Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 15.04.2011

Offener Brief an den FDP-Landesvorstand Sachsen

Sehr geehrte Damen und Herren,

mir liegt ein Sachantrag des FDP-Landesvorstandes für den am 16. April 2011 stattfindenden Landesparteitag der FDP Sachsen zum Thema "Hochschul- und Wissenschaftsstandort Sachsen 2030" vor, zu dem ich als Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Sachsen wie folgt Stellung nehmen möchte: Lassen Sie mich zuallererst feststellen, dass ich eine "Universität Sachsen" nicht als sinnvoll erachte. Alle Hochschulformen haben ihre Berechtigung. Die Eigenständigkeit der sächsischen Universitäten und Fachhochschulen muss auch in Zukunft gewährleistet werden. Andere Versuche in Deutschland, mehrere Hochschulen unter einer Dachuniversität zu vereinen, haben bereits gezeigt, dass eine solche Zusammenfassung nicht zielführend ist.

Ich halte diese Bestrebungen auch nicht für zielführend vor dem Hintergrund der erfolgreich aufgestellten sächsischen Bewerbungen bei der bundesweiten Exzellenzinitiative. Stattdessen ist es für die Sicherung und Stärkung der Exzellenz der sächsischen Hochschulen wichtig, eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen zu gewährleisten. Darauf sollte das Augenmerk aller im Landtag vertretenen Parteien - also auch der Mitglieder der FDP - gerichtet werden. Die Chancen des Freistaates Sachsen, national und international zu punkten, haben ihre Wurzeln in der starken Ausrichtung auf Wissenschaft und Forschung. Diese Schwerpunkte müssen gestärkt und nicht durch Stellenabbau untergraben werden. Der angekündigte Stellenabbau wird sich sehr negativ auswirken. Ich bitte Sie als FDP-Landesvorstand Sachsen, sich nachdrücklich dafür einzusetzen, dass die personelle Situation der Hochschulen auch in Zukunft gesichert sowie weiter ausgebaut wird und keine Stellen gekürzt werden.

Meines Wissens soll der aktuelle Hochschulentwicklungsplan zeitnah ins sächsische Kabinett eingebracht, dort diskutiert und bis zum Sommer 2011 verabschiedet werden. Die Mitglieder der Landesrektorenkonferenz Sachsen fordern alle politischen Entscheidungsträger auf, den Abstimmungsvorgang zügig voranzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes
Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Sachsen