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Auf der Suche nach Antworten auf die Frage "Lehren und lernen wir das Richtige?"

Im Rückblick: 3. Alumni-Treffen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften vom 10. bis 12. November 2006

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Auch beim Alumni-Treffen blickten die Wiwis wie hier bei den Stadtwerken Chemnitz in die Praxis. Foto: Georg Hoffmann

Speziell den Absolventen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eine Plattform zu bieten, ist das Konzept des WiWi-Alumni-Netzwerks der TU Chemnitz. Absolventen, derzeitige und ehemalige Mitarbeiter und fortgeschrittene Studenten können sich hier kennenlernen und ihre Synergie-Potentiale nutzen, Kontakte für Jobs, Praktika etc. finden, aber auch ihre Bindung an die Fakultät pflegen. Bereits zahlreiche Professoren und namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik engagieren sich für dieses Projekt.

Eine Facette des WiWi-Alumni-Netzwerks ist seit 2004 das jährliche Treffen der Mitglieder und Interessenten an einem Wochenende im November, bei dem jeweils ein aktueller gesellschaftspolitischer Schwerpunkt mit wirtschaftswissenschaftlichem Bezug aufgegriffen und durch ein vielseitiges Programm eingerahmt wird. Dieses Jahr lud der Dekan Prof. Dr. Uwe Götze vom 10. bis 12. November zum 3. WiWi-Alumni-Treffen nach Chemnitz ein.

Thema

"Lehren und lernen wir das Richtige?" - dieser Frage werden wir uns in Zukunft immer häufiger stellen müssen. Wir, die Studierenden, die sich in einer noch immer schwierigen Arbeitsmarktsituation fit für das Berufsleben machen müssen. Aber auch wir, die Vertreter der Hochschulen, die in Zeiten des demographischen Wandels in einen Wettbewerb mit anderen Bildungsträgern um die besten Studierenden treten. In jedem Fall ist die optimale Lösung für Praxistauglichkeit und Nachhaltigkeit in der universitären Wissensvermittlung noch nicht gefunden und bleibt selbst in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion stark umstritten. Aufgrund dessen stand das Thema auch im Mittelpunkt des diesjährigen WiWi-Alumni-Treffens. Aus verschiedenen Perspektiven sollte diese Frage betrachtet werden und somit für alle Beteiligten einen ganzheitlichen Denkanstoß bieten.

Programm

Freitag, 10.11.2006

Vor allem an die kurz vor dem Examen stehenden Studenten richtete sich das Round-table-Gespräch "Studien-Ende und Berufs-Einstieg - ein Buch mit sieben Siegeln?". Heike Steinebach, im Personalwesen einer IBM-Tochtergesellschaft in Chemnitz tätig, und Peter Wendt, in verschiedenen Bereichen von EKO Stahl beschäftigt, berichteten von ihren Erfahrungen als Stellenbewerber, aber auch als Leiter von Einstellungsprozessen und standen den Zuörern auch zu brisanten Fragen Rede und Antwort. Anhand von sieben (provokanten) Thesen des Moderators Dr. Thomas Steger entwickelte sich eine lebhafte Diskussion: 1) Der Berufseinstieg beginnt lange vor dem Studienabschluss. 2) Noten sind nicht wichtig. 3) Außerberufliche Leistungen und Qualifikationen werden unterschätzt. 4) Ein eigenes Profil zu besitzen, ist zentral. 5) Geld spielt keine Rolle. 6) Der kluge Berufseinsteiger wählt einen Arbeitgeber mit Perspektiven. 7) Chemie und Bauchgefühl müssen stimmen.

Den Abschluss des Abends bildete ein Zusammentreffen im "Treff am Campus", wo es bei Snacks und Getränken zu einem geselligen informellen Austausch über berufliche und universitäre Entwicklungen kam.

