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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 02.03.2018

2. Parlamentarischer Abend der TU Chemnitz

Weiterentwicklung von MERGE und Lehramtsausbildung im Fokus

Unter dem Motto „TU Chemnitz im Dialog“ kamen Rektorat und Senat der TU Chemnitz diese Woche im Rahmen ihres zweiten Parlamentarischen Abends mit der Landespolitik ins Gespräch. Dabei wurden im Restaurant „Chiaveri“ im Sächsischen Landtag insbesondere die Weiterentwicklung des Bundesexzellenzclusters MERGE sowie die Zukunft der Grundschullehramtsausbildung in Chemnitz diskutiert.

Zur Weiterentwicklung des Bundesexzellenzclusters MERGE äußerte sich Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz, wie folgt: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die nun auslaufende Finanzierung von MERGE de facto in eine Überbrückungsfinanzierung sowie unseren Bundesexzellenzcluster in mehrere Forschungsgroßprojekte zu überführen, um dadurch die herausragenden wissenschaftlichen Kompetenzen an der TU Chemnitz, insbesondere auf dem Gebiet der Leichtbauforschung, zu verstetigen und auch weiter auszubauen.“

Mit Blick auf die Lehramtsausbildung in Chemnitz sagte er: „Die TU Chemnitz ist sehr gern bereit, die Lehramtsausbildung in Chemnitz zu verstetigen. Sie kann dies aber beim besten Willen nicht auf eigene Rechnung und zu Lasten bestehender Bereiche tun. Das bedeutet, dass das, was langfristig on top benötigt würde, auch langfristig on top zur Verfügung gestellt werden müsste, um die Lehramtsausbildung in Chemnitz ebenso langfristig abzusichern. Dazu zählen sowohl die Ressourcen und Stellen als auch die Studienplätze.“

Andrea Dombois, Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, betonte, dass das bisher erreichte Exzellenzniveau gesichert werden müsse. Auch der Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Uwe Gaul, lobte die Profilierung, die internationale Ausstrahlung und die enge Vernetzung des Bundesexzellenzclusters mit der Wirtschaft und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Er unterstrich die Bereitschaft des SMWK, gemeinsam mit der TU Chemnitz nach Lösungen zu suchen, um die Chancen bei der nächsten Runde der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern aufrechtzuerhalten.

Zur Chemnitzer Lehramtsausbildung sagte Gaul, dass sie dauerhaft ermöglicht werden solle. Dazu müssten im nächsten Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen die für die Ausbildung notwendigen Stellen bereitgestellt werden. Zudem sagte Gaul, dass die Rahmenbedingungen an der TU Chemnitz geschaffen werden sollen, um die in der Lehramtsausbildung tätigen Professorinnen und Professoren an der Universität zu halten.

MERGE schafft Arbeitsplätze – Technologie-Vorsprung im Leichtbau sichern

MERGE-Koordinator Prof. Dr. Lothar Kroll skizzierte den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Leichtbaus, auf deren Basis auch in Sachsen viele Arbeitsplätze in KMUs geschaffen und gesichert werden können. Kroll appellierte an die anwesenden Politiker, weiter in den Leichtbau an der TU Chemnitz zu investieren: „Nur eine exzellente Grundlagenforschung sichert den Technologievorsprung der KMUs am Standort Sachsen.“

Die Forschung am Chemnitzer Bundesexzellenzcluster MERGE zielt auf die Fusion großserientauglicher Basistechnologien aus den Bereichen Kunststoff, Metall, Textil und Smart Systems zur Entwicklung ressourceneffizienter Produkte und Produktionsprozesse. Der Cluster wird von 2012 bis 2018 mit mehr als 40 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie mit rund 30 Millionen Euro seitens des Freistaats Sachsen gefördert.

Chemnitzer Lehramtsausbildung stark nachgefragt – keine Steigerung mit eigenen Mitteln mehr möglich

Der Prorektor für Lehre und Internationales der TU Chemnitz, Prof. Dr. Maximilian Eibl, beschrieb die Entwicklung der Lehramtsausbildung seit deren zumindest temporären Wiedereinführung zum Wintersemester 2013/14 bis heute. Insgesamt seien derzeit in Chemnitz 426 Studie¬rende eingeschrieben, die den Beruf Lehrer bzw. Lehrerin anstreben. Die Nachfrage ist hoch: „Für die 120 Studienplätze, die im aktuellen Wintersemester 2017/18 zur Verfügung stehen, hatten sich fast 900 Interessierte beworben“, so Eibl. Zudem stellte er die Ergebnisse einer Studierendenbefragung aus dem Sommer 2017 vor: „Nur die Hälfte der Studierenden hätte ein Lehramtsstudium aufgenommen, wenn es nicht in Chemnitz angeboten würde“, so der Prorektor. 86,1 Prozent der Studierenden kommen aus Chemnitz, Mittelsachsen, Zwickau sowie aus dem Erzgebirgs- und aus dem Vogtlandkreis. „Viele der Studierenden wollen nach dem Studienabschluss auch dort zum Einsatz kommen.“

Eibl verdeutlichte auch, dass der eigene Beitrag der TU Chemnitz zur Lehramtsausbildung bereits jetzt hohe Ressourcen in Höhe von rund 1 Million Euro pro Jahr umfasse und mit weiteren Eigenmitteln nicht gesteigert werden könne. Bei einer Verstetigung des Lehramts-Studiums an der TU Chemnitz auf dem aktuellen Niveau mit 120 Studienanfängern bzw. -anfängerinnen pro Jahr müssten insgesamt 39 Stellen auf Dauer in den Haushalt eingestellt werden.