Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Schüler

Künftig mehr Frauen in der Informatik?

"Sommerakademie Informatik: IT is your turn girls": Teilnehmerinnen sammelten nicht nur viele Informationen, sondern schätzten im Nachhinein ihre Fähigkeiten im Bereich der Informatik als besser ein

*

Spaß im Computerpool: Die Schülerinnen erhielten spannende Einblicke in die Fakultät für Informatik. Foto: Christian Schenk

"Die Sommerakademie hat uns allen etwas gebracht" - darüber waren sich die Teilnehmerinnen der Informatik-Info-Woche vom 6. bis zum 10. Juli 2009 einig. Ausgerichtet wurde die Sommerakademie von der Fakultät für Informatik ausschließlich für Mädchen, um diesen einen Einblick in ein Informatikstudium und die vielfältigen Berufsmöglichkeiten zu bieten. Ziel war es außerdem, Vorurteile gegenüber dem Fachgebiet abzubauen und den Mädchen zu verdeutlichen, dass Frauen ebenso wie Männer für einen Beruf in der IT-Branche geeignet sind. "Das Projekt war ein Schritt zum Aufbau einer realistischen Sicht auf die Informatik", sagt die Organisatorin der Sommerakademie Ines Eckardt.

Insgesamt nahmen 28 Mädchen zwischen 16 und 21 jahren an der Informationswoche teil. Die meisten von ihnen kamen aus Sachsen, wobei knapp 20 Prozent der Teilnehmerinnen aus den Bundesländern Brandenburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern anreisten. Vor sowie nach der Sommerakademie Informatik wurden an die Mädchen Fragebögen verschickt, in denen sie gebeten wurden, ihre Fähigkeiten im Bereich der Informatik einzuschätzen, ihre Erwartung an die Veranstaltung darzulegen und anschließend die Aktionswoche zu bewerten. Die Ergebnisse wurden in einem Abschlussbericht zusammengetragen.

Die erste Erhebung fand vor der Veranstaltungswoche statt und diente dazu, herauszufinden, wie gut sich die Mädchen mit der Materie auskennen, welche Vorstellungen sie vom Fachgebiet haben und was sie sich von der Sommerakademie erhoffen. Dabei schätzten 44 Prozent der Mädchen ihre Fähigkeiten im Bereich der Informatik als "gut" bzw. als "okay" (37 Prozent) ein. Zudem gaben über 80 Prozent an, dass sie gern analysieren, Probleme lösen und Dingen auf den Grund gehen, was Grundvoraussetzungen für ein Informatikstudium sind.

Vor allem im Bereich der Kommunikation, der Medien und der Steuerung von Maschinen messen sie der Informatik eine hohe gesellschaftliche Bedeutung zu und haben allgemein ein positives Bild von praktizierenden Informatikern. Dennoch sehen sie das Fachgebiet eher als Männerdomäne und glauben, dass das Programmieren und die PC-Wartung zu den Haupttätigkeiten eines Informatikers gehören. Die meisten Mädchen erhofften sich daher von der Sommerakademie Informatik einen genaueren Einblick in den Fachbereich und eine Hilfe bei der Studienwahl.

Alle Teilnehmerinnen sahen ihre Erwartungen in der Nachher-Erhebung als erfüllt und bewerteten die Sommerakademie insgesamt als "sehr gut" oder "gut". Besonders gut beurteilten sie die Qualität der einzelnen Veranstaltungen, das abwechslungsreiche Programm, die Organisation sowie die Unterkunft und die Verpflegung. Zudem hat ihnen gefallen, dass sie bei Projektarbeiten selbst eingebunden waren und ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen konnten. Kritikpunkte waren der Anteil an Vorträgen, der als etwas zu viel empfunden wurde und einige sahen die Firmenbesichtigung der IBM Chemnitz als zu einseitig an. Im Gegensatz zur ersten Erhebung schätzen die Mädchen in der zweiten Befragung aber ihre eigenen Fähigkeiten im Bereich der Informatik durchschnittlich besser ein, haben genauere Vorstellungen vom Fachgebiet und messen der Informatik auch mehr gesellschaftliche Bedeutung bei.

Auf die Frage, ob sich die Mädchen vorstellen können, Informatik zu studieren, antworteten nach der Veranstaltungswoche 64 Prozent der Befragten mit "ja". Daher hat die Sommerakademie, die Entscheidung der Teilnehmerinnen, Informatik zu studieren, befördert. "Wie die Auswertung zeigt war die Sommerakademie ein großer Erfolg. Die Teilnehmerinnen waren mit allen Aspekten mindestens zufrieden und haben sehr viele Informationen mitgenommen", fasst Eckardt zusammen. "Im nächsten Jahr wird es eine weitere Sommerakademie Informatik geben, wir sind schon jetzt gespannt auf die Meinungen der künftigen Teilnehmerinnen."

Weitere Informationen http://www.it-is-your-turn-girls.de oder bei Ines Eckardt, Telefon 0371 531-37213, E-Mail ines.eckardt@informatik.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
02.09.2009

Mehr Artikel zu:

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.