Samstag, 11.11.2006

Pünktlich um 10 Uhr startete die Besichtigung des Heizkraftwerkes der Stadtwerke Chemnitz - dem Programmpunkt, für den wegen der begrenzten Teilnehmerzahl leider nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten. Der Schichtleiter persönlich führte durch das Gelände, in dem drei Blöcke ca. 480 Megawatt thermische Energie bereitstellen. Unzählige Treppen, Leitern und Stufen bewältigten die Gäste und wurden dafür mit überwältigenden Aus- und Einblicken belohnt. Besonders gefragt war der Besuch des "langen Lümmels", dem über 300 Meter hohen Schornstein, dessen Länge aus den Erfordernissen früherer Kraftwerkstechnik zur Emissions-Verminderung resultiert. Im Anschluss an die Besichtigung fand ein gemeinsames Mittagessen in der Traditionsgaststätte "Goldener Hahn" statt.

Das Highlight des Wochenendes war dann die Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag. Prominente Redner hatten sich für die Veranstaltung angesagt: Prof. Dr. Folker Weißgerber (bis 2005 Vorstandsmitgl. Volkswagen AG, jetzt Präsident des C-MIT), Prof. Dr. Peter Pawlowsky (Inhaber der Professur Personal und Führung), Prof. Dr. Albrecht Mugler (Vorstandsmitglied der Mugler AG, Oberlungwitz), Dr. Andreas Schmalfuß (MdL, stellv. Landesvorsitzender der FDP Sachsen) und Dipl.-Kfm. Raik Flämig (Mitglied der Geschäftsführung der ESKA Automotive GmbH, Chemnitz). Begrüßt von Prof. Dr. Klaus Dieter John (Inhaber der Professur Wirtschaftspolitik und Vorsitzender der Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft e.V.) und moderiert von Dr. Klaus-Peter Schulz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Innovationsforschung und nachhaltiges Ressourcenmanagement) erörterten sie Fragen wie "Sind unsere Studieninhalte und Lehrmethoden noch aktuell?", "Welche Anforderungen stellt die Wirtschaft an unsere Absolventen?" und "In welche Richtung wird sich die Hochschulbildung entwickeln?". Viele Zuhörer brachten sich durch Fragen und Statements in die Debatte um die Wertigkeit der neuen Bachelor-Studiengänge oder die Vorbereitung der Schüler auf das Studium und dessen Finanzierung. Heiß diskutiert wurden auch generelle Konzepte der Weiterbildung als lebenslanges Lernen und die Interdisziplinarität des Studiums. All dies vertiefte das engagierte Publikum auch noch im Anschluss bei Kaffee und Gebäck.

Am Abend waren die Teilnehmer ins Turmbrauhaus in der Chemnitzer Innenstadt eingeladen. Bei deftigem Essen und einem guten Tropfen wurde so manche Anekdote aus den Gründungszeiten der Fakultät aufgefrischt, die damaligen Verhältnisse mit den heutigen verglichen und fleißig Erfahrungen und Adressen ausgetauscht.

Sonntag, 12.11.2006

Das traditionelle Fußballspiel "Fakultätsmitarbeiter gegen Alumni" wurde am Sonntag Morgen in der Turnhalle am Thüringer Weg ausgetragen. Beide Mannschaften kämpften hart um die Tore. Eine Neuauflage und Revanche beim WiWi-Alumni-Treffen im nächsten Jahr ist sicherlich zu erwarten.

Der Brunch zum Ausklang der Veranstaltung fand in gemütlicher Atmosphäre im Ciao IO, einem stilvollen Cafe zwischen den Markthallen und dem Chemnitz-Fluss statt und bot noch einmal Gelegenheit, die drei Tage zu resümieren und Pläne für das kommende Treffen zu schmieden.

Fotos des Treffens, ein Verlaufsprotokoll der Podiumsdiskussion und weitere Informationen zum WiWi-Alumni-Netzwerk sind im Internet zu finden unter http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/alumni.

(Autorin: Karin Michaelis)

Mario Steinebach
24.11.2006

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