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Was finanziert der Studentenrat mit meinem Beitrag?

Einen Semesterbeitrag von 234,50 Euro zahlt jeder Student, wenn er sich für das Sommersemester 2014 an der TU immatrikuliert oder zurückmeldet - Sieben Euro gehen davon an die Studierendenschaft

  • Wer Mitglied der Studierendenschaft ist, bezahlt pro Semester sieben Euro an die studentische Interessenvertretung. 5,80 Euro fließen davon an den Studentenrat. Foto: Martin Blaschka

Jeder Student, der sich in Sachsen an einer Hochschule immatrikuliert, ist automatisch für das erste Semester Mitglied der Studierendenschaft. Dessen Vertretung, der Studentenrat, wird jedes Jahr durch die Wahlen der Fachschaftsräte gewählt und jede Fachschaft stellt dabei, gemessen an ihrer Studentenanzahl, eine gewisse Anzahl an Vertretern im Studentenrat. Für diese studentische Interessenvertretung verpflichtet sich jeder Student, jedes Semester einen Beitrag zu zahlen, der seit 2011 sieben Euro beträgt. Allerdings gehen davon noch einmal im Schnitt 1,20 Euro an die Fachschaften. Im Endeffekt bleiben dem Studentenrat also 5,80 Euro pro Student. An der Technischen Universität Chemnitz sind derzeit etwa 11.000 Studenten immatrikuliert, also ergibt sich daraus ein Gesamtetat von ca. 63.800 Euro im Semester. Doch was passiert mit dem Geld?

Der Studentenrat gliedert sich in 13 Referate: Hochschulpolitik, Kultur, Verkehr, Fahrradselbsthilfewerkstatt, Antidiskriminierung, Öffentlichkeitsarbeit, Lehre & Studium, BAföG & Soziales, Internationale Studierende, Akademischer Sanitätsdienst, Ökologie & Nachhaltigkeit (NATUC), Sport, Finanzen und die Geschäftsbetriebe, wie die Studentenclubs und das Chemnitzer Studentennetz (CSN). Die Referate übernehmen verschiedene Aufgaben, die in ihren jeweiligen Bereich fallen. Dazu gehören unter anderem kostenlose Beratungsangebote, Veranstaltungen, Ringvorlesungen und die Organisation von Demonstrationen.

So gehört die kostenlose BAföG-Beratung seit jeher als fester Bestandteil zum Angebot des Referats Bafög & Soziales. Damit die Beratungseinrichtungen immer auf dem aktuellen rechtlichen Stand bleiben, schickt der Studentenrat seine ehrenamtlichen Mitarbeiter regelmäßig zu Fortbildungen. Auch kulturelle Veranstaltungen, wie das "Heimscheißer"- oder die "Plan your Escape"-Party werden vom Referat Kultur organisiert und finanziert. Daneben hat das Referat Kultur Workshops, wie die DJ-Workshop-Reihe ins Leben gerufen. Sehr aktiv bringt sich auch das junge Referat für Ökologie & Nachhaltigkeit (NATUC) ein. Neben der Organisation von Ringvorlesungen rund um das Thema Nachhaltigkeit, betreut das Referat die Instandhaltung des ökologischen Gartens und versorgt diverse Veranstaltungen mit kostengünstigem veganen Essen. Gesetzlich ist die Studierendenschaft auch zur Förderung der Mobilität der Studierenden verpflichtet. So verhandelt das Referat Verkehr in regelmäßigen Abständen über den Preis und Leistungsumfang des Semestertickets.

"Unter den Referaten nehmen die Studentenclubs und das Chemnitzer Studentennetz als Geschäftsbetriebe eine gewisse Sonderrolle ein. Die Geschäftsbetriebe des Studentenrats sind in ihren Themensetzungen grundsätzlich autark, der Studentenrat übernimmt dabei lediglich die Genehmigung der Mittel sowie die Buchhaltung", erklärt Martin Dehnert, Referatsleiter für Finanzen des Studentenrats. Zu den Geschäftsbetrieben zählen die Studentenclubs PEB, Club der Kulturen, FPM, Filmclub Mittendrin und das Chemnitzer Studentennetz, das die Wohnheime an das Campusnetz der TU Chemnitz anschließt. "Dabei fallen bei den Studentenclubs im Semester auch mal größere Anschaffungen, wie zum Beispiel Sound- und Lichtanlagen, an", so Dehnert weiter.

Neben den Referaten hat auch jede studentische Initiative die Möglichkeit, einen Antrag auf finanzielle Unterstützung beim Studentenrat einzureichen. "Generell fördern wir jede studentische Initiative, sofern dafür keine Studienleistungen anerkannt werden. Letztes Semester haben wir etwa 20 bis 30 Projekte finanziell unterstützt, zum Beispiel die Lauf-KulTour bei ihrem deutschlandweiten Staffellauf und das Campusmagazin tuchfühlung mit ihrer Jubiläumsaktion Hörfühlung - der Sound von Chemnitz. Darüber hinaus können studentische Initiativen kostenlos auch auf unsere Technik, wie Drucker oder Beamer zurückgreifen", erzählt Dehnert.

"Des Weiteren bezahlen wir drei Angestellte: unsere Geschäftsführerin, einen externen Experten, der sich vor allem um die Prüfungsberatung kümmert, und einen Buchhalter für die Studentenclubs, der unsere Geschäftsbetriebe bei der Steuererklärung gegenüber dem Finanzamt unterstützt. Auch fallen natürlich immer mal wieder Anschaffungen wie Bürogegenstände oder aktuelle Gesetzestexte an", sagt Dehnert. Für die Zukunft wünscht sich Martin Dehnert vor allem: "Dass die Studenten erkennen, welchen Wert der Studentenrat für die gesamte Studierendenschaft hat. Gerade vor dem Hintergrund des neuen sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes und der Möglichkeit, aus der Studentenschaft auszutreten. Denn viele wissen gar nicht, was wir mit den Studentenbeiträgen während des Semesters alles fördern. Ohne sie würden etliche Angebote und kulturelle sowie sportliche Veranstaltungen an der Uni wegfallen."

Weitere Informationen unter: http://www.stura.tu-chemnitz.de

(Autor: Antonin Fischer)

Katharina Thehos
13.02.2014

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