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Pressemitteilung vom 09.10.2001

Prominente diskutieren über die Zukunft Europas

Prominente diskutieren über die Zukunft Europas
Neue Studienangebote der TU Chemnitz starten mit fünfteiliger Vortragsreihe

Europa wächst zusammen - und im Freistaat Sachsen mehren sich die Vorurteile insbesondere gegenüber der Osterweiterung der Europäischen Union. Einer aktuellen Emnid-Umfrage zufolge sprechen sich nur 18 Prozent der Sachsen vorbehaltlos für eine EU-Osterweiterung aus, 40 Prozent sind noch unentschieden. Diese "ernüchternden und schon etwas beunruhigenden Ergebnisse" stellten Parlament und Regierung vor neue Aufgaben, mahnte der sächsische Landtagspräsident Erich Iltgen (CDU) in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit.

Von der TU Chemnitz dürften die politischen Bestrebungen für ein neues Europa Rückenwind erhalten: Vom Beginn des neuen Semesters an werden hier zukünftige Europa-Experten in drei Schwerpunktgebieten ausgebildet - einem sozial-, kultur- und wirtschaftswissenschaftlichem. In den drei neuen Bachelor-Studiengängen "Europa-Studien/European Studies" können Studierende die speziellen Kenntnisse über Ost- und Mitteleuropa erwerben, die im Zuge einer europäischen Integration benötigt werden. Das große Interesse an den einzigartigen Chemnitzer Studienangeboten gibt der Uni Recht: Bis jetzt haben sich 74 Erstsemestler eingeschrieben.

Zur Einführung dieser neuen Studiengänge hat sich die TU Chemnitz etwas ganz Besonderes einfallen lassen: In einer Vortragsreihe zum Thema "Zukunft Europa: Traditionen - Realitäten - Visionen" werden im Oktober und November dieses Jahres mehrere prominente Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kultur zu Wort kommen. Als erster hochrangiger Referent konnte der sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf gewonnen werden. Er wird am 17. Oktober 2001 über "Sachsen im neuen Europa" sprechen. Drei Wochen später referiert der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier am 8. November über die "Grundrechte-Charta und eine Europäische Verfassungsgebung".

Um das Verhältnis zu Tschechien geht es in den weiteren Vorträgen. Ob sich Deutsche und Tschechen als Mitbewohner, Nachbarn oder eher als Konkurrenten sehen, wird am 14. November vom Marburger Europa-Kenner Prof. Dr. Hans Lemberg erörtert. Seine persönliche Sicht zur Osterweiterung der Europäischen Union liefert am 22. November der Botschafter der Tschechischen Republik in Berlin, Exzellenz Dr. Boris Lazar. Den Schlusspunkt setzt am 28. November der tschechische Schriftsteller Pavel Kohout mit seiner Analyse über "Die Tschechen und die Deutschen zwischen Vergangenheit und Zukunft".

"Die Europa-Angebote der TU sollen und werden hoffentlich mithelfen, dass der Bau des europäischen Hauses gelingt", so der Chemnitzer Uni-Rektor Prof. Dr. Günther Grünthal. "Das heißt auch, dass wir die Sorgen der Bürgerinnen und Bürgern unserer Region ernst nehmen und das Gespräch suchen." Zur Vortragsreihe der TU Chemnitz, die im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 70, stattfindet, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Vortragsreihe "Zukunft Europa: Traditionen - Realitäten - Visionen" auf einen Blick:

Ort: Chemnitz, Uni-Teil Reichenhainer Straße 70, Hörsaal- und Seminargebäude

17.10.2001, 17 Uhr, Hörsaal N 114 Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen "Sachsen im neuen Europa"

08.11.2001, 19 Uhr, Hörsaal N 112 Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes, Karlsruhe "Die Grundrechte-Charta und eine Europäische Verfassungsgebung"

14.11.2001, 19 Uhr, Hörsaal N 112 Prof. Dr. Hans Lemberg, Universität Marburg "Mitbewohner - Konkurrenten - Nachbarn. Deutsche und Tschechen in ihrer gegenseitigen Wahrnehmung"

22.11.2001, 19 Uhr, Hörsaal N 112 Exzellenz Dr. Boris Lazar, Botschafter der Tschechischen Republik, Berlin "Die Osterweiterung der Europäischen Union: Der Meinungsstreit aus der Sicht eines tschechischen Mitteleuropäers"

28.11.2001, 19 Uhr, Hörsaal N 112 Pavel Kohout, Schriftsteller, Prag/Wien "Die Tschechen und die Deutschen zwischen Vergangenheit und Zukunft"