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Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Qualifikationsarbeiten
Habilitationen
07.11.2012 Schochow-Mierke, Gesine
Riskante Ordnungen. Von der Kaiserchronik zu Jans von Wien
Habilitation zum PD Dr. phil.
Philosophische Fakultät
24.10.2012 Bockelmann, Eske
Im Takt des Geldes. Zur Genese modernen Denkens
Habilitation zum PD Dr. phil.
Philosophische Fakultät

Promotionen
20.10.2023 Weggen, Mischa
"Du dunkles nicht, du helles Mittelalter." Die Oberuferer Weihnachtsspiele im 20. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Wissenschafts- und Aufführungsgeschichte. (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
02.06.2022 Rücker, Sandy
Das Bild Ladislaus Postumus‘ in deutsch- und tschechischsprachiger Dichtung im Wandel der Zeit. Ein Beitrag zur narrativen Identitätskonstruktion (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
04.12.2020 Nagel, Kay
Georg Spalatin als Übersetzer. Studien zu Paratext und Netzwerk (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
23.10.2017 Jurchen, Sylvia
Opus in fieri. Das Lalebuch (1597) - ein kynisches "Buch der Natur" des Menschen (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
18.08.2015 Rodefeld, Sara
Codex Weimar Q565. Konzeption - Funktion - Intention (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
03.03.2015 Kanz, Claudia
Als(o) Hans Schneider gesprochen hat. Untersuchungen zur Ereignisdichtung des Spätmittelalters (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
30.10.2013 Lorenz, Nicole
Das sächsische Reformationsdrama als Bindeglied zwischen mittelalterlichen und neuzeitlichen Aufführungsformen und Kommunikationsmedium der Reformation (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
05.07.2013 Friedrich, Ralf
Erfolgreiche und gescheiterte Vermittlungsverfahren in Heinrich Wittenwilers "Ring" (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
05.07.2013 Werner, Karen
Zur Rezeption mittelalterlicher Literatur für den Deutschunterricht im 20. Jahrhundert. Über die gesinnungsbildende Indienstnahme literarischer Überlieferungen in Unterrichtsmaterialien und in Zeitschriften aus der Zeit der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der DDR (Promotionsfach Germanistik)
Promotion zum Dr.phil.
Philosophische Fakultät
Dissertation
Sylvia Jurchen: Hermeneutik der Lüge. Untersuchungen zur mittelalterlichen Lügen- und Unsinnsdichtung
Gegenstand der Dissertation ist die sog. Lügen- bzw. Unsinnsdichtung. Es handelt sich um ein Corpus sehr heterogener Texte, das durch bestimmte Stilmittel zusammengehalten wird und um das sich nach Ludwig Uhland und Carl Müller-Fraureuth zuletzt erst wieder Sonja Kerth bemüht hat. Das breite semantische Spektrum des Lügenbegriffs einerseits, der in den Texten vielfach verwendet wird, die Stilmittel andererseits lassen a priori keine Beschränkung der Texte auf nur eine Funktion zu. Die Grundlage der Arbeit, die Fragen nach Formen und Funktionen der Stilmittel sowie nach Formen der Sinnstiftung verfolgt, wird eine Edition auch bisher unbekannter Texte bilden.

Dissertation
Carolin Menzer: Heilige in Sachsen
Für Sachsen und dessen angrenzende Bundesländer ist die Frömmigkeitsgeschichte des Mittelalters immer noch nicht befriedigend erforscht. Das hat seine Ursache zum einen darin, dass in diesen Ländern, in denen der Protestantismus zuerst seine Wurzeln schlug, das Erbe der Reformation immer noch gepflegt wird, auch auf wissenschaftlicher Ebene. Zum anderen wurde die Frömmigkeitsgeschichte unter dem Einfluss des SED-Regimes längere Zeit vernachlässigt. Seit der Wiedervereinigung hat die landesgeschichtliche Mittelalterforschung zwar mit Arbeiten von Enno Bünz etwa einen Aufschwung erfahren, doch gibt es nach wie vor viel nachzuholen. Die Dissertation will dazu einen Beitrag leisten, indem sie es sich zur Aufgabe macht, das hagiographische Schrifttum für Sachsen zu erschließen, das bisher Gegenstand nur weniger Einzelstudien war. Durch diese Untersuchung sollen sowohl ein tieferes Verständnis der Frömmigkeitskultur des Mittelalters als auch Erkenntnisse zur Literaturproduktion in der Region gewonnen werden.

Dissertation
André Muth / Sarah Wiedemann: Prof. Wilhelm Albert Soergel
Der Literaturhistoriker Prof. Dr. Wilhelm Albert Soergel muss in heutiger Zeit gleichermaßen als bedeutende Chemnitzer Persönlichkeit wie auch als Ebenbild vierer deutscher Staaten, in denen er von 1880-1958 lebte und wirkte, betrachtet und behandelt werden. Bereits 1911 erschien der rund 900 Seiten starke erste Band von 'Dichtung und Dichter der Zeit' mit dem Untertitel 'Eine Schilderung der deutschen Literatur der letzten Jahrzehnte'. Er sollte mit 21 Auflagen (bis 1928) und 77.000 verkauften Exemplaren Soergels erfolgreichste Veröffentlichung bleiben und trug maßgeblich zu seiner angenommenen Bewerbung an der Königlichen Gewerbeakademie, der heutigen Technischen Universität Chemnitz, bei, an der er schließlich 1920 zum Professor ernannt wurde. Das aufstrebende Bildungsbürgertum im In- und Ausland schmückte sich bald mit 'dem Soergel', der inzwischen zum Begriff geworden war - wie heute 'der Duden' - und bis in die 1980er Jahre als bedeutendste deutsche Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts im kollektiven Gedächtnis verharrte.
Gegenstand der Arbeit werden Untersuchungen zur Vernetzung Soergels mit Politik, Gesellschaft, Lebenswerk und Macht sein.

