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Gelungene Premiere des „Tages der Mathematik“ im digitalen Raum

Von Ameisen auf dem Schwimmring bis zu begehbaren Zufallsbrettern: 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten in Gather.town einen spannenden Schülerteamwettbewerb

Nach der kurzfristig unvermeidbaren Absage fand am 24.April 2021 wieder ein „Tag der Mathematik“  der inzwischen dritte von der Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz organisierte - statt. In diesem Jahr wurde er erstmals rein online durchgeführt. Etwa 100 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten in Gather.town einen extra für diesen Zweck von Prof. Dr. Christoph Helmberg und weiteren Fakultätsmitgliedern erstellten virtuellen Mathematik-Campus mit Aula und Stationsgebäuden sowie einem einladenden "Außengelände" mit virtueller Matheausstellung, privaten Sitzgruppen und einem Brunnen erleben.

Der Mathecampus öffnete 9:30 Uhr seine Pforten. Danach stand ein Mannschaftswettkampf unter der Regie von Dana Uhlig und ihren Helfern für Schüler in den Altersklassen bis Klasse 9 bzw. ab Klasse 10 im Zentrum. Die Tatsache, dass alles in einer virtuellen Welt ablief, hatte dabei auch Auswirkung auf die zu bewältigenden Aufgaben. So galt es bei der Aufgabe "Ameise auf dem Schwimmring" etwa, einen begehbaren Doppeltorus von einer begehbaren Kugel oder einem ebenfalls begehbaren Donut zu unterscheiden, was so nur virtuell umsetzbar erscheint. Auch einige anderen Aufgaben wie die "Rundreise" -- eine Instanz des Handlungsreisendenproblems -- oder der "Evakuierungsplan" nutzten die virtuelle Welt zu ihrem Vorteil.

Nach dieser spannenden Phase ging es in die Mittagspause. Recht überraschend nahm das Gewusel der Teilnehmer-Avatare in dieser Zeit kaum ab, stets waren mindesten 68 Personen online. Die Zeit nutzten viele zur Erkundung der virtuellen Welt, zum Besuch der Ausstellung oder zum Plaudern in den privaten Bereichen. Wer Interesse am Mathematikstudium oder an Mathematik als Beruf hatte, konnte sich in der Mittagspause auch am Brunnen mit dem Studiendekan Prof. Dr. Vladimir Shikhman, einigen Mitarbeitern sowie zwei Absolventinnen der Fakultät treffen.

Ab 14:00 Uhr folgten dann spannende Vorträge, die insbesondere den mathematischen Hintergrund der Aufgaben beleuchteten. Bei der statistisch zu betrachtenden Aufgabe "Limitierte Sneaker" etwa wurde der Bogen von Ruben Schlotter und Prof. Dr. Alois Pichler vom "German Tank Problem" bis hin zur Aussagekraft von Corona-Tests in verschiedenen Szenarien gespannt. Es folgte ein gemeinsames Experiment - das (ebenfalls begehbare) Galtonbrett, in dem experimentell der Unterschied zwischen "gefühltem" und "echtem" Zufall vorgeführt wurde. Dabei übernahmen die Teilnehmer die Rolle der Kugeln, die normalerweise beim Galtonbrett durch ein Labyrinth möglicher Wege zufällig in eins der möglichen Fächer purzeln. Dank der erfreulich hohe Teilnahmerzahl war der Unterschied zwischen menschlich gesteuertem und tatsächlichen Zufall so gut erleb- und darstellbar.

Während dieser Aktivitäten wurde im Hintergrund eifrig die Auswertung des Wettbewerbs vorbereitet, technisch unterstützt durch eine von Felix Ospald hervorragend konzipierte reibungslos funktionierende Datenbank. Gegen 15:00 Uhr konnte die Siegerehrung stattfinden: Den ersten Platz in Klasse 8/9 erreichten "Die Irrationalen"; ein Fünferteam aus dem Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz (Emma Uhlig, Vlad Himcinschi, Josephine Hofmann,Lukas Grinz, Alfred Sontag) knapp vor "9/1" mit Jannes Köhler, Oskar Weidner, Robin Richter, Leon Hübner und Karl Schomerus vom Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig auf Platz 2 und den „Knickschlangenzähmern“ (ebenfalls Kepler-Gymnasium). In Klasse 10-12 war die Entscheidung letztlich noch knapper: Das Team "Ironie und so" (Greta Sophie Kreher, Robert Dietz, Arlene Schubert, Johanna Seidel, Carmen Stopp) vom Evangelischen Gymnasium Erzgebirge war punktgleich mit dem Team "vollFUNKTIONsfähig" (Johanna Weiß, Jonas Buschbeck, Antonia Lampke) des DPFA-Regenbogen-Gymnasium Augustusburg und konnte sich nur durch die schnellere Abgabe der Lösungen den ersten Platz sichern. "2 Unbekannte", ein spontanes Zweierteam vom Gymnasium Marienberg und dem Goethe-Gymnasium Bischofswerda folgten auf Platz 3.

Wie bei Online-Events nicht anders zu erwarten, kam es zwar zu Verbindungsproblemen - die aber den Ablauf der Veranstaltung nicht bremsen konnten. Alles in allem war die Teilnahme am „Tag der Mathematik“ trotz (und in mancher Beziehung auch wegen) der Virtualität für viele eine gelungene Gelegenheit, Mathematik aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Fakultät für Mathematik freut sich nach diesem Erfolg schon jetzt auf den nächsten „Tag der Mathematik“, der trotz der attraktiven virtuellen Möglichkeiten doch möglichst wieder in Präsenz ablaufen soll.

(Autor: Dr. Frank Göring)

Mario Steinebach
26.04.2021

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