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Kick-off für signifikanten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der EU

Transeuropäisches Projekt „AMULET“ mit breiter Unterstützung aus Wirtschaft und Wissenschaft startet am 1. September 2021 – Durch den Einsatz fortschrittlicher Materialien soll ein Beitrag für deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen geleistet werden

Für eine dekarbonisierte und effiziente Kreislaufwirtschaft ist es zwingend notwendig, den Leichtbau als Schlüsseltechnologie weitreichend zu etablieren. Von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wird das wissenschaftlich und technisch erreichte Anwendungspotential von fortschrittlichen Leichtbaumaterialien bisher jedoch nicht vollständig ausgeschöpft. Das transeuropäische Projekt „AMULET“ (Advanced Materials and Manufacturing Technologies united for Lightweight) hat es sich deshalb zum Ziel gemacht, das im Bereich des Leichtbaus bisher noch größtenteils unerschlossene Innovationspotential von KMU zu erschließen und neue paneuropäische Wertschöpfungsketten für fortschrittliche Leichtbaumaterialien aufzuzeigen. Das AMULET-Konsortium, zudem auch der Forschungscluster MERGE der Technischen Universität Chemnitz gehört, wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ (INNOSUP-1) durch die Europäische Union bis August 2024 gefördert. Das Kick-Off-Meeting zum Projektstart findet am 6. September 2021 statt.

Etablierung fortschrittlicher Leichtbaumaterialien in KMU soll zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der EU beitragen

Die Entwicklung und Anwendung fortschrittlicher Leichtbaumaterialien, dazu zählen Faserkunststoffverbunde, keramische Faserverbundwerkstoffe und Leichtmetalle, hat in den letzten Jahrzehnten bereits zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung bei gleichzeitiger Leistungssteigerung beigetragen. Vor allem in der Automobilbranche, der Luft- und Raumfahrt, der Energiebranche sowie im Bauwesen wurden und werden die wichtigsten Impulse im Bereich Leichtbau erzielt. Bedingt durch fehlendes Anwendungswissen sowie fehlende technische und finanzielle Ressourcen wird das Potential von Leichtbaumaterialien von KMU zurzeit noch nicht in vollem Umfang genutzt. Ein branchenübergreifender, geförderter Wissensaustausch und das umfassende Netzwerk der beteiligten Forschungscluster von über 1.717 KMU, 341 Großunternehmen und 93 Universitäten, Forschungs- und Innovationsinstituten soll dies in Zukunft ermöglichen. Dabei ist es die Vision des AMULET-Konsortiums, durch die Stärkung von innovativem Leichtbau in KMU einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der EU zu leisten. Ein weiteres gemeinsames Ziel der zusammengeschlossenen Forschungscluster, Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie mitwirkenden KMU ist es darüber hinaus, aus den erarbeiteten Lösungsansätzen weitere, wegweisende Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf europäischer Ebene zu generieren.

Drei Antragsstufen – Themenbezogene Wettbewerbe und Wissenstransfer

In einer ersten Antragsphase des Projekts werden aktuelle, technische Herausforderungen beim Einsatz fortschrittlicher Leichtbaumaterialien in entsprechend besetzten Expertinnen- und Expertengruppen diskutiert und bewertet. Daran angeschlossen werden bis zu zwölf themenbezogene Wettbewerbe, an denen die europäischen KMU-Konsortien teilnehmen. Matchmaking-Events vor Ort in ausgewählten Partnerländern helfen bei der Vernetzung und Konsortienbildung interessierter KMU. In der zweiten Stufe werden die zusammengeschlossenen Unternehmen aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Die Demonstration der Lösungen bildet die dritte und letzte Stufe des Projekts, bei denen die Konsortien zusätzliche finanzielle Unterstützung und Prämien für ihre innovativen Lösungsansätze erhalten.

Doch nicht nur finanzielle und beratende Unterstützung ist entscheidend für die weitreichende, wirtschaftliche Nutzung fortschrittlicher Leichtbaumaterialien: Auch die Generierung von themenspezifischem technischem und betriebswirtschaftlichem Wissen ist erforderlich. Ein Curriculum aus mindestens zwölf technischen und sechs betriebswirtschaftlichen Themen wird zu diesem Zweck im Konsortium erarbeitet und den KMU anschließend über Online-Plattformen während der gesamten Projektlaufzeit zur Verfügung gestellt. Neben diesen Lerninhalten werden Webinare zu jedem Themenfeld angeboten. Für einen persönlichen Wissensaustausch stehen individuelle Coachings zur Verfügung. Das Ziel ist klar: Einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltigere und vor allem CO2-ärrmere EU leisten.

Weitere Informationen erteilt Katharina Götz, Projektkoordination AMULET, E-Mail katharina.goetz@mb.tu-chemnitz.de, Telefon +49 371 531-30497

(Autorin: Lena Rehm)

Mario Steinebach
23.08.2021

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