Dissertation
Kay Nagel: Georg Spalatin als Übersetzer
Georg Spalatin (1484-1545) - als Humanist, Theologe, Historiograph und vor allem als Vermittler zwischen Kurfürst Friedrich dem Weisen und Martin Luther bekannt, wirkte er zwischen 1519 und 1538 verstärkt auch als Übersetzer. In dieser Funktion übertrug er zahlreiche lateinische Schriften sowohl antiker als auch zeitgenössischer Autoren in die Volkssprache. Zu diesem Autorenspektrum gehören Plutarch, Philipp Melanchthon, Erasmus von Rotterdam und vor allem Martin Luther selbst, neben dem Spalatin als wichtiger Wegbereiter der Reformation im ernestinischen Sachsen gilt.
Nachdem die Arbeiten von Joachim Hamm und Martin Treu einzelne Übersetzungen beleuchtet haben, sieht das Dissertationsprojekt eine umfassende Studie zum Übersetzungskorpus Georg Spalatins vor. Dabei werden pädagogische Intentionen und reformationspolitische und historische Kontexte ebenso in den Fokus gerückt wie die Fragen nach Herkunft der Quellen und der Verbreitung der volkssprachlichen Drucke.

Dissertation
Sara Rodefeld: Der Codex Weimar Q 565
Gegenstand der Dissertation ist der Codex Weimar Q 565. Die Sammlung fasst Texte unterschiedlicher Kleingattungen des 15., 16. und 17. Jahrhunderts, die häufig eine Gemeinsamkeit aufweisen: obszöne Inhalte. Über diese soll die Handschrift neu erschlossen und ins Gespräch gebracht werden. Denn obwohl 1982 ediert, sind Fragen nach den Textzusammenhängen, der Motivation der Sammlung und ihrer Bedeutung weitgehend unbeantwortet geblieben.

Dissertation
Sandy Rücker: Dichtung über Ladislaus Postumus (Arbeitstitel)
Die Biografie von Ladislaus Postumus (1440–1457), böhmischer und ungarischer König sowie Herzog von Österreich, ist geradezu 'filmreif' und kulminiert im mysteriösen und seinerzeit in seinen Ursachen ungeklärten Tod des habsburgischen Hoffnungsträgers. Als der 17-jährige König während der Hochzeitsvorbereitungen mit der französischen Prinzessin Magdalena plötzlich erkrankt und innerhalb kurzer Zeit verstirbt, glaubt man im von zahlreichen Konflikten geprägten Böhmen nicht an einen natürlichen Tod, sondern vielmehr an eine politische Verschwörung. Es entstehen zahlreiche Dichtungen, die Leben und Tod des jungen Königs zum Gegenstand haben und ihre Wirkungen entfalten.
Bislang konzentrierte man sich in der deutschen und tschechischen Forschung immer wieder auf die Rekonstruktion der historischen Fakten, während man die Dichtungen vernachlässigte. Ziel der Dissertation ist es daher, nicht nur die Texte zu edieren und zu kommentieren, sondern das komplexe Gefüge aus Ereignis und Dichtung in seinen gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen darzustellen.

Dissertation
Stefanie Weiß: Intertextualität im späthöfischen Roman 'Friedrich von Schwaben' (Arbeitstitel)
Die Dissertation setzt sich zum Ziel, mittels einer Analyse der intertextuellen Erzählstrukturen das epistemologische Programm des 'Friedrich von Schwaben' zu verstehen. Methodischer Ausgangspunkt der Arbeit ist eine Untersuchung der intertextuellen Elemente des Werks auf der Basis einer mittelalterspezifischen Erzähltheorie: Handlungsmotivation bzw. die Funktion von Motiven und Strukturen, Figuren und Erzähler, Raum und Zeit, Text und Kontext. Als Rahmen der Arbeit bzw. als "roter Faden" dient dabei die Feststellung, dass literarische Erkenntnis im Text nicht direkt mitgeteilt werden kann, sondern immer an einen Vermittlungs- und Verstehensprozess gebunden ist, der erst durch den Einsatz fiktionaler und intertextueller Erzählstrategien realisiert wird.

Digitales Editionsprojekt (Erweiterung der Masterarbeit)
Thore Wilkens: Von der Deklination des Leibes. Die kommentierte Abschrift der Ringer Kunst des Fabian von Auerswald
Diese Abschrift des 1539 gefertigten Ringkampftraktats hat in der Forschung bisher nur wenig Beachtung gefunden, obwohl sie wesentlich zum Verständnis der auerswaldschen Ringkampflehre beiträgt. Darüber hinaus gewährt sie einen unvergleichlichen Einblick in das technische Niveau des mittelalterlichen Ringkampfes und seiner Vermittlung. Im Rahmen des Projekts wurde der Versuch unternommen, ein elektronisches Editionsformat für Zweikampftraktate zu entwickeln. Ziel war es, neben der gängigen Editionsinhalte, den pragmatischen Nachvollzug der technischen Anweisungen für wissenschaftlich nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck wurden eine umfassende Methode zur Interpretation der Techniken und ein geeignetes Videoformat entwickelt.