, thermische Bewegung des Meerwassers, aufbrechendes Eis sowie biologische Phänomene wie das Schnappen von Krabben, Walgesang, Klick-Geräusche von Delfinen und ein reiches Spektrum an verschiedenen Fischlauten.

Auch die Quellen menschlichen Ursprungs sind vielfältig und reichen von kleinen Sportbooten bis hin zu Supertankern bis hin zu seismischen Untersuchungen. Die meisten menschlichen Aktivitäten in der Meeresumwelt (z. B. seismische Luftkanonenuntersuchungen zur Kartierung tiefer geologischer Strukturen, Sonar zur Erkennung und Lokalisierung von Objekten, akustische Abschreckungsgeräte) erzeugen Geräusche, die entweder absichtlich für einen bestimmten Zweck oder unabsichtlich (z. B. Schifffahrt, Offshore-Bauarbeiten) als Nebenprodukt auftreten, trotzdem aber einen gehörigen, zum Teil irreversiblen Einfluss auf die marine Lebenswelt ausüben. Die Auswirkungen von anthropogenem Unterwasserlärm sind in Europa und weltweit ein heißes Thema geworden.

Der Veranstaltungstag ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Physik der Fakultät für Naturwissenschaften und dem Forschungszentrum MAIN der TU Chemnitz im Rahmen des von der „TUCculture2025“-Initiative geförderten Projektes „Chemnitz: Holz, Licht, Schall“.

Weitere Informationen erteilen:

(Autor: Dr. Thomas Blaudeck)

Matthias Fejes
26.05.2023

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