Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
  • Der frühere tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg ist der erste Referent der Ringvorlesung. Foto: privat
TUCaktuell Veranstaltungen

Ringvorlesung: 25 Jahre friedliche Revolution

Vom 8. April bis 8. Juli 2014 sind 15 Referenten an der TU Chemnitz zu Gast, um das Jahr 1989 Revue passieren zu lassen und die deutsche Demokratie des 21. Jahrhunderts zu reflektieren

Am Dienstag, dem 8. April 2014, startet an der TU Chemnitz die Vortragsreihe "Friedliche Revolution und Demokratie - Perspektiven nach 25 Jahren". Wie vor fünf Jahren haben Prof. Dr. Eckhard Jesse und Dr. Thomas Schubert von der Professur Politische Systeme, Politische Institutionen wieder hochkarätige Referenten aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft versammelt. In 15 Vorträgen lassen unter anderem Karl Schwarzenberg, Richard Schröder, Roland Jahn, Wolfgang Berghofer, Horst Teltschik, Peter Brandt und Johanna Wanka die historische Zäsur des Jahres 1989 Revue passieren, werfen vor diesem Hintergrund einen Blick auf die deutsche Demokratie im 21. Jahrhundert und stehen dem Publikum nicht nur Rede, sondern auch Antwort.

Eröffnungsreferent am 8. April 2014 ist der frühere tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg. Er wurde am 10. Dezember 1937 in Prag als Sohn eines alten böhmischen Adelsgeschlechts geboren. Nach 1945 von den tschechoslowakischen Kommunisten enteignet, emigrierte seine Familie nach Österreich. Karl Johannes Fürst zu Schwarzenberg, so sein vollständiger Adelsname, studierte in Wien und München Forst- und Rechtswissenschaft und verwaltete ab 1965 die österreichischen und deutschen Liegenschaften und Unternehmungen des Fürstenhauses. Parallel engagierte er sich in der Internationalen Helsinki-Föderation für Menschenrechte, deren Präsident er 1984 bis 1991 war. Hier stand er in engem Kontakt zu führenden tschechoslowakischen Dissidenten, darunter der spätere tschechische Staatspräsident Václav Havel. Mit ihm verband Schwarzenberg bis zu dessen Tod im Jahr 2011 eine enge Freundschaft. Das Schloss Schwarzenberg bei Scheinfeld in Franken wurde in den 1980er Jahren zu einem Zentrum für tschechische Samisdat-Literatur. Nach der "Samtenen Revolution" kehre Karl Schwarzenberg 1989 in seine Heimat zurück und wurde 1990 vom Staatspräsidenten Václav Havel zum Kanzler des Präsidialamtes berufen, was er bis 1992 begleitete. In den 1990er Jahren agierte er als politischer Berater sowie liberal-konservativer Verleger, Publizist und Kommentator. 2004 kehrte Schwarzenberg in die Politik zurück. Zunächst als Mitglied des Senats mit außen- und sicherheitspolitischen Fragen befasst, wurde er 2007 auf Vorschlag der Grünen und gegen den erklärten Willen von Staatspräsident Václav Klaus, der ihm, dem "Österreicher", die Eignung absprach, zum tschechischen Außenminister gewählt. Nach einer kurzen Unterbrechung im Amt gelangte Schwarzenberg 2010 mit seiner Partei TOP 09 ins Abgeordnetenhaus und wurde erneut Außenminister (bis 2013). Mit Karl Schwarzenberg, der 2013 im Wahlkampf um das Präsidentenamt knapp seinem Kontrahenten Miloš Zeman unterlag und heute dem Auswärtigen Ausschuss des Prager Abgeordnetenhauses vorsitzt, ist am 8. April einer der bekanntesten Politiker Tschechiens zu Gast an der TU Chemnitz.

Die Ringvorlesung findet ab dem 8. April 2014 jeweils dienstags (und am Donnerstag, dem 12. Juni) um 18 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, im Raum N 112 statt. Der Eintritt ist frei.

Das Programm im Überblick: http://www.tu-chemnitz.de/phil/politik/pspi/pdf/plakat-ringvorlesung-2014_s.pdf

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eckhard Jesse, Telefon 0371 531-27720, E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de, oder Dr. Thomas Schubert, Telefon 0371 531-36953, E-Mail thomas.schubert@phil.tu-chemnitz.de.

(Autor: Dr. Thomas Schubert)

Katharina Thehos
04.04.2014

Mehr Artikel zu:

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.