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Ausgezeichnete Bachelorarbeiten

Chemnitzer Förderverein für Physik e. V. zeichnete an der TU Chemnitz drei hervorragende Studienergebnisse in der Physik sowie in der Sensorik und kognitiven Psychologie aus

Der Chemnitzer Förderverein für Physik e. V. (CFP), der sich seit mehr als 20 Jahren in der Förderung physikalisch interessierter Schülerinnen und Schüler und des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fach Physik sowie in verwandten Disziplinen engagiert, vergab am 9. Juni 2022 seinen Förderpreis an Lukas Hille, Niclas Tilgner und Jenny Portwich von der Technischen Universität Chemnitz, die erfolgreich ihr Bachelorstudium Physik bzw. Sensorik und kognitive Psychologie abschlossen.

Lukas Hille verfasste im Physikstudium eine Bachelorarbeit zum Thema „Diffusion in Systems with Dissipative Delay“. Er hat dynamische Systeme untersucht, deren zeitliche Entwicklung auch durch ihre Zustände in der Vergangenheit bestimmt ist. Solchen Gleichungen kommt nicht nur in der Physik, sondern beispielsweise auch in den Ingenieurswissenschaften und vor allem in der Biologie Bedeutung zu. Seine Lösungen der untersuchten Bewegungsgleichungen zeigen unter bestimmten Voraussetzungen sogenanntes laminares Chaos - sie bilden Plateaus, deren Höhen im Grenzfall großer Verzögerungen durch wiederholte Anwendung (Iteration) einer einfachen Abbildung berechnet werden können. Der Einfluss der Verzögerung auf die entsprechenden chaotisch diffundierenden Systemzustände wurde dabei genauer untersucht.

Niclas Tilgner beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit im Rahmen des Physikstudiums mit dem Thema „Entkopplung einer epitaktischen Graphen-Schicht auf 6H-SiC(0001) durch Interkalation von Schwefel“. Das zweidimensionale „Wundermaterial“ Graphen spielt für viele technologische Anwendungen eine wichtige Rolle. Durch die Sublimation von Siliziumatomen an der Oberfläche von Siliziumkarbid kann eine Graphen-Lage erzeugt werden, welche noch an das Substrat gebunden ist und sich infolgedessen elektronisch von einer freistehenden Graphen-Schicht unterscheidet. Tilgner gelang es, diese Schicht durch das Einbringen von Schwefelatomen vom Substrat zu entkoppeln. Die Anwesenheit des Schwefels verändert die elektronische Struktur an der Oberfläche, insbesondere wurde eine Verschiebung der Fermi-Energie festgestellt.

Jenny Portwich hat eine Bachelorarbeit zum Thema „Adaptive Psychophysik: Vergleich zweier objektiver Verfahren zur Bestimmung der menschlichen Hörschwelle“ im Rahmen ihres Bachelorstudiengangs Sensorik und kognitive Psychologie verfasst. In ihrer Arbeit erfolgte ein Vergleich zweier Verfahren zur Messung der menschlichen Hörschwelle mit dem Ziel, eine Erhöhung der Effizienz eines Hörtests zu erreichen. Die gewählten adaptiven Verfahren ermöglichen eine Anpassung der Intensität der präsentierten Töne in Abhängigkeit der Antwort der Versuchsperson. Durch die Nutzung eines 2-alternative-forced-choice Paradigmas konnte die angestrebte Messung der Hörschwelle im Vergleich zu einem single-interval adjustment-matrix Verfahren in kürzerer Zeit erreicht werden, während die Genauigkeit auf gleich hohem Niveau blieb.

„Alle Geehrten haben exzellente Studienleistungen in ihrem Bachelorstudium in den vergangenen Jahren gezeigt“, begründet der Vorsitzende des Fördervereins, Prof. Dr. Dietrich R. T. Zahn, die Auszeichnung. Die ausgezeichneten Studierenden bleiben der TU Chemnitz auch nach dem sehr guten Abschluss ihres Bachelorstudiums treu und studieren derzeit in den Masterstudiengängen Physik bzw. Sensorik und kognitive Psychologie.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn, Telefon +49 (0)371 531-33036, E-Mail zahn@physik.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
10.06.2022

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