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Ausstellung gegen das Vergessen

Vom 2. bis 11. Juli 2013 ist die Plakatausstellung "Freiheit und Zensur - Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung oder Opposition" im Hörsaalgebäude zu sehen - Vernissage mit Fachvorträgen

  • Die Filmschaffenden in der DDR waren oft hin- und hergerissen zwischen Anpassung und Opposition. In der Ausstellung "Freiheit und Zensur" werden Film- und Zeitgeschichte vor diesem Kontrast aufgegriffen. Bild: DEFA Stiftung

Der Balanceakt zwischen Kunst, freier Meinungsäußerung und Zensur spielte in der DDR für Kunstschaffende eine große Rolle. Um die Reflexion über die Themen Meinungsfreiheit und Meinungstransport in Film und Fernsehen nicht verebben zu lassen, erstellte das Wilhelm-Fraenger-Institut Berlin anlässlich des 50-jährigen Mauerjubiläums 2011 die Ausstellung "Freiheit und Zensur - Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung und Opposition". Studierende der TU Chemnitz holen diese Ausstellung nun nach Chemnitz. Sie ist vom 2. bis 11. Juli 2013 im Hörsaalgebäude an der Reichenhainer Straße 90 zu sehen. Das Gebäude ist montags bis freitags von 7 bis 20.30 Uhr geöffnet.

Anhand ausgewählter DEFA-Filme aus der staatlichen DDR-Filmproduktion werden jüngere deutsche Geschichte und die Einflussnahme der DDR-Politik auf Film, Kultur und Gesellschaft dargestellt. Neben den Filminhalten wird die Zeitgeschichte betrachtet und ein politischer Kontext hergestellt.

Die Vernissage zur Ausstellung beginnt am Dienstag, den 2. Juli 2013, um 19 Uhr im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, Raum N013. Hierbei wartet ein informatives Programm auf die Besucher: Im Anschluss an die Begrüßung durch Prof. Dr. Teresa Pinheiro vom Institut für Europäische Studien folgen Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion. Zunächst ist der Gründungsvorsitzende des Vereins "Lern- und Gedenkort Kaßberg Gefängnis" Dr. Clemens Heitmann zu Gast. Aufklärung über die politischen Umstände und die Zensur der Filmschaffenden sind für ihn sehr wichtig: "Ich arbeite täglich mit Menschen, die aus politischen Gründen im Kaßberg Gefängnis inhaftiert waren und die teilweise bis heute nicht an diesen Ort zurückkehren können. Ich möchte nicht, dass jemals wieder in Europa Menschen wegen ihrer Meinung, ihrer Freundschaften oder wegen eines Reisewunsches eingesperrt und verkauft werden", erklärt er. Als zweiter Vortragender spricht der Chemnitzer Filmemacher Claus Löser. Er promovierte nicht nur an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg über unabhängige DDR-Künstlerfilme, sondern war auch selbst in der DDR als Filmemacher aktiv und spricht als Zeitzeuge über seine individuellen Erlebnisse bei der Gratwanderung zwischen künstlerischem Schaffen und systemgelenkter Zensur.

Zur Finissage laden die Organisatoren am 11. Juli ab 19 Uhr in den Club der Kulturen (Thüringer Weg 3) ein. Nach einer Podiumsdiskussion mit Jan Kummer von der "AG Geige" und Andreas Bochmann vom Kulturkaufhaus DAStietz wird der Film "Berlin Ecke Schönhauser" gezeigt.

(Autorin: Florentina Liefeith)

Katharina Thehos
26.06.2013

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