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Vom OP in den Hörsaal

Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I des Klinikums Chemnitz gewährt Studenten Einblicke in die Telemedizin und vermittelt medizinische Grundlagen der Psychologie

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Prof. Dr. med. habil. Johannes Schweizer im Operationssaal. Foto: Christine Kornack

Prof. Dr. med. habil. Johannes Schweizer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I des Klinikums Chemnitz, übernahm die gemeinsame Honorarprofessur Telekardeologie der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und der Philosophischen Fakultät. Mittlerweile neun Jahre arbeitet der renommierte Arzt in vielfältiger Weise mit der TU zusammen, so organisiert er unter anderem seit 1997 die Vortragseihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft". Im Rahmen seiner Tätigkeit als Honorarprofessor gab er schon im vergangenen Wintersemester mit den Vorlesungen "Einführung in die Telekardiologie" und "Einführung in die Sinnesphysiologie" nicht nur Studenten der Studienrichtungen Antriebs- und Bewegungstechnik, Print- und Medientechnik, Mikroproduktionstechnik sondern auch denen der Informationstechnik, Elektronik/Mikroelektronik, Mikrosystem- und Gerätetechnik und Diplompsychologie einen kleinen Einblick in die große Welt der Telemedizin.

Unter Telemedizin versteht man die Übertragung von medizinischen Daten, Befunden oder Bilder über zeitliche und räumliche Distanzen mit Hilfe von multimedialen Kommunikations- und Informationstechnologien. Dadurch ist es möglich, die räumliche und zeitliche Trennung zwischen Arzt und Patienten zu überbrücken. Mit der technischen Entwicklung hat sich vor allem die Telekardiologie als Teilgebiet der Telemedizin herausgebildet und ist ein effizientes Mittel der Diagnostik, Prävention und Behandlung von Herzerkrankungen.

Die Telekardiologie als Teilgebiet der Telemedizin bietet mit fortschreitender Entwicklung neuer Technologien, wie Mobilfunk und Internet, nicht nur hochwertigere Überwachungsgeräte, sondern auch bessere Serviceleistungen. So können beispielsweise durch die Anwendung so genannter "EKG-Monitoring-Cards" über Telefon drei bis zu 30 Sekunden lange EKG´s an die jeweilige Servicestation übertragen werden. Das Service-Zentrum ist rund um die Uhr mit medizinischem Personal besetzt und kann auf alle dort gespeicherten Patientendaten zurückgreifen und bei Gefährdungen den jeweiligen Hausarzt alarmieren. Das so genannte "Herz-Handy" kann nicht nur EKG´s überwachen, sondern zusätzlich mit Hilfe eines eingebauten GPS-Sytsems den Patienten im Notfall orten. Solch eine zeitnahe und ortsunabhängige Überwachung verbessert nicht nur die Lebensqualität deutlich, sondern setzt auch gleichzeitig das Risiko lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen herab, indem bei der alarmierten Stelle sofort reagiert werden kann. Aber auch zu Hause können Patienten mit so genannten Home-Monitoring-Systemen überwacht werden. Dabei werden die Daten von Herzschrittmachern kontinuierlich über ein Messgerät an ein Servicecenter mit Hilfe des Mobilfunknetzes (GSM) übertragen. Bei krankhaften Herzrhythmus- oder Herzfrequenzänderungen wird der Hausarzt sofort informiert. Aber auch wichtige technische Daten der Betriebssicherheit von Herzschrittmacher und von Defibrillator-Systemen können überwacht und übertragen werden. Bei Bedarf können schnell gezielte medizinische Maßnahmen eingeleitet werden.

In neue Entwicklungen der Medizin können die Studenten der TU Chemnitz im Wintersemester 2006/2007 einblicken, wenn Prof. Schweizer dienstags seine Vorlesung "Medizinische Grundlagen der Psychologie" hält.

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. med. Johannes Schweizer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, Herz- und Gefäßkrankheiten, des Klinikums Chemnitz, unter Telefon (03 71) 33 34 25 01.

(Autoren: Nicole Leithold & Mario Steinebach)

Mario Steinebach
07.09.2006

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