Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Campus

Siegel, Label, Zeichen – ein Einstieg in die nachhaltige Beschaffung

Professur für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit der TU Chemnitz möchte mit besonderem Informationsangebot nachhaltige Beschaffungsprozesse stärken, auch im Hochschulbereich

Öffentliche Verwaltungen kaufen laut Auskunft des Umweltbundesamtes pro Jahr Waren und Dienstleistungen für rund 500 Milliarden Euro ein – vom Kugelschreiber bis zum Großcomputer. „Wenn bereits bei der Beschaffung auf mehr umwelt- und sozialfreundliche Produkte, Materialien und Dienstleitungen geachtet werden würde, könnten auch auf diesem Weg Umweltbelastungen und Ausbeutung reduziert und so ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um unter anderem ambitionierte Klimaziele zu erreichen“, sagt Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Inhaberin der Professur für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit und Rektoratsbeauftragte für nachhaltige Campusentwicklung an der Technischen Universität Chemnitz. Da das Vergaberecht ausdrücklich umweltbezogene Kriterien bei öffentlichen Beschaffungen zulässt, sieht Arnold hier ein riesiges Potenzial – nicht nur bei der zentralen Beschaffung, sondern auch bei individuellen Beschaffungen. „Das fängt bei Bio- und Fair-Trade-Schokolade und -Kaffee schon an.“ so Arnold.

In diesem Zusammenhang sei es aus ihrer Sicht enorm wichtig, über die wichtigsten nachhaltigkeitsrelevanten Siegel, Label und Zeichen aufzuklären – nicht nur die in Beschaffungsprozesse direkt involvierten Personen. „Es kommen ständig neue Gütezeichen hinzu, die sehr genau, mitunter auch kritisch betrachtet werden müssen“, so die Chemnitzer Wissenschaftlerin. Deshalb geben die Professorin und ihr Team auf der Website der Professur einen Überblick über wichtige nachhaltigkeitsrelevante Siegel und Label, die eine nachhaltige Beschaffung, unter anderem auch im Hochschulkontext, bestärken können: https://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl8/beschaffung.php.

„Wir wollen mit diesem kleinen Ausschnitt einen Einstieg in die Thematik der nachhaltigen Beschaffung bieten, etwa in den Bereichen Lebensmittel, Papier, Holz, Möbel, IT, Energie, Bürozubehör und Reinigungsmittel“, erläutert Arnold. Auf der Website finden sich darüber hinaus auch weiterführende Informationen bzw. Links, u. a. zum Informationsangebot „Nachhaltige Beschaffung - Informationen zu Produktgruppen“ der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

„Es würde mich sehr freuen, wenn wir mit diesem Informationsangebot nicht nur viele Mitglieder und Angehörigen unserer Universität aufklären können, sondern weitere Wege hin zu mehr Nachhaltigkeit im Hochschulalltag aufzeigen können. Es lohnt sich ein vertiefender Blick und genaues Lesen, da jedes Siegel beziehungsweise Label unterschiedliche Kriterien der Nachhaltigkeit bedient und ganz eigene Grenzen hat“, so Arnold. Sehr gern gibt die Nachhaltigkeitsexpertin weitere Hinweise.

Stichwort: Nachhaltige Beschaffung

Nachhaltige Beschaffung adressiert Versorgungs-, Bereitstellungs- und Lieferketten, die über den gesamten Lebenszyklus ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen im Blick haben. Sie umfasst alle Nachhaltigkeitsaspekte, die sich auf die Güter oder Dienstleistungen und auf die Lieferanten entlang der Lieferketten beziehen. Nachhaltige Beschaffung trägt zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einer Organisation und zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie bei. Die ISO 20400:2017 ist der erste internationale Leitfaden zur nachhaltigen Beschaffung. Auf nationaler Ebene fördert dazu das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung, um „Bund, Länder und Kommunen darin zu unterstützen, ihre Beschaffung weiter an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten“, so die Aussage in der "Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie". Eine gute Orientierung gibt auch der „Kommunale Kompass - Service für Beschaffungsverantwortliche in Kommunen“.

Kontakt: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Professur für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit,  E-Mail marlen.arnold@wirtschaft.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-31120, Web https://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl8/beschaffung.php

Mario Steinebach
27.01.2021

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.