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Pressemitteilung vom 25.07.2001

Russischer Spitzenforscher entschied sich für Chemnitz

Russischer Spitzenforscher entschied sich für Chemnitz
Sofja Kovalevskaja-Preisträger baut an der TU eine hoch dotierte Arbeitsgruppe auf

Er ist einer der besten Nachwuchswissenschaftler Europas: Dr. Michael Feiginov aus Russland gehört zu den 14 ausländischen Spitzenforschern, die in diesem Jahr mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet worden sind. Insgesamt 19 Millionen Mark teilen sich die Preisträger, um eigene Arbeitsgruppen an einer deutschen Forschungseinrichtung ihrer Wahl aufzubauen. Feiginov hat sich für die TU Chemnitz entschieden. An der Professur Hochfrequenztechnik der hiesigen Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik hat der 29-jährige Physiker und Elektrotechniker bis zum Jahr 2003 die Möglichkeit, selbst gewählte Forschungsprojekte in einem Team junger Wissenschaftler weitgehend unbehelligt von administrativen Zwängen voranzutreiben. Dr. Feiginov bringt ein Preisgeld von 1,2 Millionen Mark mit, das nun seinem Spezialgebiet zugute kommt: der Hochfrequenz-Technik. Das Hauptinteresse gilt dabei den elektromagnetischen Strahlen im Terahertz-Bereich, die bislang vor allem für die Weltraumforschung von Interesse waren. In Chemnitz möchte Michael Feiginov in den nächsten Jahren neue Terahertz-Strahlenquellen entwickeln, die auch in der Medizin eingesetzt werden könnten. Er wird dabei unter anderem erforschen, wie sich biologische Zellen als Sensoren dieser Strahlung einsetzen lassen. Darüber hinaus arbeitet er an so genannten Nanostruktur-Bauelementen, die er als Messinstrument einsetzen möchte, um insbesondere biologische Materialeigenschaften zu ermitteln. "Die wissenschaftlichen Voraussetzungen für mein Spezialgebiet sind gut hier", lautet das erste Resümee des Russen, der bereits seit Dezember des letzten Jahres an der TU Chemnitz forscht. Im Moment suche er noch nach den geeigneten jungen Wissenschaftlern für seine Arbeitsgruppe.

Michael Feiginov ist Mitarbeiter der Russischen Akademie der Wissenschaften. Bereits vor zwei Jahren erhielt er für seine Doktorarbeit den russischen Staatspreis für junge Wissenschaftler. Der Sofja Kovalevskaja-Preis soll dazu beitragen, die langfristige Zusammenarbeit zwischen deutschen und ausländischen Nachwuchsforschern zu verbessern. "Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Internationalisierung der Forschung in Deutschland", erklärt Prof. Wolfgang Frühwald, Präsident der Humboldt-Stiftung. Stifterin des Preises ist das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogrammes der Bundesregierung (ZIP). Nicht von ungefähr trägt die Auszeichnung den Namen eines russischen Genies: Sofja Kovalevskaja (1850-1891) studierte in Heidelberg und Berlin und promovierte 1874 in Göttingen. Als erste Frau in Europa erhielt sie 1889 einen Lehrstuhl in Stockholm.

Hinweise für Fotografen und Kamerateams: Dr. Michael Feiginov steht Ihnen am Freitag, den 27. Juli 2001, 10 Uhr, im Uni-Teil Reichenhainer Str. 70, Zi. 432, für Aufnahmen zur Verfügung.